Gelsenkirchen/Ingolstadt. . Maurice Multhaup hofft am Samstag auf einen Einsatz gegen seinen Ex-Klub Schalke 04. Mit Ingolstadt will er in Gelsenkirchen drei Punkte holen.
- Der 20 Jahre alte Offensivspieler verließ Schalke im Sommer 2015 und wechselte nach Ingolstadt
- Multhaup freut sich auf alte Bekannte, will am Samstag mit dem FC Ingolstadt aber die drei Punkte
- Die Chancen auf einen Einsatz stehen nicht schlecht. In der Vorbereitung konnte Multhaup überzeugen
Am Telefon meldet sich Maurice Multhaup mit „Servus“ – wie es sich in Bayern gehört. „Glück Auf“ gefällt ihm aber doch noch besser. Am Samstag kehrt der 20 Jahre alte Offensivspieler zurück nach Schalke. Mit dem FC Ingolstadt tritt er um 15.30 Uhr in der Veltins-Arena an (Live bei uns im Ticker). Die Chancen, dass er an alter Wirkungsstätte zu seinem ersten Saisoneinsatz kommen wird, stehen gar nicht schlecht.
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Im Sommer 2015 verließ Multhaup Schalke als Deutscher A-Jugend-Meister. Bei den Schanzern sah er die bessere Perspektive, im Profibereich Fuß zu fassen. Dass der ehemalige Jugendnationalspieler für den FCI erst vier Mal in der Bundesliga aufgelaufen ist, liegt auch daran, dass er, wie auf Schalke, häufig verletzt war. Im Interview spricht der gebürtige Bottroper über die Rückkehr, seinen Ex-Klub und einen Schalker Eurofighter.
Sowohl auf Schalke als auch beim FC Ingolstadt sind Sie durch Verletzungen immer wieder zurückgeworfen worden. Daher zuerst die Frage: Wie geht es Ihnen?
Maurice Multhaup: Körperlich geht es mir sehr gut, ich bin topfit. Die Kniebeschwerden haben wir in Ingolstadt in den Griff bekommen. Seit einem halben Jahr geht es mir gut, ich bin zu 100 Prozent belastbar.
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Das Spiel auf Schalke ist für Sie natürlich ein besonderes. Wie optimistisch sind Sie, dass Sie an alter Wirkungsstätte Ihr fünftes Bundesligaspiel bestreiten werden?
Multhaup: Sehr optimistisch. Ich habe aus meiner Sicht eine ordentliche Vorbereitung absolviert und habe auch gute Gespräche mit Trainer Maik Walpurgis geführt. Ich hoffe natürlich sehr, dass ich gegen Schalke im Kader stehen werde. Viele Freunde wollen ins Stadion kommen, auch meine Familie wird da sein. Da will ich nicht fehlen.
Im November hat Maik Walpurgis Markus Kauczinski abgelöst. Warum ist der neue Trainer der richtige für den FCI?
Multhaup: Seine Idee, die Philosophie, die er von Fußball hat, tut unserer Mannschaft gut. Durch ein hohes Pressing, das wir spielen wollen, sind wir schnell vor dem Tor und entsprechend gefährlich. Vor der Winterpause haben wir zehn Punkte aus sechs Spielen geholt. Wenn wir unseren Trend fortsetzen, schaffen wir den Klassenerhalt. Wir sind auf dem richtigen Weg. Ansonsten geht der Trainer bei allem sehr ins Detail, er weist uns auch auf die kleinsten Fehler hin. Und er ist sehr nah bei den Spielern.
Auf was können sich die Schalker am Samstagnachmittag gefasst machen?
Multhaup: Natürlich auf drei Punkte für den FC Ingolstadt.
Es wäre nicht Ihr erstes Spiel in der Arena.
Multhaup: Das stimmt. Mit der U19 habe ich schon in zwei Halbfinals um die Deutsche Meisterschaft in der Arena gespielt. 2014 haben wir verloren, 2015 sind wir ins Finale eingezogen und sogar Deutscher Meister geworden. Als A-Jugendlicher war ich 2014 dabei, als wir beim „Schalke 04 Cup“ gegen West Ham und Newcastle gespielt haben. Da habe ich gut gespielt. Es waren bestimmt 25 000 Zuschauer im Stadion, das war schon ein Highlight. Am Samstag werden es auf jeden Fall mehr als doppelt so viele Zuschauer sein, ich freue mich riesig darauf.
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Warum haben Sie Schalke verlassen?
Multhaup: Das ist eine lange Geschichte, die in diesem Interview sicher den Rahmen sprengen würde. Es ist so, dass ich meinen Vertrag nicht verlängern wollte. Der FC Ingolstadt hat sich schon ein halbes Jahr vor meinem Wechsel sehr um mich bemüht, die Gespräche mit Sportdirektor Thomas Linke waren sehr gut. Ich wusste, dass Ingolstadt ein Verein ist, der auf junge Spieler setzt. Die Perspektive hat mich überzeugt.
Haben Sie noch Kontakt zu Ihren ehemaligen Mannschaftskollegen?
Multhaup: Ja natürlich. Letztens habe ich noch mit Schalkes Teammanager Jan-Pieter Martens telefoniert. Auch zu Thilo Kehrer und Donis Avdijaj habe ich noch Kontakt, mit beiden habe ich schon in der B-Jugend zusammengespielt. Jens Keller war damals unser Trainer. Für Thilo und Donis freut es mich sehr, dass sie auf Schalke jetzt regelmäßig spielen. Bei unserem letzten Aufeinandertreffen in Ingolstadt war es auf jeden Fall schön, viele alte Bekannte wiederzusehen.
Am Montag hat Ingolstadt die Verpflichtung von Phil Neumann im Sommer bekanntgegeben. Hat er sich vorher bei Ihnen informiert?
Multhaup: Nein, das hat er nicht. Ich habe Phil vor gar nicht allzu langer Zeit sogar noch getroffen. Ein Wechsel zum FC Ingolstadt war da aber wohl noch kein Thema. Ich freue mich auf jeden Fall auf ihn, Phil ist ein Guter.
Mit Thomas Linke ist ein Schalker Eurofighter von 1997 Sportdirektor in Ingolstadt. Sie waren erst ein halbes Jahr alt, als die Schalker den Pott in den Pott holten. Hat Thomas Linke Ihnen mal davon erzählt?
Multhaup: Nein, darüber haben wir nicht gesprochen. Ich weiß aber, was Thomas Linke für Schalke geleistet hat. Die Eurofighter von 1997 kennt ja jeder Schalker. Für mich ist es jetzt aber wichtiger, was er für Ingolstadt leistet. Daher ging und geht es in den Gesprächen mit ihm eigentlich nur um mich.
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Was trauen Sie Schalke in dieser Saison zu?
Multhaup: Schalke ist jederzeit in die Lage, eine Serie von Siegen hinzulegen. Der Saisonstart war schlecht, den verlorenen Punkten hinkt die Mannschaft noch hinterher. Wenn Schalke gut in die Rückrunde kommt, traue ich ihnen durchaus auch noch das Erreichen der Europa League zu. Aber die Rückrunde beginnt ja erst am nächsten Wochenende (lacht).