Wien. Schalkes Österreicher erzielte im Ernst-Happel-Stadion seinen ersten Treffer gegen Rapid Wien. Doch nach der 1:2-Schlappe gab’s auch kritische Worte.
Christian Fuchs stand in der Mixed Zone des Wiener Ernst-Happel-Stadions, blickte sich um und sagte: „Es bestand schon die Gefahr, dass ich in die falsche Kabine laufe.“ Die Österreicher lachten über die launigen Aussagen ihres Nationalmannschafts-Kapitäns – doch zwischendurch wurde der auch mal ernst. Denn die Schalker verloren ihre Generalprobe gegen Rapid Wien nach einer trostlosen Leistung mit 1:2 (1:0).
Fuchs’ Leistung stand beispielhaft für die Vorstellung seines Teams. Er spielte eine ordentliche erste Hälfte. In der 27. Minute verwandelte er einen Querpass von Atsuto Uchida mit einem Linksschuss zum 1:0. „Mein erstes Tor überhaupt gegen Rapid“, sagte der Linksverteidiger. „Gut vollendet“, lobte Benedikt Höwedes. Doch nach der Pause ließ auch Fuchs nach. Vor dem 1:1 (47.) verlor er in der gegnerischen Hälfte den Ball. Rapid konterte, Philipp Schobesberger glich aus. In der 82. Minute fiel durch Deni Alar sogar noch das 2:1.
Trotzdem hat Fuchs seinen Stammplatz verteidigt – und das mühelos. Denn seine Konkurrenten Sead Kolasinac (Kreuzbandriss) und Dennis Aogo (Muskelfaserriss) verpassen den Bundesliga-Rückrundenstart in fünf Tagen gegen Hannover 96 (15.30 Uhr, live in unserem Ticker). Bauchschmerzen bereitet Manager Horst Heldt das aber nicht. „Christian hat einen maßgeblichen Anteil, dass wir viele von unseren gesetzten Zielen in der Hinrunde noch erreicht haben“, sagte Heldt nach dem Spiel.
Kein Wort zu seiner Zukunft auf Schalke
Womöglich gibt es für den Österreicher doch noch ein Happy End auf Schalke. Es schien ganz lange ausgeschlossen, dass der auslaufende Vertrag verlängert wird. „Es war von ihm und uns geplant, dass wir uns im Sommer trennen. Nun muss man sagen, dass wir froh sind, dass das nicht geschehen ist. Wie es weitergeht, werden wir abwarten. Wir sind im Austausch“, erklärte Heldt. Fuchs genießt die verbesserte Perspektive und sein Leben zwischen den Welten. Er jettet zwischen Gelsenkirchen, Wien und New York hin und her. In der amerikanischen Ostküsten-Metropole lebt Freundin Raluca – Ende Dezember brachte sie Sohn Anthony zur Welt. Zu seiner sportlichen Zukunft sagte er nichts – bei aller guten Laune in Wien.
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Doch ausschließlich freundliche Worte fand Fuchs dann doch nicht. „Wir werden bis zum Rückrundenstart noch einiges zulegen müssen“ sagte er. „Es ist gut, dass wir so ein Spiel gemacht haben, damit wir für die Trainingswoche die richtigen Schlüsse ziehen können.“
In Wien bleiben durfte Fuchs nicht. Direkt nach dem Schlusspfiff ging’s mit dem Flieger zurück nach Deutschland. „Im März“, rief er noch in den Katakomben des Stadions, „bin ich wieder da!“ Dann trifft Österreich in Wien auf Bosnien-Herzegowina – und Fuchs kann im Ernst-Happel-Stadion auch wieder in die gewohnte Heimkabine gehen.