Gelsenkirchen. . Ausfälle von Angreifern bereiten Trainer Di Matteo vor dem Bremen-Spiel Sorgen. Der Gegner hat sich seit dem Rückrundenstart in Top-Form vorgestellt.
Noch zu Beginn dieser Saison trug der FC Schalke 04 den Stempel mit der Aufschrift: vorne stark, hinten schwach. Die hochkarätig besetzte Offensive kaschierte so manche Mängel in der Defensive, die zum Teil aber auch durch fehlende Rückwärtsarbeit der Angreifer verursacht wurden. Seit Rückrundenbeginn hat Schalke einen anderen Ruf: Rund um den eigenen Strafraum zieht Trainer Roberto Di Matteo einen Zaun hoch, und vorne soll helfen, wer sich gerade vorne aufhält. Aus dem Paradeteil des Teams ist Stückwerk geworden. Deshalb sieht sich Di Matteo auch vor dem Bundesligaspiel an diesem Samstag gegen Werder Bremen (15.30 Uhr, live in unserem Ticker) zur Improvisation gezwungen.
Man kann sich kaum noch vorstellen, wie Schalke spielen könnte, wenn Julian Draxler (Sehnenriss), Jefferson Farfan (Knorpelschaden) und Klaas-Jan Huntelaar (Sperre und Schienbeinprellung) gemeinsam stürmen würden. Die ohnehin vertrackte Lage wird noch komplizierter durch die Formschwäche von Eric Maxim Choupo-Moting. Nach seinem Wechsel aus Mainz im Sommer hatte der kamerunische Nationalspieler auf Anhieb voll eingeschlagen, doch auf der Reise zum Afrika-Cup muss ihm der Torinstinkt verloren gegangen sein. Neun Treffer vor der Winterpause, keiner danach – da böte sich eine schöpferische Pause an.
Formschwacher Torjäger
Di Matteo hat das Problem erkannt, er sieht sich aber nur bedingt handlungsfähig: „Wir haben nicht so viele Optionen.“ Chinedu Obasi fehlt ja auch schon seit Monaten, und Sidney Sam, der sich für diesen Samstag zurückgemeldet hat, fällt oft wegen muskulärer Probleme aus.
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Blieben also die ganz Jungen. A-Jugendspieler Felix Platte stürmte nach seinen Einwechselungen in Frankfurt und gegen Madrid unerschrocken, auch der ebenfalls erst 19-jährige Leroy Sané gilt als Perspektiv-Profi. „Aber ihnen fehlt natürlich noch die Erfahrung und die Abgezocktheit“, meint Di Matteo.
Gegen die Bremer wird er widerstandsfähige Kerle brauchen. Der Gegner hat alle vier Rückrundenspiele gewonnen. Das sollte den Schalkern als Warnung reichen.