Gelsenkirchen. Schalke 04 ging am Samstag gegen den SC Freiburg läuferisch ans Limit, kam aber ohne Knipser nicht von der Stelle. Das Ergebnis: ein mageres 1:1.
- Schalke 04 ging am Samstag gegen den SC Freiburg läuferisch ans Limit
- Allerdings kam S04 ohne Knipser nicht von der Stelle
- Das Ergebnis: ein mageres 1:1
Unter normalen Umständen ist ein Sieg gegen den SC Freiburg für Schalke 04 fest eingeplant. Da im Moment aber kein Normalzustand rund um das Berger Feld herrscht, hängt die Messlatte deutlich tiefer. „Es ist nicht verwerflich, wenn wir ein 1:1 rausholen“, meinte Schalke-Kapitän Benedikt Höwedes nach dem 1:1 gegen die Breisgauer. „Freiburg war bissig, laufstark. Ich war nach dem Spiel echt platt und hatte das Gefühl, dass Freiburg unheimlich viel gelaufen ist. Sie haben uns selbst in der Schlussphase noch angelaufen. Das war beachtlich.“
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Das Team von SC-Trainer Christian Streich kam auf eine Laufleistung von 128,6 Kilometern und stellte damit eine Bundesliga-Rekordmarke in dieser Saison auf. Schalke spulte 124,7 Kilometer in den 95 Minuten gegen den Aufsteiger ab – ebenfalls rekordverdächtig. Der Schalker Lauf-Schnitt liegt bisher bei 114,29 Kilometern. Doch nur mit Heißlaufen ist es nicht getan. Schalke fehlt es durch die zahlreichen Verletzten in der Offensive an Qualität. „Ich bin schon lange im Geschäft, aber dass vier gute Stürmer ausfallen, hatte ich auch noch nicht“, meinte Sportvorstand Christian Heidel bei seinem Besuch im ZDF-Sportstudio. Heidel schob nach: „Es sind ja nicht nur die vier, sondern auch noch zwei Drittel unserer Abwehr, die fehlen.“ Matija Nastasic (Adduktoren-Verletzung) und der rotgesperrte Naldo werden auch beim letzten Spiel des Jahres am Dienstag in Hamburg fehlen.
Drei Schalke-Spiele - nur ein Stürmertor
Ganz gleich, wie die Partie bei den Hanseaten endet: Für Schalke wird die Hinrunde, die erst nach der Winterpause mit dem Heimspiel gegen Ingolstadt komplettiert wird, nicht wunschgemäß enden. „Dass wir alle mit der Tabellen-Platzierung nicht zufrieden sein können, ist logisch“, sagt Höwedes, „das Problem ist, dass wir 15 Punkte aus den ersten fünf Spielen haben liegen lassen.“ Diese Hypothek schleppt Schalke auch ins Jahr 2017. Aus den letzten drei Partien gegen Leipzig (1:2), Leverkusen (0:1) und Freiburg (1:1) gab es nur einen Punkt – und nur ein Stürmertor. In Leipzig traf Defensiv-Maschine Sead Kolasinac zum zwischenzeitlichen 1:1. Jetzt gegen Freiburg schaffte Flügelflitzer Yevhen Konoplyanka immerhin den Ausgleich. Durchschlagskraft sieht allerdings anders aus. Für Schalke wurden 17:6 Torschüsse notiert. Zuvor gegen Leverkusen waren es elf königsblaue Torversuche – das allerdings sogar in Unterzahl. Die Effektivität und der Killerinstinkt fehlen. „In Hamburg müssen wir konsequenter vor dem Tor sein. Der letzte Ball, die letzte Konsequenz werden entscheidend sein“, sagt Benedikt Höwedes.
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Trotz aller Zuversicht, die Christian Heidel ausstrahlt („Ich habe einfach ein gutes Gefühl, weil alle überragend mitziehen auf Schalke“), wird der Rucksack durch jedes nicht gewonnene Spiel immer größer. Mit dem bisher eingefahrenen Schnitt von 1,2 Punkten pro Spiel ist Europa für die Königsblauen aktuell in weiter Ferne. Um auf 50 Punkte plus X zu kommen, muss Schalke in der zweiten Halbserie fast schon einen Zweier-Punkteschnitt schaffen. Mit dieser Marke werden sonst üblicherweise Champions League-Plätze angestrebt.