Gelsenkirchen. . Matija Nastasic kann endlich wieder Ballspielen. Er will noch in dieser Saison sein Comeback geben – sein Ausfall war für Schalke ein großer Verlust.
- Matija Nastasic kann endlich wieder Ballspielen.
- Er will noch in dieser Saison sein Comeback geben.
- Sein Ausfall war für Schalke ein großer Verlust.
Matija Nastasic muss einmal tief durchschnaufen – er findet es immer noch ganz schön anstrengend, sich auf Deutsch zu unterhalten: „Verstehen kann ich ja schon 90 Prozent, aber reden ist so schwer“, erklärt der Serbe und spricht lieber auf Englisch, damit auch alles seine Richtigkeit hat. Aber die Botschaft, die Nastasic an diesem Vormittag aussendet, die ist klar und eindeutig: Wenn Schalkes Trainer André Breitenreiter denn will, dann wird er noch in dieser Saison wieder auf den Abwehrspieler zurückgreifen können. „Das nächste Spiel in Ingolstadt kommt noch zu früh“, sagt Nastasic, „aber danach ist alles möglich.“
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Nastasic ist zurück – und das sogar eher, als es zwischendurch den Anschein hatte. Denn eigentlich musste man das komplette Saison-Aus für den 9,5-Millionen-Mann befürchten. Zu heftig war die Diagnose, die nach seiner schlimmen Verletzung gestellt wurde.
Rückblende: Es war der 15. August des vergangenen Jahres. Eigentlich ein schöner Tag – nicht nur, weil Schalke das erste Bundesligaspiel dieser Saison bei Werder Bremen mit 3:0 gewann. Doch für Matija Nastasic endete der Tag auf dem Operationstisch: Ohne gegnerische Einwirkung zog er sich bereits nach einer Viertelstunde einen Riss der Achillessehne zu. Für Schalke ein Schock, denn Nastasic war für diese Saison fest als Stammkraft in der Innenverteidigung eingeplant. Der Abwehrmann war das Beste, was für Schalke aus der unsäglichen Zeit unter Roberto Di Matteo hängengeblieben ist: Der Ex-Coach wollte Nastasic unbedingt, und Schalke machte dafür 9,5 Millionen Euro Ablöse an Manchester City locker.
Heldt über Nastasic: "Ein perfekter Profi"
Man kann sich vorstellen, wie getroffen die Schalker waren, dass der Mann, der so viel Geld gekostet hatte, nun brach lag. „Wir haben das nie thematisiert“, sagt Manager Horst Heldt, „aber Matija hat uns in dieser Saison sehr gefehlt. Er ist ein herausragender Innenverteidiger mit hoher Mentalität und Qualität – ein perfekter Profi.“
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Kann man so stehenlassen – auch die Aussage, dass Schalke das Fehlen von Nastasic nie großartig beklagt hat. Es wurde eben akzeptiert, auch wenn es sportlich eine Schwächung war.
Auch für Nastasic, der sich bereits während der Saisonvorbereitung mit Achillessehnenproblemen herumgetragen hatte, sich am Tag des Bremen-Spiels aber topfit fühlte, war die Verletzung ein Schock. „Ich war sehr niedergeschlagen“, sagt der 22-Jährige, der am Ostermontag Geburtstag hat. Aber im Laufe der Zeit ist der Frust in Trotz umgeschlagen: „Jetzt ist es mein Ziel, stärker als bisher zurückzukommen.“
Derby wäre ein guter Comeback-Termin
Und da stehen die Zeichen zumindest bei der Genesung nicht schlecht. „Ich fühle mich wieder sehr, sehr gut. Noch nicht perfekt, aber jeden Tag ein Stück besser“, berichtet Nastasic. Aus den Zweikämpfen im Training halten ihn die Trainer noch heraus, sie wollen kein Risiko eingehen. Ballübungen aber sind kein Problem mehr; die meiste Zeit arbeitet er im Training gemeinsam mit Marco Höger, der nach seinem Kreuzbandriss ebenfalls wieder den Anschluss sucht. Wer von beiden zuerst wieder auf dem Platz steht? Nastasic lacht: „Das weiß ich nicht. Vielleicht kehren wir ja gemeinsam zurück.“
Im April soll es soweit sein, und ein gutes Datum wäre wohl der 10. in diesem Monat. Denn da steht das Derby an, das für einen Extra-Motivationsschub sorgen könnte. „Das ist auf jeden Fall ein großes Spiel“, sagt Nastasic, aber wirklich darauf eingehen will er nicht. Ist ja auch so schon schön genug, dass er wieder dabei ist.