Hamburg. . Beim 1:2 in Hamburg wurde deutlich: Pech und Personalprobleme sind nicht mehr allein der Grund für Schalkes Absturz. Kapitän Höwedes warnt.
- In Hamburg wurde klar: Pech und Personalprobleme sind nicht mehr allein der Grund für Schalkes Absturz
- Besonders in der Offensive haperte es bei den Königsblauen
- Kapitän Höwedes warnt vor einem erneuten Absturz
Über eines waren sich alle Schalker nach diesem Jahresabschluss in Hamburg einig: So sehr es in den vergangenen Spielen Gründe für das neuerliche Absacken in der Tabelle gegeben hatte, so wenig taugten diese noch als Erklärung für das 1:2 beim HSV. Benedikt Höwedes ließ noch an Ort und Stelle Dampf ab: „Gegen Leipzig und Leverkusen haben wir unglücklich verloren, aber in Hamburg war es einfach zu wenig. Da darf es nicht die alleinige Ausrede sein, dass wir eine dünne Personaldecke haben.“ Und Ralf Fährmann ergänzte: „Mit dieser Leistung haben wir es auch nicht verdient, hier Punkte mitzunehmen.“
Einladungen nicht angenommen
Was beim letzten Spiel des Jahres in die Schalker gefahren war, ließ sich schwer an einem Punkt festmachen. Trainer Markus Weinzierl versuchte es analytisch: „Ich glaube, dass wir einfach vorne die Bälle nicht festgemacht haben. Wir hatten vorne mit Yevhen Konoplyanka und Max Meyer zwei Stürmer, die 1,70 Meter groß sind – da sind die langen Bälle alle gleich wieder zurückgekommen.“ Schalke wollte auf Konter spielen, weil die Hamburger noch mehr unter Druck standen und dafür bekannt sind, in solchen Situationen den Kopf zu verlieren.
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Tatsächlich gab es vor allem in der ersten Halbzeit einige Einladungen dazu, aber Schalke machte nichts daraus. Höwedes: „Wir haben nicht den Nebenmann gefunden, hatten keine Konsequenz und ein schlechtes Passspiel.“ Dass die etatmäßigen Stürmer allesamt nicht dabei waren, mache sich da zwar bemerkbar, aber der Kapitän schimpfte: „Dann müssen eben die Leute den Job übernehmen, die auf dem Platz sind. Und da haben wir nicht gut funktioniert.“ Von Yevhen Konoplyanka war in der zweiten Halbzeit gar nichts mehr zu sehen: Der Ukrainer ist immer noch viel zu schwankend in seinen Leistungen, obwohl er eigentlich die Qualität mitbringen sollte.
Seit Leipzig aus dem Tritt
Auch Manager Christian Heidel war weit davon entfernt, die Niederlage an der Personalsituation festzumachen: „Dann hätten wir ja gar nicht hierher fahren müssen, wenn wir das so sehen würden.“ Auffällig ist, dass es Schalke gegen Leipzig und Leverkusen noch gelungen ist, die Rückschläge wegzustecken – auch wenn es in beiden Spielen mehr oder weniger unglückliche Niederlagen gab. Doch jetzt geht die Tendenz wieder abwärts: Schon beim Heimspiel gegen Freiburg fand die Mannschaft keine Lösungen mehr und Hamburg war ein Rückschlag in die bereits überwunden geglaubten Zeiten zum Saisonbeginn, als das neuformierte Team noch auf der Suche nach sich selbst war. Heidel: „Nach den fünf Niederlagen zum Start sind wir sehr gut reingekommen, doch seit Leipzig sind wir wieder ein bisschen aus dem Tritt. Deswegen stehen wir da, wo wir stehen – die Tabelle lügt nicht.“
Höwedes will nicht unten reinrutschen
Ob es doch an der Qualität liegt oder ob in den vergangenen Wochen einfach zu viel an Negativem zusammengekommen ist, wird Schalke in der Weihnachtspause analysieren. Höwedes: „Wir liegen weit hinter den Erwartungen zurück. Deshalb wird es schon ein kniffeliges Ding, überhaupt wieder Anschluss zu finden, und wenn wir ganz ehrlich sind, müssen wir aufpassen, dass wir nicht noch nach unten rutschen.“ Für diese Niederlage in Hamburg gab es auf jeden Fall keine Ausreden mehr.