Gelsenkirchen. Jahresauftakt verpatzt: Der FC Schalke 04 verlor das Heimspiel gegen Werder Bremen mit 1:3. Joel Matip hatte S04 schon früh in Führung gebracht.
- Schalke verlor das Heimspiel gegen Werder Bremen mit 1:3.
- Joel Matip hatte S04 schon früh in Führung gebracht.
- Klaas-Jan Huntelaar vergab mehrere erstklassige Chancen.
Für Schalke 04 hatte der erste Bundesliga-Spieltag im neuen Jahr hoffnungsvoll begonnen - und am Sonntagabend überaus frustrierend aufgehört. Nachdem alle Konkurrenten im Kampf um einen Europapokalplatz Federn gelassen hatten, konnte Schalke kein Kapital daraus schlagen und unterlag zu Hause gegen Abstiegskandidat Werder Bremen mit 1:3. Ein selten dummer Jahresauftakt.
Dabei war Schalke gegen Bremen nach vier Minuten durch Joel Matip sogar in Führung gegangen, verpasste danach aber das zweite Tor und wurde mit den Werder-Treffern durch Clemens Fritz (43.) und Claudio Pizarro (53.) bestraft. Anthony Ujah besiegelte in der 89. Minute die große Enttäuschung.
Schon zur Halbzeit blickten sich die Schalker Spieler verdutzt an: Sie hatten bis dahin fast 35 Minuten Druck gemacht. waren aber geradezu fahrlässig mit ihren Chancen umgegangen und wurden in der 43. Minute dafür bestraft: Da nämlich erzielte Bremens Oldie Clemens Fritz mit einem Schuss aus 17 Metern den 1:1-Ausgleich - ein Spielstand, der die Königsblauen ein wenig ratlos zurückließ. Doch Schalke hatte das Spiel in den Minuten zuvor aus der Hand gegeben, als sich Nachlässigkeiten einschlichen und die Bremer zu ihren ersten Chancen durch Grillitsch (38.) und Pizarro (42.) gekommen waren.
Auch interessant
Bis dahin hatte in der Arena eigentlich nur eine Mannschaft gespielt, und das waren die Gastgeber. Sie wirkten beflügelt durch das frühe Führungstor, das Joel Matip bereits in der vierten Minute erzielt hatte: Da setzte sich der Innenverteidiger nach einem Eckball von Johannes Geis im Kopfballduell gegen Jannik Vestergaard durch und traf zum 1:0. Beim Jubel bedachte Matip auch die Schalker Fans mit einer positiven Geste - in den nächsten Tagen wird von ihm eine Entscheidung in Sachen Vertragsverlängerung erwartet.
Schalke-Trainer Breitenreiter verzichtete auf die beiden Zugänge
Schalkes Trainer André Breitenreiter hatte zunächst auf beide Neuzugänge verzichtet: Alessandro Schöpf (Muskelverhärtung) war noch nicht ganz fit, Younes Belhanda saß erst einmal auf der Bank. Das Vertrauen bekamen zunächst diejenigen, die der Trainer in der Vorbereitung ein wenig gekitzelt hatte: Max Meyer etwa, oder Klaas-Jan Huntelaar. Und insbesondere der “Hunter” hätte es gleich mit Toren zurückzahlen können, ja sogar müssen. Zwischen der 28. und 34. Minute hatte Huntelaar drei Chancen in sechs Minuten - doch am Ende musste er sich dreimal die Haare raufen.
Beim ersten Mal machte er es gut: Nach einem Pass von Meyer ließ er die Abwehr und Werder-Torwart Wiedwald aussteigen - der gelupfte Ball klatschte jedoch gegen die Latte. Zwei Minuten später traf Huntelaar das Außennetz, doch der dritte Versuch hätte einfach sitzen müssen: Nach einem Zuspiel von Leon Goretzka lief Huntelaar ohne Gegenspieler auf Wiedwald zu, und schoss den Ball hoch übers Tor (34.). Schalke hatte eine beruhigende Zwei-Tore-Führung verpasst, und bekam durch den Ausgleich von Fritz die Quittung dafür.
Auch interessant
Die Sicherheit im Spiel der Schalker ging damit flöten, und in der 53. Minute zeigte Claudio Pizarro mit alle seiner Erfahrung geradezu klassisch, wie man aus wenig viel macht: Nach einer Flanke von Fritz lauerte der Peruaner am zweiten Pfosten und spitzelte den Ball zum 2:1 für Bremen ins Netz. Dass kurz zuvor Leroy Sané nach starker Vorarbeit von Huntelaar auf der anderen Seite einen Hochkaräter liegen gelassen hatte, passte dazu.
Schalke fehlte es an einem durchdachten Spielaufbau
Schalke war konsterniert, geradezu von der Rolle geraten, und wer anders als Neuzugang Younes Belhanda sollte das Spiel jetzt wiederbeleben? Breitenreiter brachte den Marokkaner in der 59. Minute für Meyer und später noch den Ex-Bremer Franco Di Santo für Geis - an Alternativen mangelte es nicht. Wohl aber in der zweiten Halbzeit vollends an einem durchdachten Spielaufbau, um die Bremer in der Abwehr auszuhebeln. Viel zu selten gab es Spielzüge wie in der 80. Minute, als Matip fast auf der Torlinie nur um Haaresbreite eine Flanke von Caicara verfehlte.
!--EndFragment-->