Tripoli/Augsburg. Schalke-Trainer André Breitenreiter gönnt seinem Kumpel Markus Weinzierl das kleine “Fußball-Wunder“ von Belgrad. Am Sonntag trifft Schalke auf Augsburg.
Die Fußball-Lehrer Markus Weinzierl und André Breitenreiter sind alte Kumpel, theoretisch hätten sie sich am Freitagabend in Augsburg noch zum Essen verabreden können. Nach dem Spaziergang in der Europa League bei Asteras Tripolis (4:0) zog Schalke nämlich nach Augsburg weiter, wo am Sonntag (15.30 Uhr, Live im Ticker) das nächste Bundesligaspiel ansteht - und wo Weinzierl Trainer ist. “Ich schätze ihn sehr”, sagt André Breitenreiter, “wir haben früher in Unterhaching zusammengespielt.”
Breitenreiter: "Sie sind rechtzeitig wieder in Form"
Weinzierl und Breitenreiter waren im Sommer auf Schalke die beiden Kandidaten für die Nachfolge des geschassten Trainers Roberto Di Matteo - als Weinzierl absagte, bekam Breitenreiter den Job. Sehr viel besser als bisher mit Breitenreiter hätte es aber auch mit Weinzierl kaum laufen können: Die Europa League hat Schalke als Gruppensieger abgeschlossen, ungeschlagen als einziger deutscher Klub. In der Bundesliga wird erst in zwei Spielen Bilanz gezogen; weil das Feld unglaublich eng ist, hängt noch viel von den bis Weihnachten verbleibenden Aufgaben ab. Und damit auch vom Spiel am Sonntag in Augsburg und dem Duell zwischen den Trainern Breitenreiter und Weinzierl.
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Breitenreiter hat es seinem Kumpel Weinzierl “von Herzen gegönnt”, dass die Augsburger am Donnerstagabend mit dem 3:1-Sieg in Belgrad ein kleines Fußball-Wunder und den Verbleib in der Europa League geschafft haben. Aber er weiß auch, was das für das Spiel gegen Schalke bedeutet: “Sie werden sehr viel Selbstvertrauen auf die Bahn bringen und sind rechtzeitig zu unserem Spiel wieder in Form.”
Heldts Spitze gegen Marc Wilmots
Auch Kapitän Benedikt Höwedes staunte über den Augsburger Coup, als die Schalker sich nach dem Spiel in Tripoli wieder auf den Weg in ihr Hotel machten. Lächelnd sagte er: “Die werden jetzt in der Kabine sitzen und Bierchen trinken - vielleicht trinken sie auch zwei zu viel…” Schalke hingegen konnte in der Europa League Kräfte sparen und Spieler schonen. Auch, dass nach Dennis Aogo mit Sead Kolasinac nun noch der zweite Linksverteidiger etwas angeschlagen ist, will man nicht zu hoch hängen. “Wir nehmen uns vor, in Augsburg zu gewinnen”, sagt Horst Heldt.
Der Manager kann mit der Entwicklung der Mannschaft in dieser Hinrunde zufrieden sein - und damit auch mit dem Ergebnis seiner Trainersuche im Sommer. “Es sind zwei Trainer in Frage gekommen: Markus Weinzierl war der eine Kandidat, André Breitenreiter der andere”, erklärte Heldt nochmal in Tripoli und schob nach: “Jeder, der etwas anderes dazu sagt, hält eine Märchenstunde ab.” Eine Spitze gegen Marc Wilmots, der sich auch Chancen ausgerechnet hatte, Schalkes neuer Trainer zu werden - und der heute immer wieder gerne mal darüber spricht.