Gelsenkirchen. Roman Neustädter wohnt in Gelsenkirchen. Der 27-Jährige hofft im November auf Punkte für Schalke und darauf, dass sich der Schnurrbart zwirbeln lässt.

Roman Neustädter lässt wachsen. Wie jedes Jahr im November. Männer auf der ganzen Welt lassen sich im November einen Schnurrbart stehen, um Spenden für Programme im Bereich der Männergesundheit zu sammeln. Das Motto: Movember.

Am Dienstag ist der November erst zehn Tage alt, Neustädters Schnurrbart kann sich schon sehen lassen. In diesem Jahr will er ihn nicht mal mit Hilfe des Rasierers stutzen. Ende des Monats, so lautet sein Plan, will er ihn außen sogar zwirbeln können. Helfen sollen dabei spezielle Pflegeprogramme – angefangen von der Spülung bis zum Wachs.

Bleibt Neustädter nur zu wünschen, dass der Schnurrbart nicht erst dann rasiert wird, wenn der FC Schalke 04 mal wieder Punkte geholt hat. Der Bundesliga-Spielplan sieht im Monat November für Schalke nämlich nur die richtig starken Gegner vor: nach Dortmund kommen in anderthalb Wochen die Bayern in die Arena, anschließend geht es zu Bayer Leverkusen. Sorge, dass Schalke Ende des Monats im Mittelfeld der Tabelle feststecken könnte, hat Neustädter aber nicht. „Wir freuen uns auf die Spiele und wollen jedes Spiel gewinnen. Es ist egal, wie der Gegner heißt.“

In der Europa League am vergangenen Donnerstag in Prag und am Sonntag im Revierderby gegen den BVB stand der 27-Jährige mal wieder in der Startelf, spielte neben Joel Matip in der Innenverteidigung. Eine Position, auf der er immer dann gespielt hat, wenn Mannschaftskapitän Benedikt Höwedes verletzt war, oder noch Trainingsrückstand hatte – immerhin von Anfang August bis Ende September. Und es macht fast den Eindruck, als käme das Innenverteidiger-Duo Matip/Neustädter etwas besser zurecht. „Man spielt sich ein, man bekommt Sicherheit. Als Verteidiger hast du eine Intuition. Du weißt genau, was dein Nebenmann im nächsten Moment macht“, erklärt Neustädter.

Gut zurecht findet sich der ehemalige Nationalspieler übrigens jetzt auch in Gelsenkirchen. Neustädter hat den Mietvertrag seiner Wohnung in Düsseldorf gekündigt und ist in die Stadt seines Arbeitgebers gezogen. In einem Interview mit dem Vereinsmagazin „Schalker Kreisel“ sagte er: „Nach der vergangenen Saison habe ich mir Gedanken gemacht, was ich an mir und für mich verändern kann, wo ich mich für den Verein noch mehr einbringen kann. Da ist mir in den Kopf gekommen, dass ich nach Gelsenkirchen ziehe, um näher an Schalke und den Schalkern zu sein.“

Neustädter als Currywurst-Tester in Gelsenkirchen

Auf seiner Facebook-Seite hatte er extra nachgefragt, wo es die beste Currywurst in der Stadt gibt. Bis Dienstagabend gab es fast 200 Antworten. In drei Pommesbuden, sagt Neustädter, sei er schon gewesen. Sein Urteil: „Hier kann man überall gut Currywurst essen!“ Jede Currywurst hätte ihren ganz eigenen Geschmack, erklärt der Schalker, den die verschiedenen Methoden der Zubereitung durchaus überrascht haben. „Jeder macht das anders, jeder hat sein Ritual“, sagt er.

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Die Frage, die für Neustädter allerdings von noch größerer Relevanz als die nach der besten Currywurst ist, lautet: Wie geht es im Sommer weiter? Sein Vertrag auf Schalke endet am 30. Juni 2016, bislang habe das Management keine Signale gesendet, ob Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit besteht. Neustädter ist da gelassen: „Es gab in den letzten Wochen ein bisschen Unruhe, der Verein hat bestimmt gerade andere Sorgen. Wenn wieder mehr Ruhe einkehrt ist, werden wir uns unterhalten.“ Eine Frist habe er sich nicht gesetzt. Bis eine Entscheidung fällt, soviel steht fest, könnte der November aber schon vorbei, und der Schnurrbart rasiert sein.