Warum Weinzierl die Schalke-Elf so radikal umbaute
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Gelsenkirchen. Vier Spieler tauschte Schalke-Trainer Markus Weinzierl, doch es brachte nichts: S04 unterlag dem 1. FC Köln am vierten Spieltag verdient mit 1:3.
Vier Spieler tauschte Schalke-Trainer Markus Weinzierl gegen Köln
Besonders die Wechsel in der Abwehr gingen schief
Auch die Rotationen auf den Offensivposition brachten allerdings nur wenig
Vier Spieler tauschte Schalke-Trainer Markus Weinzierl nach der 0:2-Niederlage am Sonntagabend bei Hertha BSC - das führte zu Änderungen auf fünf Positionen. Doch auch dieser radikale Umbau der Startelf brachte nichts: Der FC Schalke 04 unterlag dem 1. FC Köln mit 1:3 (1:1), verlor auch das vierte Saisonspiel und sieht die internationalen Plätze erst einmal nur mit dem Fernrohr.
Wir haben uns Weinzierls Änderungen angeschaut und analyisert.
Die neue Schalke-Abwehr: Riether rein - Nastasic raus - Höwedes im Zentrum
An der Abwehr lag es nicht, dass die Schalker so schlecht gestartet waren. Die Viererkette mit Benedikt Höwedes auf der rechten Seite, den Innenverteidigern Naldo und Matija Nastasic sowie Linksverteidiger Abdul Rahman Baba stand in den Spielen gegen den FC Bayern (0:2) sowie beim OGC Nizza (1:0) und bei Hertha BSC (0:2) sicher. Die Gegentore entstanden durch schwere individuelle Fehler und keine mannschaftstaktischen Patzer. Dennoch riss Weinzierl das Quartett auseinander. Der zuletzt formstarke Nastasic saß nur auf der Bank, dafür rückte Höwedes auf seine Wunschposition ins Zentrum. Auf der rechten Seite verteidigte Sascha Riether.
Weinzierl lieferte die Begründung nach dem Spiel: "Mir war klar, dass wir viele Spielanteile haben werden. Deshalb brauchten wir über die rechte Seite einen Spieler, der offensive Qualitäten hat." Da Coke und Atsuto Uchida verletzt sind, stehen Weinzierl für diese Rolle nur Riether und Junior Caicara zur Verfügung. Nachdem Caicara beim 0:1 in Frankfurt am ersten Spieltag böse gepatzt hatte und danach aus dem Kader flog, bekam diesmal Riether seine Chance. Riether gelang aber wenig. Alle Gegentore entstanden über seine Seite.
Im Abwehrzentrum stand Höwedes beim Ausgleichstor zu weit entfernt von Passgeber Anthony Modeste. Dass Nastasic aus der Startelf verbannt worden war, hatte laut Weinzierl keine sportlichen Gründe: "Er hat beim Spiel in Berlin einen Schlag bekommen. Alle drei Tage zu spielen nach einer gerade auskurierten schweren Verletzung ist auch nicht das richtige. Deshalb haben wir den Wechsel vorgenommen." Nastasic hatte in der Saison 2015/2016 wegen eines Achillessehnenrisses ausgesetzt.
Fazit: Weinzierls Abwehr-Ideen gingen schief.
Das neue Schalke-Mittelfeldzentrum: Geis rein - Stambouli raus
Die Achterbahnfahrt von Johannes Geis unter Weinzierl geht weiter. Zunächst war Geis auf der Sechs im defensiven Mittelfeld gesetzt, dann saß er nur noch auf der Bank, zuletzt gar auf der Tribüne. Im Spiel gegen Köln durfte Geis dann wieder beginnen - und das für Neuzugang Benjamin Stambouli, dem in Berlin ein spielentscheidender Fehler unterlaufen war. "Wir haben erwartet, dass wir dominant sind. Geis ist ein guter Passspieler, der die Seiten gut verlagern kann. Weil er dazu noch stark bei Standards ist, haben wir uns für ihn entschieden", sagte Weinzierl. Das Spiel riss jedoch Geis' Nebenmann Nabil Bentaleb an sich, der fast 50 Ballkontakte mehr hatte als Geis. Zudem flogen die Standards nur selten gefährlich in den FC-Strafraum.
Die neue Schalke-Offensive: Meyer und Schöpf rein - Embolo und Goretzka raus
Leon Goretzka, zuletzt im zentralen offensiven Mittelfeld eingesetzt, fehlte wegen muskulärer Probleme. Dabei hatte sich der U21-Kapitän selbst noch am Montag fit zurückgemeldet. Max Meyer hatte sich zuletzt mit engagierten Leistungen nach Einwechslungen einen Einsatz in der Startelf verdient - eine Entscheidung, die niemand auf Schalke anzweifelte. Etwas mehr überraschte, dass Weinzierl 22-Millionen-Euro-Zugang Breel Embolo auf die Bank schickte und dafür Alessandro Schöpf brachte. Schöpf gilt auf der rechten Seite als zweikampf- und defensivstärkere Variante. Deshalb sollte der Österreicher Nationalspieler Jonas Hector stoppen, der beim 1. FC Köln links verteidigt.
Fazit: Nachvollziehbare Entscheidung - keine Auswirkungen, weder positiv noch negativ.
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