Gelsenkirchen. Schalke-Zugang Daniel Caligiuri wurde am Arena-Eingang von einem Ordner gestoppt. Der Ex-Wolfsburger reagierte mit Humor und will durchstarten.
Wenn der Name von Schalkes Publikumsliebling Reinhard Libuda fällt, kriegen heute noch zahlreiche Fans der Königsblauen Gänsehaut. Diejenigen, die ihn in den 1960er-Jahren live im Stadion flanken und dribbeln sahen, rufen Bilder vom tricksenden Libuda immer wieder im Gedächtnis ab.
Schalkes Neuzugang Daniel Caligiuri, der am Mittwoch im Raum Libuda nach seinem Wechsel vom VfL Wolfsburg in den Ruhrpott offiziell vorgestellt wurde, sind Libuda-Szenen von damals nicht ganz so geläufig. „Vom Namen her sagt er mir etwas. Ich werde mir mal ein paar Videos von ihm anschauen“, sagte Caligiuri zwinkernd, während Reinhard „Stan“ Libuda hinter ihm auf einem überdimensionalen Wandbild zuschaute – und zwei Gegner nass machte.
Ob es Daniel Caligiuri bis zu seinem Vertragsende 2020 zum Schalker Kultspieler schafft, bleibt abzuwarten. Einem Ordner, der am Mittwoch vor dem Eingang zur Veltings-Arena postiert war, war Caligiuri noch unbekannt.
Es dauerte ein paar Sekunden, bis der vielseitige Mittelfeldspieler zu seiner eigenen Vorstellung passieren durfte. Ohne „Cali“ wäre die Präsentation etwas dürftig ausgefallen. Schalkes Neuzugang nahm es mit Humor: „Der Ordner hat gefragt, wer ich bin. Danach hat er mich dann erkannt.“
Schalke-Zugang Caligiuri: „Wir wollen es besser machen“
Wenn alles so läuft, wie Daniel Caligiuri und Schalke sich das vorstellen, gehen die Türen für den 29-Jährigen demnächst von selbst auf. Caligiuri will dazu beitragen, dass Schalke auf Kurs kommt. „Der FC Schalke 04 gehört nicht dahin, wo er gerade in der Tabelle steht. Im Kader steckt eine enorme Qualität. Wir wollen es besser machen.“
Der Deutsch-Italiener ist noch nicht hundertprozentig bei den Königsblauen angekommen. „Ein paar Spieler kannte ich vorher aus dem Fernsehen, ein paar Jungs natürlich persönlich. Ich bin sehr gut aufgenommen worden. Aber jetzt muss ich erst einmal die Abläufe verinnerlichen. Dann weiß ich, wie die Spieler ticken – und sie wissen, wie ich ticke.“
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Daniel Caligiuri sieht sich selbst als „Teamsportler“: „Ich ackere sehr viel, versuche, alles für die Mannschaft zu geben und natürlich in der Offensive für Schalke Akzente zu setzen.“
Für den VfL Wolfsburg brachte er es in 17 Einsätzen auf zwei Tore und zwei Vorlagen. Auf Schalke soll der frühere Freiburger für Kreativität und Torgefahr sorgen. „Ich setze mich nicht unter Druck. Es ist nicht so gut, wenn man sich Druck macht, weil Fußball sehr, sehr viel mit dem Kopf zu tun hat.“
Schalkes Leistung gegen Frankfurt (0:1) war das treffende Beispiel. Eine Mannschaft, die viel will, bekommt nichts hin und verliert am Ende. Nach Caligiuris Kurz-Debüt im S04-Dress gab es Pfiffe gegen das komplette Team.
„Man kann die Fans verstehen, dass sie enttäuscht sind. Sie geben alles für ihren Verein“, sagt der Neuzugang.
Nationalelf ist noch nicht abgehakt
Zu den Zeiten beim VfL Wolfsburg waren Auswärtsauftritte auf Schalke immer mit einem besonderen Gefühl versehen. Caligiuri: „Vor Schalke hatte man als Gegner immer Respekt. Da musste schon alles passen, um hier etwas mitzunehmen.“ Genau da will Schalke wieder hinkommen. Caligiuri: „Wir müssen einfach selbstbewusst sein, als Team auftreten, und jeder muss an seine Stärken glauben.“
Caligiuri glaubt an sich und daran, dass er seinem neuen Klub helfen kann. „Schalke ist in meiner Karriere der nächste Schritt. Ich versuche, hier alles einzubringen, was möglich ist“, sagt der Außenbahn-Spieler, der auch auf der Achter-Position oder als Defensiv-Stratege auflaufen kann. Das Kapitel Nationalelf hat er noch nicht abgehakt. 2015 stand er für zwei Länderspiele Italiens im vorläufigen Kader, wurde dann aber gestrichen. „Vielleicht schaffe ich den Sprung noch“, so Caligiuri.