Gelsenkirchen. Ruhende Bälle von Johannes Geis sind eine Waffe im Schalker Spiel. Zuletzt war der Mittelfeldspieler mit seinen Freistößen aber nicht mehr zufrieden.
Johannes Geis hat auftanken können. Während viele Teamkollegen aktuell mit ihrer Nationalmannschaft unterwegs sind, ist der 22-Jährige auf Schalke geblieben. Außerdem wurde er zuletzt gegen Borussia Mönchengladbach geschont. Dass der Stammspieler am vergangenen Wochenende nur auf der Bank saß, verwunderte aber nicht. So kam es nicht zu dem durchaus brisanten Wiedersehen mit André Hahn, der sich im Hinspiel in einem Zweikampf mit Geis schwer verletzt hatte.
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Das jedoch ist mittlerweile abgehakt – Geis kann sich voll auf die Vorbereitung für den Bundesliga-Endspurt konzentrieren. Er wird sich mit Sicherheit auch seiner besten Waffe widmen und Standardsituationen trainieren. Denn seine Qualitäten am ruhenden Ball haben dazu geführt, dass es schon fast bei jeder Freistoß in aussichtsreicher Position „fertig machen zum Jubeln!“ heißt. „Die Fans verlangen gefährliche Freistöße von mir und das dürfen sie auch, denn das ist meine Stärke. Wenn der Ball perfekt liegt, kann ich das auch selbst von mir einfordern. Aber es klappt nicht in jedem Spiel – und das ist auch ganz normal“, erläutert Geis.
Geis will Freistöße perfektionieren
Zuletzt war der Mittelfeldspieler mit seinen Standards aber nicht besonders zufrieden. „In Berlin war es sehr auffällig: Da hatten wir drei sehr gute Freistoßsituationen, in denen solche Spitzenspiele entschieden werden können. Deshalb hat es mich so sehr geärgert, dass ich sie nicht gut ausgeführt habe. Ich muss da weiter an mir arbeiten, um der Mannschaft zu helfen“, sagt Geis selbstkritisch.
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Dabei hatte er dort zweimal ein sehr gutes Gefühl. Doch es sind Kleinigkeiten, die am Ende entscheiden, ob der Ball durchgeht und auch gefährlich auf das Tor kommt. „Man visiert eine Ecke an, will den Ball unbedingt dort hinein schießen. Diese Überzeugung braucht man, um solche Tore zu machen. Ein bisschen Glück gehört aber auch dazu“, findet Geis.
Geis: „Viel Talent, aber auch viel Training“
Bei der Hertha hatte er hingegen Pech: Zweimal schoss er Anthony Brooks an. „Hätte dort ein kleinerer Spieler gestanden, wäre der Ball wohl über die Mauer gegangen.“
Auch das ist Schnee von gestern. Die Überzeugung, dass es demnächst wieder besser klappt, ist da. „Wenn mal wieder zwei Freistöße reinrutschen, ist es auch für den Kopf etwas einfacher“, spricht Geis aus Erfahrung.
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Aber wie wird man eigentlich Standard-Spezialist? „Ein bisschen bekommt man das in die Wiege gelegt“, glaubt der gebürtige Schweinfurter. „Viele Spieler sind schnell, andere sind groß und kopfballstark. Manche können gut Standards schießen. Aber von nix kommt nix. Deshalb muss ich weiter an mir arbeiten. Es ist viel Talent, aber auch viel Training.“
Geis glänzte unter dem Korb,ist aber partout kein Basketballer
Auffällig allerdings ist, dass der Blondschopf auch beim Basketball über ähnliche Qualitäten verfügt: Im Trainingslager verwandelte Geis bei einem Pausen-Spielchen der NBA-Partie Orlando Magic gegen die Washington Wizards vier von fünf Freiwürfen. Da muss es doch einen Zusammenhang geben, oder? „Nein, ich glaube, das war Zufall. Ich bin kein Basketballer“, lacht Geis. „Ich habe nur früher mal ein bisschen gespielt. Für einen Basketballer habe ich nicht die besten Voraussetzungen. Da komme ich nur als Dreier-Schütze in Frage.“ Dafür kann man sich beim Basketball aber nicht extra einwechseln lassen.
Vielleicht will er aber mal bei Schalkes Korbjägern vorbeischauen, die ja vor Kurzem in die zweite Liga aufgestiegen sind.