Gelsenkirchen. Die Sportvorstände der beiden Klubs konkurrieren oft um die gleichen Spieler. Trotzdem verstehen sie sich ausgezeichnet.
Horst Heldt lachte laut. Sehr laut. Dann sagte er im Scherz: "Der Max hat mich früher immer weggehauen. Er hatte eine tolle Karriere, obwohl er wenig mit dem Ball zu tun hatte. Früher hätte er bestimmt häufiger mal sechs Spiele Sperre bekommen." Der Manager des FC Schalke 04 meinte Max Eberl, seinen Kollegen vom nächsten Gegner Borussia Mönchengladbach (Freitag, 20.30 Uhr, live in unserem Ticker) - und über Heldts Sprüche würde Eberl vermutlich lachen. Beide konkurrieren zwar oft um dieselben Spieler, schätzen sich aber sehr.
Heldt lobt Eberl für seine Arbeit in den vergangenen Jahren. "Es ist nicht lange her, da hatte Max die heftigste Situation. Da wurde an seiner Position gekratzt. Danach ging es stetig bergauf", sagte Heldt. Dennoch, glaubt der Schalker, hatte es Eberl danach etwas leichter als er. "Es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen uns", erklärt Heldt. "Wir kommen aus verschiedenen Positionen. Max kann die Ansprüche unten lassen. Noch vor einem Jahr hat er einen einstelligen Platz als Ziel genannt. So etwas wäre auf Schalke undenkbar."
"Es wird nicht viele Torchancen geben"
Undenkbar ist für Schalke-Trainer Roberto Di Matteo, dass am Freitag viele Tore fallen. "Es wird nicht viele Torchancen geben", analysierte der Coach und ergänzte: "Mönchengladbach verteidigt mit vielen Leuten, hat die zweitbeste Verteidigung der Liga. Das ist eine typische Kontermannschaft, die auf die Fehler des Gegners wartet."
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Da nicht davon auszugehen ist, dass Di Matteo seine Mannschaft offensiver einstellen wird als beim 1:1 in München, werden sich beide Teams 90 Minuten lang belauern. In den vier Spielen im Jahr 2015 mit S04- oder Borussia-Beteiligung fielen insgesamt nur fünf Tore. Klingt ganz nach einem 0:0. Oder nach einem Spiel, das durch eine Standardsituation entschieden wird. Auch Horst Heldt rechnet mit einem engen Match: "Gladbach hat mit zwei erzielten Toren sechs Punkte geholt. Die Borussia spielt sehr effektiv, nutzt ihre Chancen konsequent."
Es könnte sein, dass Mönchengladbach und Schalke über einen längeren Zeitraum direkte Konkurrenten bleiben. Eberl und Heldt werben gerade schon wieder um dieselben Spieler. "Mal bekomme ich den Zuschlag, ein anderes Mal er", sagt Heldt und schmunzelt. Leon Goretzka zum Beispiel wechselte nach Gelsenkirchen, André Hahn nach Mönchengladbach. Und was ist aktuell mit Hannovers Lars Stindl? Der Poker ist eröffnet.