Gelsenkirchen. . Bei der 1:3-Niederlage gegen Köln lieferte die Schalker Abwehr erschreckende Zweikampfwerte. Doch auch die Vorderleute lieferten kaum bessere Werte.

Überdurchschnittliche 105 Ballkontakte, beeindruckende 90 Prozent gewonnene Zweikämpfe, dazu 94 gespielte Pässe, von denen 78 den richtigen Adressaten erreichten: Schalkes neuer Mittelfeldspieler Nabil Bentaleb war beim 1:3 gegen den 1. FC Köln der aktivste Profi bei den Königsblauen. Doch am Ende senkte auch er tief enttäuscht den Kopf.

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Von Thomas Tartemann und Peter Müller

Denn zu wenige Schalker präsentierten sich an diesem Abend formstark. Das größte Problem ist die mangelnde Konstanz, fast alle Spieler kämpfen noch mit Leistungsschwankungen. Offensivmann Eric Maxim Choupo-Moting, beim 0:2 in Berlin noch einer der Besseren, hing gegen Köln völlig durch. 23 Ballkontakte in 79 Einsatzminuten sind ein Beleg dafür, dass sein Aktionsradius überschaubar groß war. Einige Neue, wie Breel Embolo oder Yevhen Konoplyanka, sind noch gar nicht aus dem Startblock gekommen. Viel zu ungefährlich agieren die Schalker aber nicht nur auf den offensiven Außenbahnen, sondern auch im Kreativzentrum. Hoffnungsträger Max Meyer gab gegen Köln nur einen Torschuss ab, oft wirkte er zu ballverliebt.

Erschreckend fällt die Zweikampfbilanz gegen die Domstädter aus. Schmerzlich vermisst wurde der starke Innenverteidiger Matija Nastasic, der geschont wurde, weil er nach monatelanger Verletzungspause in Berlin einen Schlag abbekommen hatte. Routinier Naldo, als Stabilisator für die Abwehr geholt, bot vor dem 1:3 Sitzfußball an. Er gewann nur 43,7 Prozent seiner Duelle. Noch schlechter schnitt gegen die Kölner Linksverteidiger Abdul-Rahman Baba ab, der nur 33,3 Prozent seiner Zweikämpfe erfolgreich führte. Kapitän Benedikt Höwedes (50) und Sascha Riether (62,5) waren trotz besserer Werte auch nicht fehlerfrei.

Fährmann mit fünf Paraden in vier Spielen

Dass Torwart Ralf Fährmann in vier Partien nur fünf Paraden zeigen konnte, ist ein weiterer Beleg dafür, dass bei Schalke derzeit in den entscheidenden Situationen fast alles schief läuft. „Ralf hat mir nach dem Spiel in der Kabine gesagt, dass er im letzten Jahr so viele Bälle halten musste“, erzählte Verteidiger Sascha Riether. „Jetzt holt er sie nur aus dem Tor.“