Neuanfang ist für Schalke und den BVB unumgänglich
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Gelsenkirchen. Solange sich Tönnies die S04-Welt schön redet, muss einem angst und bange um Schalke werden. Auch der BVB steht vor einem Neuanfang. Ein Kommentar.
Nach bemerkenswerten drei Champions-League-Teilnahmen in Folge wird Schalke 04 diesmal das erklärte Saisonziel verfehlen. Kann angesichts vermehrter Konkurrenz schon mal passieren. Nicht ein fünfter oder sechster Rang ist deshalb alarmierend. Sondern die Art und Weise, wie die Mannschaft seit Monaten auftritt.
Schalke zeigte beim 0:0 gegen Freiburg provozierenden Standfußball
Was Königsblau seinen über die Schmerzgrenze hinaus treuen Fans zumutet, ist inzwischen nahe an Körperverletzung. Als ob provozierender Standfußball wie gegen Freiburg nicht genug wäre, werden die Anhänger noch regelmäßig mit Sätzen wie diesen gequält: „Wir haben genug Qualität“, „Wir müssen jetzt eine Serie starten“, „Gefordert ist 100 Prozent Einsatz – von allen.“
Weil seit der Ablösung von Jens Keller durch Roberto di Matteo eher Rück- denn Fortschritte zu verzeichnen sind, ist schon von der „untrainierbaren“ Mannschaft die Rede. Aber zeichnet einen außergewöhnlichen Coach nicht aus, dass er aus einem limitierten Kader mehr herausholt als andere? Richtig ist, dass es S04 trotz des zweithöchsten Etats der Liga an Führungsspielern und echten Kämpfernaturen mangelt. Womit wir bei Horst Heldts Verantwortung wären.
Der Einwand, ein erneuter Trainerwechsel in Verbindung mit der Ablösung des für die Auswahl der Fußballehrer verantwortlichen Managers wäre erstens für den chronisch klammen Klub zu teuer und würde zweitens ein Chaos heraufbeschwören, zieht nur bedingt. Bliebe doch die Frage, was es Schalke am Ende kosten könnte, so weiterzumachen wie bisher. Solange sich aber Clemens Tönnies, gegen den auf Schalke nichts läuft, seine Fußballwelt schön redet, muss jedem Königsblauen angst und bange werden.
Um einen Neuanfang wird auch der BVB, der jahrelang nicht nur die Borussen-Fans mit leidenschaftlichem Fußball verwöhnt hat, nicht herum kommen. Die laufende Saison bleibt unabhängig von der Endplatzierung ein Desaster. Jürgen Klopp dabei komplett aus der Mitverantwortung zu nehmen, wäre ebenso absurd, als würde man dessen Anteil an den Titelgewinnen angesichts der Qualität der Mannschaft bestreiten.
Abnutzungserscheinungen sind beim BVB und Klopp nicht zu übersehen
Für den Coach und den Verein ist es ein Glücksfall, dass der GAU (vermutlich) gerade noch verhindert wurde und beide Seiten sich ohne größeren Gesichtsverlust trennen können. Klopp, um sich einer neuen Herausforderung (in England?) zu stellen; der BVB, um mit einem neuen Trainer (samt besserer Neuzugänge als zuletzt) für neue Impulse zu sorgen, nachdem die Abnutzungserscheinungen bei Klopp nach sechs tollen Jahren nicht mehr zu übersehen sind. Was dabei eine Rolle spielen könnte: Thomas Tuchel ist immer noch auf dem Markt.
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