2:1 - Glückliche Schalker erzittern sich Sieg gegen Gladbach
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Gelsenkirchen. Der FC Schalke 04 feiert einen knappen 2:1-Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach. Das ist besonders der Verdienst von Knappen-Keeper Ralf Fährmann.
Schalke feiert einen sehr glücklichen Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach.
Mit 22 zu 6 Torchancen waren die Fohlen klar dominanter.
Der Dreier ist besonders der Verdienst von Schalke-Torwart Ralf Fährmann.
Fußball ist alles, nur nicht berechenbar. Wer am Freitagabend zur Halbzeitpause behauptete, dass Borussia Mönchengladbach beim FC Schalke 04 klar mizt 3:0 hätte führen müssen, der erntete wenig Widerspruch. Am Ende aber hieß es 2:1 für die überglücklichen Königsblauen, die damit an ihrem Rivalen vorbeizogen und den am Saisonende zur Champions-League-Qualifiktion berechtigenden Platz vier übernahmen.
Trainer André Breitenreiter überraschte mit neuem Personal und neuer Taktik. Klaas-Jan Huntelaar, Younes Belhanda und Johannes Geis saßen auf der Bank, Leroy Sané und Franco Di Santo kehrten ebenso in die Startelf zurück wie Leon Goretzka, der nach mehrwöchiger Verletzungspause erst am Dienstag wieder ins Training eingestiegen war. Den früheren Bochumer betraute Breitenreiter mit einer ungewohnten Aufgabe: Bei gegnerischem Ballbesitz spielte Goretzka hinten rechts in einer fünfgliedrigen Abwehrkette, bei eigenem Ballbesitz gab er den Rechtsaußen.
Die Umstellungen bekamen den Schalkern nicht gut. Sie wirkten unsortiert, Mönchengladbach hatte die deutlich reifere Spielanlage. Alles, was die Borussen anstellten, schien einem klaren Plan zu folgen. In diesem Plan fehlte allerdings ein bedeutender Aspekt: Eine Vorstellung davon, wie auch beste Spielzüge mit einem Tor gekrönt werden konnten, hatten die Gladbacher nicht.
Goretzka rettet Schalker Sieg
Schalkes Abwehr bewarb sich in der ersten Hälfte um den Friedensnobelpreis, ließ die Borussen gewähren. Und die vergaben eine gute Chance nach der anderen. Nach einer halben Stunde erklärte Breitenreiter sein Experiment für beendet, Schalke kehrte zum gewohnten System zurück. Und sah sich trotzdem noch nicht dazu in der Lage, das Spiel an sich zu reißen. Stattdessen glühten die Handschuhe von Schalke-Keeper Ralf Fährmann, der sich wieder einmal für die Auszeichnung zum Mitarbeiter der Woche bewarb: Raffael und Lars Stindl verzweifelten an ihm.
Missmutig stiefelten die Gladbacher in die Kabine, sie wussten genau, wie viele gute Gelegenheiten sie liegengelassen hatten. Und nach einer Stunde machten sie alles noch schlimmer. Havard Nordtveit überließ leichtfertig Leroy Sané die Kugel, und der warf den Turbo an: Erst machte er Andreas Christensen frisch, dann passte er quer, und in der Mitte erlaubten sich zwei Gladbacher eine Slapstick-Einlage. Martin Hinteregger schoss Havard Nordtveit an, der Ball kam zurück zu Hinteregger, und der flipperte ihn dann ins Tor. So ein Eigentor muss man erst einmal hinbekommen.
Treffen zwischen Heldt und Heidel
Ein Schock für Gladbach, allerdings kein lähmender. Schon vier Minuten später feuerte Mahmoud Dahoud einen Ball an die Latte, und in der 79. Minute musste Fährmann dann doch hinter sich greifen: Der aufgerückte Andreas Christensen glich verdient aus. Aber an diesem Abend hatte Schalke 04 das Glück gepachtet: In Minute 83 fälschte Borussen-Kapitän Granit Xhaka einen Schuss von Leon Goretzka ab - 2:1, kaum zu fassen.
Schalke schlägt Gladbach
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Nach überstandener Gladbacher Schlussoffensive jubelten die Königsblauen. Für ihre Zukunft waren schon vor dem Spiel wichtige Weichen gestellt worden. Beim Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies in Rheda-Wiedenbrück traf sich Manager Horst Heldt, sein noch bis zum Sommer bei Mainz 05 beschäftigter Nachfolger Christian Heidel und dessen Assistent Axel Schuster, um zu vereinbaren, was Heldt in seinen letzten Monaten auf Schalke noch erledigen soll. Heldt erklärte, es sei wichtig, “dass man eine gute Übergabe im Interesse von Schalke 04 hinbekommt”. Das muss man ihm lassen: Er geht aufrecht.
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