Wien. Auf Schalke-Trainer Roberto Di Matteo wartet noch viel Arbeit. Die Königsblauen enttäuschten auf ganzer Linie, obwohl sie in Bestbesetzung antraten.
Verwundbar in der Abwehr, unkonzentriert im Spielaufbau, in der gegnerischen Spielhälfte zu harmlos: Eine Woche vor dem Rückrundenstart ist die Mängelliste bei FC Schalke 04 lang. Die Königsblauen verloren die Generalprobe bei Rapid Wien mit 1:2 (1:0) - beim Tabellenvierten der österreichischen Liga.
Dabei hatte Schalke-Trainer Roberto Di Matteo die Elf auf den Platz geschickt, die wahrscheinlich auch in einer Woche zum Bundesliga-Start gegen Hannover 96 (31. Januar, 15.30 Uhr, live in unserem Ticker) beginnt. Der Coach setzt nach wie vor auf das 3-5-2-System. Im Vergleich zur Vorrunden-Stammelf gab es diesmal drei Änderungen. Im Tor ersetzte Fabian Giefer den verletzten Ralf Fährmann. Kevin-Prince Boateng vertrat im Sturm den beim Afrika-Cup weilenden Eric Maxim Choupo-Moting. Zugang Matija Nastasic hat in der Dreierkette im Kampf um einen Stammplatz Felipe Santana, Kaan Ayhan und den genesenen Joel Matip abgehängt.
Der Testkick erinnerte in der ersten Hälfte an viele S04-Spiele in der Hinrunde. Die Schalker kontrollierten das Spiel, standen solide - und nutzten ihre einzige Chance zum 1:0 (27.). Dieser Treffer entsprang einer Kombination der Außenverteidiger. Nach einem Querpass von Atsuto Uchida säbelte Max Meyer im Rapid-Strafraum über den Ball. Christian Fuchs stand aber frei und hämmerte den Ball mit dem linken Fuß ins lange Eck - ausgerechnet der Österreicher Fuchs.
Huntelaar und Boateng selten in Szene gesetzt
Kein Wunder, dass die Außenverteidiger für das einzige Schalker Tor an diesem eiskalten Nachmittag im Ernst-Happel-Stadion sorgten. Die Stürmer Klaas-Jan Huntelaar und Kevin-Prince Boateng wurden nur selten brauchbar angespielt. Boateng wirkte zudem auf der für ihn ungewohnten Position falsch aufgehoben und brachte nur einen Torschuss zustande (18.). Die Wiener spielten deutlich zielstrebiger - schon in der ersten Hälfte hatte Robert Beric eine große Chance. Nach einem Stellungsfehler von Benedikt Höwedes stand er frei vor dem Tor, doch Giefer konnte den Schuss parieren.
In der zweiten Hälfte genügte häufig ein nach vorn geschlagener Ball, um die S04-Deckung zu gefährden. So entstand auch das 1:1 (48.). Nach einem weiten Pass lief Philipp Schobesberger allein auf Fabian Giefer zu und schlenzte den Ball ins Eck. Da hatte die Schalker Abwehr gepennt. Giefer blieb zudem im eigenen Strafraum stehen. Welttorhüter Manuel Neuer hätte den weiten Pass wohl antizipiert und abgefangen.
Obwohl die Wiener danach gleich acht Spieler austauschten, blieben sie die zielstrebigere Mannschaft. Den Schuss von Robert Beric konnte Giefer abwehren (50.). In der 52. Minute schoss Beric am Tor vorbei. Acht Minuten vor dem Schluss fiel dann der verdiente Siegtreffer für Rapid. Deni Alar überwand den eingewechselten Timon Wellenreuther und brachte den lautstarken Anhang zum Jubeln. Die Schalker schlichen enttäuscht vom Feld.
- Rapid Wien - Schalke 2:1 (0:1)
- Schalke: Giefer - Nastasic, Kirchhoff (77. Santana), Höwedes (77. Matip) - Uchida, Neustädter, Fuchs (84. Borgmann) - Höger (77. Barnetta), Meyer - Boateng (59. Sam), Huntelaar (46. Sané).
- Tore: 0:1 Fuchs (27.), 1:1 Schobesberger (48.), 2:1 Alar (82.).
- Zuschauer: 9700