Wolfsburg. Der FC Schalke hat gegen den VfL Wolfsburg mit 1:0 gewonnen. Die Königsblauen haben die erste Halbzeit verschlafen - doch dann kämpfte die Elf.

  • Der FC Schalke hat gegen den VfL Wolfsburg mit 1:0 gewonnen
  • Die Königsblauen haben die erste Halbzeit verschlafen
  • Doch dann kämpfte die Elf

In der Autostadt kam der Schalker Motor zwar erst spät auf Touren, aber die erhöhte Drehzahl aus dem zweiten Durchgang reichte, um einen 1:0 (0:0)-Sieg beim VfL Wolfsburg einzufahren. Damit ist Kapitän Benedikt Höwedes & Co. in dieser Saison der erste Meisterschafts-Dreier auf fremdem Platz gelungen. „Wir haben unsere tolle Serie ausgebaut“, freute sich Schalkes Trainer Markus Weinzierl nach dem zehnten ungeschlagenen Spiel in Folge. Weinzierl kämpferisch: „Jetzt wollen wir schauen, dass wir bis Weihnachten den Anschluss nach oben herstellen.“

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Im ersten Durchgang war gegen die Wölfe vom Schwung der letzten Wochen nichts zu sehen. Schalke blieb in der Vorwärtsbewegung nahezu alles schuldig. Weder Eric Maxim Choupo-Moting noch Leon Goretzka oder Nabil Bentaleb waren in der Lage, entscheidende Akzente zu setzen. Lediglich Max Meyer, der den Ball mit dem Rücken zum Tor auf Vorlage von Sead Kolasinac knapp über den VfL-Kasten zirkelte (25.), ließ etwas Gefahr aufblitzen. Ansonsten bestimmten Ballverluste, Unsicherheiten und Fehlpässe das Bild. Kapitän Benedikt Höwedes gab zu: „Wir waren etwas mutlos und lethargisch, haben die zweiten Bälle nicht bekommen.“

Wolfsburg brannte ebenfalls kein Feuerwerk ab, versuchte es aber in der Startphase zumindest durch Ricardo Rodriguez (3./Schuss zischte knapp vorbei) und Mario Gomez (9./Fallrückzieher neben das Tor). Zur Halbzeit wählten die Schalke-Profis offenbar die richtigen Worte. „Nach der Pause waren wir giftiger und bissiger“, resümierte Weinzierl. „Wir waren präsenter, besser, haben die Bälle gefordert und sind zu Super-Torchancen gekommen“, bilanzierte Höwedes. Leon Goretzka scheiterte nach Zuspiel von Nabil Bentaleb nur knapp aus der Distanz (48.).

Riesen-Aufregung dann in der 60. Minute: Der einschussbereite Benedikt Höwedes wurde von Wolfsburgs Luiz Gustavo nach unten gezogen. Schiedsrichter Felix Zwayer ließ jedoch weiterspielen (60.). Höwedes ironisch: „Es war die Erdanziehungskraft. Ich habe sehr eindringlich mit dem Schiedsrichter diskutiert. Er muss innerhalb von Sekunden-Bruchteilen entscheiden und hatte einen anderen Blickwinkel. Ich bin froh, dass es keine spielentscheidende Szene war.“

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Goretzka bescheiden

Auf Vorlage von Sead Kolasinac wurden die Schalker letztlich belohnt. Leon Goretzka versenkte den Ball zum 1:0-Siegtor (81.) und meinte nach dem Abpfiff fast bescheiden: „Ich freue mich, dass ich der Mannschaft helfen konnte.“ Als Goretzka das sagte, stand er in Badelatschen in der Mixed Zone. Sein linker Fuß war bandagiert. Wolfsburgs Maximilian Arnold hatte ein kleines Andenken hinterlassen. Goretzka gelassen: „Es ist nichts Dramatisches.“ Im Gefühl des Aufschwungs sind solche Blessuren ohnehin kaum spürbar.

Während die Schalker Profis keine Minute verschenkten, um wegen einer angekündigten Autobahn-Sperrung schnell Richtung Ruhrpott zurück zu reisen, blieb Naldo noch etwas länger. Mit glitzernden goldenen Schuhen und Zivilkleidung machte sich der Abwehrrecke auf den Weg zu seinen alten Wolfsburger Teamkollegen. Für ihn war es an ehemaliger Wirkungsstätte ein Tag zum Genießen.