Gelsenkirchen. . André Breitenreiter hat drei Assistenten aus Paderborn mitgebracht: Mit Volkan Bulut ist er unzertrennlich, Simon Henzler war Weltpokalsiegerbesieger und Tobias Stock einst Deutscher Meister.

Am Mittwoch war die erste Schicht auf Schalke: Nicht nur für die Spieler und den neuen Cheftrainer André Breitenreiter, sondern auch für dessen drei Assistenten, die er vom SC Paderborn mit nach Schalke gebracht hat. Wir stellen die neuen Gesichter im Schalker Trainerstab vor.

Für André Breitenreiter (41) ist der Sprung nach Schalke wie der Wechsel in eine andere Fußball-Welt: In Paderborn hatte er es mit Spielern wie Kachunga und Stoppelkamp zu tun – auf Schalke mit Leuten wie Höwedes und Draxler. Aber: Der Ex-Profi, der 2013 als Drittbester seines Jahrgangs die Fußballlehrer-Lizenz erhielt, setzt damit nur seinen Aufstieg fort – auf jeder seiner Trainerstationen ging es ein Stückchen höher. „Breite“ begann in der Jugend des TSV Altwarmbüchen (2010), wechselte zum TSV Havelse (2011 - 2013) und übernahm dann seinen ersten Profiklub SC Paderborn (2013 - 2015), den er auf Anhieb in die Bundesliga führte.

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In Paderborn hielt man seine Glaubwürdigkeit für eines seiner Erfolgsrezepte: Breitenreiter lebt den Leistungsgedanken vor – nach einer schlechten Trainingswoche rutschten Spieler auch schon mal aus der Startelf direkt auf die Tribüne; umgekehrt ging’s aber genauso. An sich gilt er aber als guter Typ – Schalke-Legende Olaf Thon fühlt sich an Hermann Gerland erinnert: Bodenständig und rustikal.

Co-Trainer Volkan Bulut (33) und Breitenreiter gelten als unzertrennlich: Beide arbeiteten schon in Havelse und Paderborn zusammen. Als Aktiver kam Bulut, ein ehemaliger Abwehrspieler, nicht über den norddeutschen Amateurbereich hinaus. Respekt bei den Profis genießt er aber auch dadurch, dass zwischen ihn und Breitenreiter kein Blatt Papier passt: In Paderborn vergriff sich einmal ein Spieler im Training gegen Bulut im Ton – prompt wurde er von Breitenreiter für ein paar Tage suspendiert.

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Bulut ist ein offener Typ: An der Pader suchte er vor einem Jahr sogar via Facebook eine neue Wohnung, nachdem er Vater eines Sohnes (Tayan – „der Herzliche“) geworden war und die alte Bleibe zu klein wurde.

Simon Henzler (38) ist der neue Torwart-Trainer: Sein größtes Spiel als Aktiver absolvierte er am 6. Februar 2002, als er mit dem FC St. Pauli den Weltpokalsieger Bayern München mit 2:1 besiegte. Der gebürtige Ravensburger war kein herausragender Torwart (sieben Stationen, unter anderem bei FC Tirol), soll aber ein ganz ausgezeichneter Torwart-Trainer sein. Paderborns Lukas Kruse hält ihn für eine Klasse besser als Claus Reitmaier, der beim SCP Henzlers Vorgänger war. Breitenreiter kam mit der Art von Reitmaier, der bisweilen sogar seinen Hund zum Training mitbrachte, gar nicht klar und ersetzte ihn nach einem Jahr durch Henzler.

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Auf Tobias Stock (35), den neuen Athletik-Trainer, treffen drei Attribute ganz sicher zu: Still, schlau und durchtrainiert. Stock, der seine aktive Karriere mit 26 Jahren wegen einer Verletzung beenden musste, besitzt einen Studienabschluss im Bereich Sportwissenschaft und die Trainer-A-Lizenz. Vier Jahre war er beim SC Delbrück und bei Preußen Münster der Co-Trainer des heutigen Leverkuseners Roger Schmidt, seit 2011 war er beim SC Paderborn für die Fitness der Spieler verantwortlich. Ein Punkt sticht aber aus seiner Vita heraus: 1998 war er als Kicker Deutscher A-Jugend-Meister – mit Borussia Dortmund...

Gerne hätte Breitenreiter auch noch seinen zweiten Co-Trainer Asif Saric aus Paderborn mitgebracht, aber Schalke legte Wert darauf, dass Sven Hübscher bleibt – er arbeitete schon unter Jens Keller und Roberto Di Matteo. Auch Ruwen Faller (Athletik) und Tobias Hellwig (Videoanalyse) bleiben auf Schalke.