Wien. Schalke verlor das letzte Testspiel beim österreichischen Tabellenvierten Rapid Wien mit 1:2 und blickt auf eine durchwachsene Vorbereitung zurück.
In Österreich ist Christian Fuchs als Kapitän der Nationalmannschaft eine große Nummer. Im Wiener Ernst-Happel-Stadion begrüßte der Linksverteidiger des FC Schalke 04 vor dem Testspiel bei Rapid Wien fast jeden Zuschauer persönlich. Als Kapitän Benedikt Höwedes Fuchs dann noch als „Spaßvogel“ bezeichnete, lachten alle in der Journalistenrunde. Doch so entspannt wie bei einer Fahrt auf dem Riesenrad im Prater ging’s bei den Schalkern doch nicht zu. Gerade hatten sie in der aktuell bestmöglichen Besetzung die Generalprobe für die Rückrunde der Fußball-Bundesliga verdient mit 1:2 verloren. Gegen den Tabellenvierten der österreichischen Liga!
Oft betonten die Schalker danach, wie gut die Vorbereitung gewesen sei und dass sie doch nur ein Testspiel verloren hätten. Nach diesem Fußballer-Blabla folgte aber in einigen Analysen eine düstere Bestandsaufnahme. Manager Horst Heldt zum Beispiel sagte enttäuscht: „Da ist noch Luft nach oben. Jeder Spieler kann und muss eine Schippe drauflegen.“ Denn so klasse, wie alle Schalker das betonten, lief die Vorbereitung eben doch nicht.
Dafür gibt es viele Gründe: Von den Langzeitverletzten kehrten nur zwei zurück – das hatte sich im Dezember anders angehört. Kevin-Prince Boateng ist einer davon. Er muss für Eric Maxim Choupo-Moting (Afrika-Cup) im Sturm aushelfen. In Wien funktionierte das gar nicht. Der andere Rückkehrer, Joel Matip, spielte zwar 13 Minuten lang, ist aber noch nicht topfit und nur ein Kandidat für die Bank.
Zwei Schalker sind zurück, zwei andere haben sich verletzt
Zwei kamen zurück, zwei verletzten sich im Trainingslager in Katar: Torwart Ralf Fährmann und Dennis Aogo verpassen den Rückrundenstart gegen Hannover 96 (Samstag, 15.30 Uhr, live in unserem Ticker). Deshalb rückt Winter-Zugang Matija Nastasic (Manchester City) direkt in die Startelf. Der 21-Jährige zeigte in Wien gute Ansätze – Abstimmungsschwierigkeiten sind aber nicht zu übersehen. Das gilt aber auch für die restlichen Spieler. Von der in der Endphase der Hinrunde so gefeierten Organisation war in den drei Tests nicht viel zu sehen. Niederlagen in Wien und gegen Ajax Amsterdam (0:2), ein Unentschieden gegen Al-Merrikh aus dem Sudan (2:2) – eine magere Bilanz.
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Die Mängelliste ist lang. Das wissen die Spieler. „Wir haben vieles vermissen lassen: Kreativität im Aufbau, Kombinationsspiel, und auch in der Defensivarbeit waren wir manchmal schludrig“, sagte Höwedes. Fuchs ergänzte: „Wir haben Rapid zu viele Räume gegeben und keinen Druck auf den Ball bekommen.“
Fünf Trainingstage liegen noch vor den Schalkern. Trainer Roberto Di Matteo vermisste bisher nicht nur die Konzentration. „Wir müssen die Mentalität finden, weil es Samstag wieder um Punkte geht.“ Nach einer dreiwöchigen Vorbereitung ist das kein beruhigendes Fazit.