Mainz/Gelsenkirchen. . Joel Matips Abschied vom FC Schalke 04 dürfte am Montag verkündet werden. Nach Ersatz wird nicht mehr Horst Heldt suchen, sondern Nachfolger Heidel.
Die Lichter im Stadion gingen langsam aus, da kam es nach dem Mainzer 2:1-Heimsieg gegen Schalke 04 doch noch zu der Begegnung, auf die alle gewartet hatten. In der Interviewzone gaben Horst Heldt und Christian Heidel die letzten Kommentare zum Spiel ab – und schüttelten sich in einer spontanen Aktion schließlich auch die Hände. Das flüchtige Treffen am späten Freitagabend taugte nicht, um die Amtsgeschäfte zu übergeben, einen gewissen Symbolcharakter hatte die Geste aber durchaus.
Die Schlagzeilen, laut denen der Mainzer Heidel im Hintergrund schon lange Entscheidungen für Schalke trifft, stimmen nicht. Aber an der Personalie Joel Matip wird deutlich, dass der FSV-Manager sich langsam bei seinem neuen Arbeitgeber einarbeiten muss.
Höchstwahrscheinlich brauchen die Schalker einen Ersatzmann für den 24-jährigen Abwehrspieler; die Suche nach geeigneten Kandidaten ist nicht mehr Heldts Angelegenheit. Und sein Nachfolger kann nicht erst im Sommer anfangen, den Markt zu sondieren.
Der Weg nach Gelsenkirchen ist frei
Am Sonntag hat sich Heldt mit Matip und dessen Berater Alexander Schütt noch einmal getroffen. Allerdings war Heldt nur „Empfänger der Nachricht“, wie er schon zuvor eingeräumt hatte. Es war Matips letzte Chance, das lukrative Angebot der Königsblauen – nach Informationen dieser Zeitung ging es um einen Vierjahresvertrag mit fünf Millionen Euro Jahresgage – anzunehmen. 243 Spiele hat das Eigengewächs für Schalke 04 absolviert, für die Zukunft liegen ihm Angebote aus der englischen Premier League vor.
Bevor Heidel sich darum kümmert, wie ein möglicher Verlust von Matip kompensiert werden kann, ist ihm erst mal daran gelegen, in Mainz ein bestelltes Feld zu hinterlassen. Heidels Nachfolge scheint bereits geregelt zu sein: Werders Sportdirektor Rouven Schröder hat in Bremen um eine Freigabe gebeten, um Manager bei Mainz 05 werden zu können. „Rouven hat mich informiert, dass er Kandidat Nummer eins bei den Mainzern ist. Und er möchte das gerne machen“, bestätigte Bremens Sportchef Thomas Eichin der „Syker Kreiszeitung“. Schröder, in seiner aktiven Zeit beim VfL Bochum und MSV Duisburg am Ball, werden keine Steine in den Weg gelegt.
Damit wäre auch für Heidel der Weg nach Gelsenkirchen frei.
„Dann wird bekanntgegeben, was eh schon jeder weiß“
Dort rückt die Entscheidung in der „nervenden“ (Schalke-Torwart Ralf Fährmann) Managerfrage endlich näher. „Wir reden nicht mehr über Wochen oder Monate“, munkelte Heidel – ließ sich aus „Respekt vor den Gremien“ in beiden Klubs aber nicht dazu hinreißen, eine Tendenz zu verraten: „Es muss klar sein, dass Schalke es machen möchte, dass ich es machen möchte und dass sowohl der Schalker Aufsichtrat als auch das Mainzer Präsidium ihre Erlaubnis geben. Wenn diese vier Dinge abgehakt sind, wird auch eine Entscheidung bekanntgegeben“, kündigte Heidel an.
Eine Zurückhaltung, die Schalkes Heldt nicht mehr üben muss. „Dann wird bekanntgegeben, was eh schon jeder weiß“, sagte Heidels Kollege schmunzelnd.
Anmerkung der Redaktion: Für einen kurzen Moment haben wir am Montagmorgen an dieser Stelle bereits den definitiven Abschied von Joel Matip verkündet. Das war falsch. Wir bitten um Entschuldigung.