Gelsenkirchen. . Johannes Geis spielt beim FC Schalke 04 eine wichtige Rolle im Mittelfeld. Doch schon gegen Wolfsburg will er zeigen, dass er noch mehr drauf hat.
- Julian Draxler kehrt nach seinem Wechsel nach Wolfsburg zurück.
- Geis will Schalker-Spiel mehr Impulse verleihen.
- Es soll endlich mit dem ersten Freistoß-Tor klappen.
Im Hinspiel traf Johannes Geis mit einem Freistoß aus 25 Metern die Latte. Im Rückspiel am Samstag gegen Darmstadt 98 schepperte es erneut, als er einen Freistoß an den Pfosten setzte. Wieder war es knapp, aber wieder war der Ball nicht im Tor. Am Samstag war das kein Problem: Schalke gewann auch ohne einen Geis-Treffer mit 2:0.
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Aber natürlich wünscht sich der 22-Jährige, dass es so langsam mal klappt mit dem ersten Freistoßtor in der Bundesliga für seinen neuen Verein. „Irgendwann wird der Ball reingehen und der Knoten platzen“, sagt Geis. Im DFB-Pokal hat es schon geklappt, in seinem allerersten Pflichtspiel für Schalke, zirkelte Johannes Geis den Ball gegen den MSV Duisburg aus 20 Metern direkt ins Tor.
Einziges Bundesliga-Tor für Schalke war Elfmeter
An seiner Schusstechnik hat er schon als Kind gefeilt, unter der Anleitung seines Vaters auf dem Sportplatz in Oberstreu. „Das geht nur über das Üben. Und wenn man es drin hat, muss man es jeden Tag verfeinern“, sagt er. Sein großes Vorbild heißt Juninho Pernambucano. Der ehemalige brasilianische Nationalspieler galt als einer der besten Freistoßschützen der Welt.
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Geis’ erstes und bislang einziges Bundesliga-Tor für Schalke resultierte aus einem Foulelfmeter, den er am 15. Spieltag gegen Hannover 96 verwandelte. Zu wenig für die Ansprüche des ehemaligen U21-Nationalspielers. „Ich will torgefährlicher werden“, stellte er deshalb gestern klar.
In der Rückrunde sollen die Schalke-Sechser höher stehen
Als zweiter Sechser neben Leon Goretzka hat Geis natürlich in erster Linie einen anderen Job, er soll die Schalker Defensive stabilisieren. Er hat aber auch den Anspruch, deutlich mehr Impulse im Spiel nach vorne zu setzen. Auffallend oft hat sich der ehemalige Mainzer im Aufbauspiel weit zurückfallen lassen, teilweise sogar hinter die beiden Innenverteidiger. In der Rückrunde hat Schalke einen anderen Plan – einen deutlich offensiveren, der vorsieht, dass beide Sechser bei eigenem Angriff höher stehen. „Das haben wir gegen Bremen und Darmstadt schon umgesetzt“, sagt Geis. Ausnahmen darf und wird es geben – nämlich dann, wenn der Gegner tief steht und den Schalkern wenig Raum lässt. Da mache es eben mehr Sinn, das Spiel als Dreierkette von hinten aufzubauen.
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Mit welcher Taktik die Schalker am Samstag den VfL Wolfsburg schlagen wollen, weiß Geis noch nicht. Am Dienstag hat die Mannschaft die Vorbereitung auf das enorm wichtiges Spiel aufgenommen. Mit einem Sieg würde Schalke den Vorsprung auf die Wolfsburger auf sechs Punkte ausbauen. Außerdem bekommen es Hertha BSC Berlin und Bayer 04 Leverkusen am Wochenende mit Borussia Dortmund und dem FC Bayern München zu tun. Auch da könnte Schalke Boden gutmachen.
Draxler kehrt mit Wolfsburg nach Schalke zurück
Das Ziel, Boden gutzumachen, verfolgen aber auch die Wolfsburger, die in dieser Saison bislang weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind. Zum Rückrundenauftakt gab es eine Niederlage bei Eintracht Frankfurt, am Sonntag nur ein 1:1 im Heimspiel gegen den 1.FC Köln. Zu wenig für einen Champions-League Teilnehmer. „Wolfsburg ist angeschlagen. Sie werden versuchen, den Bock gegen uns umzustoßen“, sagt Geis. Von einem richtungsweisenden Spiel möchte der Schalker aber noch nicht sprechen. „Nicht zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison“, sagt er.
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Und doch, soviel ist sicher, wird dieses Spiel am Samstag auf Schalke kein normales Bundesliga-Spiel sein. Vor allem nicht für Julian Draxler, der zum ersten Mal nach seinem Wechsel zum VfL Wolfsburg im August in der Veltins-Arena auflaufen wird. Zwar hat der Transfer des Spielmachers rund 36 Millionen Euro in die Vereinskasse gespült, doch den Schalker Fans ist Vereinstreue eben wichtiger als eine Stange Geld. 14 seiner 22 Lebensjahre hat Draxler das königsblaue Trikot getragen, bevor es nach Wolfsburg ging. Johannes Geis hat schon eine Vorahnung, was den ehemaligen Mitspieler Samstag erwarten wird. „Ähnlich wie bei Manuel Neuer werden ein paar Fans richtig sauer sein. Das wird richtig heiß für ihn werden.“