Der FC Schalke 04 zelebriert phasenweise auch schönen Fußball. Christoph Moritz, Heiko Westermann und Jefferson Farfan treffen.
Nach dem Schlusspfiff und dem 3:0-Sieg gegen den VfL Bochum feierten die Schalker Fans ihre Mannschaft fast euphorisch. Sie schoss sich mit dem Erfolg nicht nur an die Tabellenspitze der Bundesliga, sondern sie zelebrierte phasenweise auch schönen Fußball – annähernd vielleicht schon so, wie sich ihn Felix Magath wünscht.
„Wir sind im Vergleich zum Auftaktspiel gegen Nürnberg mehr als einen Schritt weiter”, sagte der Schalker Trainer nach dem Schlusspfiff. Und er machte noch eine Anmerkung. „Mineiro hat einen großen Anteil an unserem Erfolg”, stellte er nämlich fest. Magath sah in der guten Leistung des 34-jährigen Brasilianers seinen Mut belohnt, den ehemaligen Nationalspieler auf der Sechser-Position einzusetzen, obwohl der erst vor drei Tagen verpflichtet wurde. Was der Mann im Mittelfeld machte, hatte in der Tat durchgehend Hand und Fuß.
Zambrano ans Außennetz
Die ersten Torchancen im kleinen Revierderby spielten sich die Schalker gleich am Anfang heraus, auch wenn diese erst einmal nicht unbedingt zwingend waren. Aber immerhin musste der Bochumer Anthar Yahia in der vierten Minute schon mit einer großen Rettungsaktion aufwarten, um dem einschussbereiten Kevin Kuranyi den Ball vom Fuß zu spitzeln. Einmal zeigte sich Torwart Philipp Heerwagen nach einer Direktabnahme von Jefferson Farfan zur Stelle (16. Minute), und acht Minuten später traf Carlos Zambrano mit einem Kopfball nur das Außennetz des Bochumer Tores.
Trotz dieser ersten Möglichkeiten roch es in der Veltins-Arena noch nicht so richtig nach Tor. Der neue Torjingle, über den die Schalker Fans vorher abgestimmt hatten, konnte erst nach 38 Minuten abgespielt werden. Da traf Christoph Moritz, der 19-jährige Newcomer der Schalker, ins Schwarze – nach schöner Vorarbeit von Ivan Rakitic und Jefferson Farfan.
„Blau und Weiß ein Leben lang”, hallte es da durch die Arena. Wie schon in der Vorsaison übrigens, denn der Titel wurde wiedergewählt, und in der 45. Minute noch einmal, als die Vorarbeit wieder über Jefferson Farfan und Ivan Rakitic lief, bevor Heiko Westermann zum 2:0 einnetzte.
Der VfL Bochum konnte in der ersten Halbzeit kaum Farbtupfer setzen, sieht man einmal von seinen Trikots und Hosen ab, die in einem gewöhnungsbedürftigen Farbton zwischen Pink und Altrosa gehalten waren. Schalkes Torwart Manuel Neuer musste nur einmal, neun Minuten vor der Pause, bei einem Schuss von Stanislav Sestak ernsthaft eingreifen.
0:3-Rückstand aufgeholt
Die Schalker hatten zur Pause also einen Zwei-Tore-Vorsprung herausgeschossen, aber sicher wähnen konnten sie sich noch nicht. Zum Saisonstart hatten die Bochumer gegen Mönchengladbach bekanntlich einen 0:3-Rückstand aufgeholt. Die Gäste aus der Nachbarstadt legten auch einen Zahn zu, aber das ermöglichte der Mannschaft von Trainer Felix Magath auch Kontermöglichkeiten. Die wurden zwar zunächst noch nicht gut ausgespielt, aber der schnelle Gegenstoß, der 14 Minuten vor Schluss zum entscheidenden 3:0 durch Jefferson Farfan führte, war schon sehenswert.
Das freute Vorbereiter Kevin Kuranyi, der diesmal nicht zu den Torschützen zählte: „Ich persönlich hatte nicht so viel Glück. Aber ich habe wenigstens ein Tor vorbereitet. Das hilft der Mannschaft auch.”