Luzern. . Rekord-Zugang feiert bei der 2:4-Niederlage im Testspiel der Königsblauen in Luzern ein glanzloses Debüt. Weinzierl-Elf vor allem in der Abwehr mit bedenklichen Schwächen.
- Schalkes Rekord-Zugang Breel Embolo feierte im Testspiel in Luzern sein Debüt.
- Bei der 2:4-Niederlage konnte Embolo aber nicht glänzen.
- Die Weinzierl-Elf hatte vor allem in der Abwehr bedenkliche Schwächen.
Breel Embolo ließ den Kopf hängen, die Enttäuschung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er hatte den Ball direkt weiterleiten wollen – auf Eric Maxim Choupo-Moting oder Klaas Jan Huntelaar. Das Spielgerät fand aber keinen Mitspieler, sondern rollte ins Toraus. Einen Raunen ging durch die Swissporarena, die Embolo ja aus seiner Zeit beim FC Basel kennt. Der Stürmer strich sich frustriert durch die kurzgeschorenen Haare, dann ging es weiter. Allerdings nur noch für ein paar Sekunden, dann war die erste Halbzeit des Testspiels der Schalke beim FC Luzern beendet. Und damit auch das Debüt des Schweizer Nationalspielers im königsblauen Trikot.
Es war alles andere als ein glanzvoller Auftritt. Das galt für alle Schalker, aber eben auch für Embolo. Dass der 19 Jahre alte Angreifer bei der 2:4-Niederlage beim FC Luzern am Samstagabend in der Startelf stand, war eine kleine Überraschung. Trainer Markus Weinzierl erklärte seine Entscheidung so: „Breel Embolo wollte sich den Fans in seiner Heimat unbedingt präsentieren. Deshalb durfte er auch unmittelbar nach seinem Urlaub ran.“
Embolo spricht von gutem Test
Der neue Star der Gelsenkirchener verriet: „Ich bin jetzt froh, dass ich mein erstes Spiel für Schalke absolviert habe.“ Dass es ausgerechnet in der Heimat stattfand, war ein schöner Zufall. „Auch so hätte ich unbedingt spielen wollen. Denn Training und Spiel sind doch zwei ganz verschiedene Paar Schuhe“, meinte Embolo nach dem aus seiner Sicht „guten Test.“
Embolo wirkte zwar nicht wie ein Fremdkörper, Aktivposten war er im vierten Schalker Testspiel aber beim besten Willen nicht. Luzern hatte den Modellathleten, der aber noch Trainingsrückstand hat, bestens im Griff. Einmal sogar wortwörtlich, als FCL-Kapitän Claudio Lustenberger seinen Landsmann wie ein Ringer umklammerte, um einen Schalker Konter zu verhindern. Der antrittsstarke Embolo hätte gerne mal ein bisschen Platz gehabt, um seine Schnelligkeit ausspielen zu können, der Schweizer Erstligist tat ihm den Gefallen nicht.
Fährmann riskiert zu viel
Der FC Luzern stand tief, Räume gab es kaum. Symptomatisch: Als Embolo doch mal in der Gefahrenzone zum Zug kam, wurden seine Schussversuche gleich doppelt abgeblockt (16. Minute). Auf der anderen Seite leistete sich der mit geschätzt 27 Millionen Euro teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte einen bösen Fehlpass, der fast zum 0:2 geführt hätte (37.). Da führten die Eidgenossen längst – und zwar hochverdient, weil sich die Fehler in der Schalker Hintermannschaft häuften. Nach nicht einmal zwei Minuten riskierte Torwart Ralf Fährmann zu viel, als er beim Herauslaufen nicht nur den Ball, sondern auch Luzerns Spielführer Lustenberger traf. Den fälligen Elfmeter verwandelte ein ehemaliger Essener sicher. Markus Neumayr verlud Fährmann und freute sich über die Halbzeitführung.
Schalkes Abwehr wackelte auch im zweiten Durchgang immer wieder bedenklich. Die Außenverteidiger bekamen überhaupt keinen Zugriff auf die Flügelspieler des Gegners. In der Abwehrzentrale war es noch schlimmer: Laufend klafften riesige Abstände zwischen Naldo und Matija Nastasic. Die Innenverteidigung soll in der neuen Saison eigentlich zu einem Schalker Prunkstück werden, in Luzern war es Schalkes größter Schwachpunkt eines ohnehin ernüchternden Auftritts. Vor allem Doppeltorschütze Marco Schneuwly (47., 54.) wusste die Schalker Tiefschlafphasen immer wieder auszunutzen. „Man hat gesehen, dass der Gegner in der Vorbereitung weiter ist“, bilanzierte Weinzierl und räumte ein, dass Luzern die klar bessere Mannschaft war. Aber Schalke darf hoffen: Benedikt Höwedes wird nach der Europameisterschaft und Urlaub in rund einer Woche auf Schalke zurückerwartet.
Die Hintermannschaft auf Vordermann zu bringen, wird eine der Haputaufgaben für Weinzierl in den nächsten Tagen sein. Eine andere lautet: Embolo so einzubinden, dass man sich an sein Debüt in Luzern nicht mehr allzu lange erinnert.
FC Luzern - FC Schalke 04 4:2 (1:0)
Aufstellung: Fährmann - Caicara (56. Riether), Naldo, Nastasic, Kolasinac (46. Geis) - Goretzka (72. Ayhan), Aogo - Embolo (46. Di Santo), Meyer (56. Sam), Choupo-Moting (46. Schöpf) - Huntelaar (72. Tekpetey)
Tore: 1:0 Neumayr (2., Elfmeter), 2:0 Schneuwly (48.), 3:0 Schneuwly (55.), 3:1 Huntelaar (66.), 3:2 (76.) Nastasic, 4:2 (88.) Oliviera.