Gelsenkirchen. Horst Heldts letzte Transferperiode als Schalke-Manager ist beendet. Bis zu seinem Vertragsende hat Heldt nicht mehr viele Aufgaben zu bewältigen.

  • Horst Heldts letzte Transferperiode als Schalke-Manager ist beendet.
  • Bis zu seinem Vertragsende hat Heldt nicht mehr viele Aufgaben zu bewältigen.
  • Er hat Vertragsgespräche mit Choupo-Moting, Matip und Höwedes angekündigt.

In der Winter-Transferperiode 2016 durfte Schalke-Manager Horst Heldt noch einmal zuschlagen: Er hätte für 15 Millionen Euro shoppen dürfen und verhandelte mit zahlreichen Spielern. Mauricio, Serdar Tasci, Renato Augusto, Stefan Aigner und Gökhan Inler kamen nicht - dafür verpflichtete er Younes Belhanda (Dynamo Kiew) und Alessandro Schöpf (1. FC Nürnberg).

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Am 30. Juni 2016 endet Heldts Vertrag als "Vorstand Sport und Kommunikation" auf Schalke, die Saison schon sechs Wochen vorher am 14. Mai. In den dreieinhalb Monaten bis dahin stehen noch mindestens 17 Pflichtspiele in Heldts Terminkalender (15 Bundesliga- und mindestens zwei Europa-League-Spiele). Aber was darf Heldt sonst noch entscheiden? Wir haben seine To-do-Liste aufgeschrieben:

  • Vertragsverlängerung mit Joel Matip?

Der Vertrag von Innenverteidiger Joel Matip (24) läuft am Saisonende aus. Nach einem langen Vertragspoker steht noch ein finales Gespräch mit Matips Berater Alex Schütt an. Tendenz: Schütt teilt Heldt mit, dass Matip nach England wechselt. Diesen letzten großen Auftrag wird Heldt nicht erfolgreich abschließen können.

  • Vertragsverlängerung mit Eric Maxim Choupo-Moting?

Der Offensiv-Allrounder steht noch bis Juni 2017 unter Vertrag. "Wir wollen kurzfristig Gespräche mit über eine vorzeitige Verlängerung führen", erklärte Heldt im Gespräch mit DerWesten im Trainingslager in Florida. Eine Tendenz gibt es nicht.

  • Vertragsverlängerung mit Benedikt Höwedes?

Ein erstes Gespräch mit Höwedes' Berater fand im Dezember statt. "Jeder hat seine Vorstellungen erst einmal angegeben, und jetzt gehen wir in weitere Gespräche", sagte Höwedes vor sechs Wochen. Der Vertrag des Kapitäns läuft bis 2017 und beinhaltet eine Ausstiegsklausel.

  • Was passiert mit den Leihspielern?

Am Saisonende kehren - Stand jetzt - Felix Platte (Darmstadt 98, keine Kaufoption), Donis Avdijaj (Sturm Graz, keine Kaufoption), Kaan Ayhan (Eintracht Frankfurt hat eine Kaufoption), Timon Wellenreuther (der RCD Mallorca hat eine Kaufoption) und Christian Clemens (der FSV Mainz 05 hat eine Kaufoption) zurück. Heldt wird im Februar und März die sportliche Entwicklung abwarten und dann Gespräche mit den Beratern suchen. Pierre-Emile Höjbjerg (FC Bayern) und Younes Belhanda (Dynamo Kiew) werden Schalke am Saisonende wieder verlassen - Verhandlungen sind da nicht nötig.

Um was sich Heldt auf Schalke nicht mehr kümmert

  • Auch der Vertrag von Roman Neustädter endet am Saisonende - an eine Verlängerung denkt Heldt offenbar nicht. Gut möglich, dass sich der fast 28-jährige Neustädter nach vier Jahren auf Schalke eine neue Herausforderung sucht. Offenbar ist Zenit St. Petersburg am reisefreudigen Defensiv-Allrounder interessiert.
  • 2017 enden nicht nur die Verträge von Höwedes und Choupo-Moting. Auch Dennis Aogo, Sead Kolasinac, Marco Höger und Klaas-Jan Huntelaar stehen "nur" noch anderthalb Jahre unter Vertrag. Diese Personalien genießen bei Heldt offenbar keine oberste Priorität - damit wird sich Nachfolger Christian Heidel auseinandersetzen müssen.
  • Es ist zudem fraglich, ob sich Heldt um Zugänge bemüht. Sobald die Verpflichtung von Heidel verkündet ist, dürfte Heldt endgültig eine "lame duck" sein - das berücksichtigen Berater von möglichen Kandidaten.
  • Sponsorenverträge, Marketing, Lizenzantrag, Vorbereitung der Jahreshauptversammlung - daran war Heldt in den vergangenen Jahren auch nicht verantwortlich beteiligt. Zuständig sind seine Vorstandskollegen Alexander Jobst und Peter Peters. Nun muss sich Heldt aber gar nicht mehr um diese Punkte kümmern und kann bei den Vorstands- und Aufsichtsratssitzungen - wenn er eingeladen wird - entspannt zuhören.

Stressig wird Heldts verbleibende Zeit bei den Königsblauen nicht mehr - Pflichtspiele und Pressekonferenzen nehmen den Großteil seiner Aufgaben ein. Nur wenn Schalke in eine sportliche Krise gerät, müsste sich Heldt ein letztes Mal als Krisenmanager beweisen.