Gelsenkirchen. . Mit einem Hattrick hat Neuzugang Franco di Santo Schalke 04 den Weg zum 4:0-Sieg im Europa-League-Spiel gegen Asteras Tripolis geebnet.
Nach dem Halbzeitpfiff ging André Breitenreiter auf seine Spieler zu, die schon zu diesem Zeitpunkt zufrieden vom Platz stiefelten. Der Trainer des FC Schalke 04 gab Franco Di Santo einen anerkennenden Klaps mit auf den Weg in die Kabine, das war Breitenreiter ein Bedürfnis. Am Donnerstagabend fuhr der seit Wochen aufopferungsvoll kämpfende Stürmer endlich auch die Ernte ein: Beim klaren 4:0 im Europa-League-Heimspiel gegen den griechischen Vizemeister Asteras Tripolis schoss der ehemalige Bremer schon in der ersten Hälfte eine beruhigende 3:0-Führung heraus - diesen Hattrick hatte er sich redlich verdient.
“Für Franco Di Santo hat es mich besonders gefreut, dass er sich belohnt hat”, sagte Breitenreiter. Sein Team bleibt mit sechs Punkten aus zwei Partien auch in der Europa League auf Kurs, Schalke hat nun wettbewerbsübergreifend die beeindruckende Serie von sechs Siegen geschafft. “Wir haben auch in der Höhe verdient gewonnen”, meinte der Trainer.
Anfangs ein mühsames Anlaufen
Im Vergleich zum 1:0-Sieg in Hamburg hatte Breitenreiter in der Anfangsformation sechs Veränderungen vorgenommen. Ihr Startelf-Debüt in dieser Saison gaben der nach langer Verletzungspause wiedergenese Weltmeister Benedikt Höwedes und der vom FC Bayern ausgeliehene Pierre-Emile Höjbjerg.
Bei den Griechen ließen die Rückennummern vermuten, dass sich einige Spieler in eine Starterliste für einen Marathonlauf eingetragen hatten: Auf den gelbgrünen Neontrikots waren die Zahlen 54, 62, 86 und 99 zu sehen. Eine Zeitlang sah es auch so aus, als hätte Tripolis den gesamten Kader vor dem eigenen Strafraum versammelt. Für Schalke war es anfangs ein mühsames Anlaufen. Aber die Mannschaft hat durch ihre Erfolge gelernt, Geduld zu bewahren.
Der erlösende erste Treffer fiel nach 28 Minuten. Verteidiger Sascha Riether brachte den Ball von rechts scharf nach innen, Franco Di Santo steuerte ihn dann geschickt ins hintere Toreck. Er hatte schon einmal im DFB-Pokal für Schalke getroffen, in der Bundesliga aber waren bisher alle Bemühungen vergeblich. Den Torjubel genoss er deshalb ausgiebig.
Weil es so schön war, gönnte er sich die Freude gleich noch einmal. In der 37. Minute veredelte Di Santo eine Ecke von Standard-Spezialist Johannes Geis mit einem prächtigen Kopfball zum 2:0.
Di Santo verwandelt auch den Strafstoß
Zwei Minuten später stand den diesmal nur 42447 Zuschauern der Mund weit offen. Denn sie erlebten wieder eine Leroy-Sané-Show: Schon in der eigenen Hälfte zog der 19-Jährige mit dem Ball am Fuß an und raste an den erstmals aufgerückten Griechen vorbei so schnell in Richtung Tor, dass er in einer 30er-Zone geblitzt worden wäre. Seinem am Ende selbstlosen Pass zu Höjbjerg ließ der Däne einen überhasteten Pfostenschuss folgen.
S04 ohne Mühe gegen Tripolis
In der 44. Minute erhöhte Schalke dann aber doch auf 3:0. Nach einem direkten Freistoß von Geis gab es einen Handelfmeter, Di Santo schnappte sich die Kugel und versenkte sie.
Nach einer Stunde nahm Breitenreiter den Mann des Abends vom Feld und umarmte ihn herzlich. Das Spiel hatte längst jegliche Intensität verloren, Schalke musste sich nicht mehr verausgaben. Das 4:0 durch Klaas-Jan Huntelaar nach einem Zuckerpass von Leroy Sané in der 84. Minute war noch eine feine Zugabe. Am Sonntagnachmittag kommt der 1. FC Köln in die Arena. Dann werden die Blau-Weißen bei der Jagd nach dem siebten Sieg nacheinander wieder viel Kraft und Konzentration benötigen.