Gelsenkirchen. . Schalkes Neu-Trainer André Breitenreiter ist der Kader für die kommende Saison aktuell noch zu klein. Mindestens drei neue Spieler sollen noch kommen.

André Breitenreiter will ja nicht drängeln, nichts liegt ihm ferner als das. Aber die Botschaft, die Schalkes Trainer nach dem 3:2-Sieg im Test beim VfL Osnabrück aussendete, war unmissverständlich: Aktuell ist ihm der Spielerkader zu klein – es wird Zeit für weitere Neuzugänge. „Zwei, drei Leute“, sagte Breitenreiter, „brauchen wir auf jeden Fall noch.“

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Schalke hatte nach der vergangenen Saison mit eisernem Besen durch den Kader gefegt und reichlich Spieler aussortiert. Christian Fuchs, Tranquillo Barnetta, Chinedu Obasi oder Jan Kirchhoff erhielten keine neuen Verträge, Kevin-Prince Boateng, Sidney Sam und Felipe Santana sollen sich einen neuen Verein suchen. Christian Wetklo wechselte zur U23, Timon Wellenreuther wurde an Real Mallorca ausgeliehen und zuletzt ging auch noch Marcel Sobottka zu Fortuna Düsseldorf.

Breitenreiter wünscht sich einen weiteren Stürmer

Die Zahl der Abgänge beläuft sich inzwischen auf zehn Spieler, und das konnte man in der vergangenen Woche gut auf dem Mannschaftsbild erkennen: Gerade einmal 22 Spieler stellten sich dort in Reihe und Glied auf. Nur eine Momentaufnahme, weil nicht alle Spieler anwesend waren (so hält sich der verletzte Atsuto Uchida zum Beispiel in Japan auf), aber zum Vergleich: Auf dem letzten Mannschaftsbild aus der vergangenen Saison waren 29 Spieler, und Matija Nastasic kam danach noch als Verstärkung hinzu.

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Auch jetzt ist der Kader noch längst nicht komplett, Manager Horst Heldt hat mehrfach angekündigt: „Natürlich wird sich noch etwas tun, und zwar in beiden Richtungen.“ Trainer Breitenreiter hat durchblicken lassen, dass er sich noch einen Stürmer wünscht, der auch mit Klaas-Jan Huntelaar eine funktionierende Doppelspitze bilden kann. Dazu noch einen wohl erfahrenen rechten Verteidiger als Backup für Junior Caicara und einen weiteren (jungen) Torhüter.

Schalke geht von Farfan-Wechsel aus

Allerdings wird es auch zumindest noch einen Abgang geben, denn Schalke geht fest davon aus, dass Jefferson Farfan zu Al-Jazira Abu-Dhabi wechseln wird. Was die WAZ bereits am vergangenen Freitag ankündigte, bestätigte Heldt nun gegenüber dem Kicker: „Schalke und Al-Jazira haben eine grundsätzliche Einigung erzielt.“ Wenn der Medizincheck keine Überraschung bringt, und da hat Schalke ja in diesem Jahr so seine negativen Erfahrungen gemacht, geht der Wechsel über die Bühne.

Das ist Andre Breitenreiter

André Breitenreiter wird neuer Trainer auf Schalke und beerbt damit Roberto Di Matteo (re.).
André Breitenreiter wird neuer Trainer auf Schalke und beerbt damit Roberto Di Matteo (re.). © imago/Eibner
„Wir sind sehr glücklich, in André Breitenreiter den passenden Chef-Trainer für den FC Schalke 04 gefunden zu haben“, sagt Horst Heldt zur Verpflichtung.
„Wir sind sehr glücklich, in André Breitenreiter den passenden Chef-Trainer für den FC Schalke 04 gefunden zu haben“, sagt Horst Heldt zur Verpflichtung. © dpa
Der 41-Jährige wurde in Langenhagen geboren und begann seine aktive Fußballkarriere 1977 in der Jugend von Borussia Hannover.
Der 41-Jährige wurde in Langenhagen geboren und begann seine aktive Fußballkarriere 1977 in der Jugend von Borussia Hannover. © imago/pmk
Seine Profi-Karrie begann er 1991 bei Hannover 96 und gewann 1992 mit dem Verein den DFB-Pokal.
Seine Profi-Karrie begann er 1991 bei Hannover 96 und gewann 1992 mit dem Verein den DFB-Pokal. © Bongarts/Getty Images
Als aktiver Fußball trug er unter anderem auch die Trikots vom Hamburger SV, dem VfL Wolfsburg und der Spielvereinigung Unterhaching.
Als aktiver Fußball trug er unter anderem auch die Trikots vom Hamburger SV, dem VfL Wolfsburg und der Spielvereinigung Unterhaching. © dpa
Seine Trainerlaufbahn begann der Niedersachse 2010 in der Jugend des TuS Altwarmbüchen und coachte ab 2011 den TSV Havelse.
Seine Trainerlaufbahn begann der Niedersachse 2010 in der Jugend des TuS Altwarmbüchen und coachte ab 2011 den TSV Havelse. © imago/Jan Huebner
Im März 2013 erhielt Breitenreiter an der DFB-Sporthochschule als Drittbester seines Jahrgangs die Fußballlehrer-Lizenz.
Im März 2013 erhielt Breitenreiter an der DFB-Sporthochschule als Drittbester seines Jahrgangs die Fußballlehrer-Lizenz. © Bongarts/Getty Images
Wenige Wochen später übernahm er den SC Paderborn 07.
Wenige Wochen später übernahm er den SC Paderborn 07. © dpa
Und das äußerst erfolgreich: 2014 führte André Breitenreiter den SC Paderborn zur Erstklassigkeit.
Und das äußerst erfolgreich: 2014 führte André Breitenreiter den SC Paderborn zur Erstklassigkeit. © dpa
„Paderborn war grandios aufgestiegen, und André Breitenreiter hat trotz äußerst bescheidener Mittel sehr hart und erfolgreich gearbeitet“, kommentiert Schalkes Sportvorstand die Leistung des Niedersachsen.
„Paderborn war grandios aufgestiegen, und André Breitenreiter hat trotz äußerst bescheidener Mittel sehr hart und erfolgreich gearbeitet“, kommentiert Schalkes Sportvorstand die Leistung des Niedersachsen. © Bongarts/Getty Images
Auch in der ersten Liga schlug sich Breitenreiter mit dem SC Paderborn beachtlich.
Auch in der ersten Liga schlug sich Breitenreiter mit dem SC Paderborn beachtlich. © Bongarts/Getty Images
Nach dem vierten Spieltag war das Breitenreiter-Team noch ungeschlagen.
Nach dem vierten Spieltag war das Breitenreiter-Team noch ungeschlagen. © Bongarts/Getty Images
Hatte sogar zwischenzeitlich die Tabellenführung übernommen.
Hatte sogar zwischenzeitlich die Tabellenführung übernommen. © Bongarts/Getty Images
Zum Klassenerhalt reichte es am Ende der Saison allerdings knapp nicht.
Zum Klassenerhalt reichte es am Ende der Saison allerdings knapp nicht. © imago/osnapix
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Breitenreiter nimmt also auf Schalkes Trainerbank platz und soll Königsbau zu neuen Erfolgen und attraktivem Fußball führen.
Breitenreiter nimmt also auf Schalkes Trainerbank platz und soll Königsbau zu neuen Erfolgen und attraktivem Fußball führen. © Bongarts/Getty Images
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Schalke stellt sich eine Kadergröße von etwa 26 Spielern (inklusive Jungprofis) vor – „30 Mann brauchen wir nicht“, erklärt Breitenreiter. Weil die Mannschaft bereits am Dienstag nach Polen zum Testspiel in Danzig fliegt, rechnet er erst nach der Rückkehr mit Vollzugsmeldungen. Was ihm für die Partie in Danzig (Anstoß Mittwoch, 18.30 Uhr) das gleiche Problem beschert, das er schon in Osnabrück hatte: „Der Kader ist sehr eng, viele Spieler müssen auch in den Testspielen über 90 Minuten gehen.“ Doch Abhilfe ist in Sicht...