Essen. Fünf Spiele, fünf Niederlagen: Schalke ist Bundesliga-Schlusslicht. Wir haben uns darüber mit dem ehemaligen S04-Verteidiger Tomasz Hajto unterhalten.

  • Fünf Spiele, fünf Niederlagen: Schalke ist Bundesliga-Schlusslicht
  • Wir haben uns darüber mit dem ehemaligen S04-Verteidiger Tomasz Hajto unterhalten
  • Er hat uns verraten, wie der legendäre S04-Manager Rudi Assauer reagieren würde

Tomasz Hajto spielte zwischen 2000 und 2004 vier Jahre für den FC Schalke 04. Heute ist der Pole in seiner Heimat Bundesliga-Experte und fiebert mit Schalke mit.

Tomasz Hajto, Schalke ist mit fünf Niederlagen in die Bundesliga-Saison gestartet. Hätten Sie so etwas für möglich gehalten?

Tomasz Hajto: Nein! Ich bin wirklich geschockt und mache mir große Sorgen um Schalke. Es war ja von Beginn an klar, dass der neue Trainer und die Mannschaft Zeit benötigen. Aber so ein Start? Das ist wirklich unfassbar. Es wird nicht einfach da unten wieder rauszukommen.

Wo sehen Sie die Gründe für diesen fatalen Saisonbeginn?

Hajto: Der Kader ist nicht gut zusammengestellt worden. Mir fehlen die Typen. Schalke braucht vier Mann von der Sorte Benedikt Höwedes. Man sieht, dass auch Benedikt Probleme hat, wenn die Mannschaft schlecht spielt. Er kann alleine wenig bewirken. Ich denke, dass es anders wäre, wenn mehr Spieler von der Sorte, von der Einstellung eines Höwedes auf dem Platz stehen würden. Manche haben noch nicht kapiert, was es bedeutet für den FC Schalke 04 zu spielen.

Wie meinen Sie das?

Hajto: Ich habe manchmal das Gefühl, dass der eine oder andere mehr mit seiner Frisur beschäftigt ist als mit dem, was auf dem Platz passiert. Auf Schalke verzeihen dir die Leute viel, aber du muss laufen, beißen und kratzen. Wenn das nicht der Fall ist, bist du unten durch.

Wie hätte ein Rudi Assauer in solch einer Situation reagiert?

Hajto: (lacht) Ich kann mich erinnern, als wir ein Spiel verloren haben und auf den sechsten Platz zurückgefallen sind. Rudi kam nach der Partie mit seiner Zigarre und einer Thermoskanne mit Kaffee in die Kabine. Er hat nichts gesagt. Plötzlich flog die Thermoskanne durch die Kabine. Wir haben alle gezittert und den Arsch zusammen gekniffen. Die Ansage war deutlich. Das nächste Spiel haben wir in Leverkusen mit 3:0 gewonnen.