Gelsenkirchen. . Am Sonntag trifft sich der Aufsichtsrat des FC Schalke 04 und beschäftigt sich mit der Zukunft des Vereins. Doch auch auf dem Rasen tut sich etwas.
- Vor dem Heimspiel gegen den VfB, trifft sich am Sonntag der Aufsichtsrat des FC Schalke 04.
- Auf der Agenda steht auch die Abstimmung über Christian Heidel als neuen Sportvorstand.
- Sollte Heidel eine Zweidrittelmehrheit erhalten, ist er spätestens ab Sommer im Amt.
Der Sonntag wird für Schalke 04 ein hochspannender Tag. Um 17.30 Uhr empfangen die Königsblauen die Mannschaft der Stunde. Vor dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart sollen aber auch vereinspolitische Weichen gestellt werden: Der Aufsichtsrat stimmt über den Kandidaten Christian Heidel als neuen Sportvorstand ab. Sollte der Favorit des Vorsitzenden Clemens Tönnies wie erwartet die erforderliche Zweidrittelmehrheit erhalten, wird spätestens mit dem Saisonende und Heidels Übernahme der Geschäfte ein frischer Wind in der Vereinsführung Einzug halten.
Heidel, momentan noch beim FSV Mainz 05 unter Vertrag, würde nicht nur mehr Geld, sondern auch mehr Kompetenz als Schalkes derzeitiger Manager Horst Heldt bekommen. Waren bisher alle drei Vorstandsmitglieder gleichberechtigt, dürfte es demnächst einen Vorsitzenden an der Spitze des Gremiums geben. Tönnies will Heidel die Zügel in die Hand geben, um den Traditionsklub sportlich zurück in die nationale Spitzengruppe zu führen.
Auch auf dem Platz will Schalke größeren Offensivgeist entfachen – und auch dort werden alte Zöpfe abgeschnitten. Beim 0:0 bei Schachtjor Donezk hatte André Breitenreiter bis zur 88. Minute auf Klaas-Jan Huntelaars Qualitäten verzichtet. Trotz des torlosen Remis im Hinspiel des Europa-League-Viertelfinales sah sich Schalkes Cheftrainer in seiner Entscheidung, dem agileren Eric Maxim Choupo-Moting den Vorzug zu geben, bestätigt: „Wir haben uns in hervorragende Positionen gebracht“, befand Breitenreiter nach einem aus seiner Sicht „ausgezeichneten Auftritt“. 15 Schalker Torschüsse waren tatsächlich ein starker Wert.
Stuttgart bestes Rückrundenteam
Eine mindestens ebenso gute Leistung muss nun auch gegen die beste Rückrunden-Mannschaft her. „Es gilt, den VfB Stuttgart auf Abstand zu halten“, fordert Horst Heldt. Schließlich wird die Konkurrenz für Schalke im Kampf um das internationale Geschäft immer größer. Auch die nach Ansicht von Heldt „vor Selbstvertrauen strotzenden“ Stuttgarter wollen dazu gehören.
Schalkes Manager erwartet, dass die Schwaben mit einer ähnlichen Einstellung in Gelsenkirchen auflaufen werden, wie sie auch Schachtjor Donezk im anschließenden Europapokal-Rückspiel am Donnerstag in die Waagschale werfen wird. In beiden Fällen wird Schalke das Spiel machen müssen. Dafür muss sich Breitenreiter nicht nur die passende Taktik einfallen lassen, sondern auch die richtigen Personal-Entscheidungen treffen.
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Huntelaar, seit Kurzem Schalkes zweitbester Bundesliga-Torschütze hinter Klaus Fischer, wird dabei gewiss nicht völlig auf der Strecke bleiben. Wesentlich größere Probleme hat Franco Di Santo, als Strafraumstürmer außer Form Huntelaars fußballerischer Bruder im Geiste. Auf Schalke hat der ehemalige Bremer bisher nicht funktioniert. Dass nach acht verkorksten Monaten Schalkes Spiel jetzt plötzlich noch einmal auf den Argentinier zugeschnitten werden könnte, steht nicht zu erwarten.
Im Gegenteil. Ähnlich wie in der deutschen Nationalmannschaft stellt ein Kreativstil mit Ballkünstlern auch für Schalke ein vielversprechendes Alternativmodell dar, um in der Offensive Lösungen zu finden. In jedem Fall ist es das modernere. Leroy Sané, Max Meyer aber auch Younes Belhanda, Alessandro Schöpf und eben Choupo-Moting verkörpern diese Hoffnung bei Königsblau. Und natürlich, auf andere Weise, Christian Heidel.