Gelsenkirchen. . Manchester City entpuppt sich beim Feilschen um Matija Nastasic als harte Nuss. Die „Skyblues“ wollen sich angeblich Zugriff auf Julian Draxler sichern. Schalke reist vorerst ohne Verstärkungen ins Trainingslager nach Katar.
Bevor sich Schalkes Trainer Roberto Di Matteo in den Urlaub verabschiedet hatte, hatte er große Hoffnungen auf die Pause gesetzt: Jeder verletzte Spieler, der im Januar zurückkehren würde, sei „wie ein Neuzugang“. Und außerdem, so sein Wunsch, würde er der Mannschaft auch gerne externe Verstärkung zuführen. Jetzt ist der Urlaub vorbei, aber die Hoffnung auf eine rasche Besserung der Personalsituation hat sich nicht erfüllt. Wenn Schalke an diesem Dienstag ins Trainingslager nach Katar fliegt, fehlen gleich acht Profis. Und Wunsch-Neuzugang Matija Nastasic war, zumindest bis zum späten Montagabend, auch noch nicht von Manchester City losgeeist.
Neues Jahr, alte Sorgen.
Kein Koppelgeschäft mit Draxler
Was den Transferpoker um den serbischen Abwehrspieler Nastasic betrifft, entpuppt sich der englische Meister Manchester City als harte Nuss. Die „Sky Blues“ fordern nach Informationen des „Daily Star“ 13 Millionen Euro für den 21-Jährigen und möchten sich angeblich zudem einen Zugriff auf Julian Draxler sichern. Ein Deal, der für Schalke so nicht in Frage kommen kann: Draxler, ohnehin derzeit noch verletzt, kann selbst entscheiden, zu welchem Zeitpunkt er von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch machen möchte – sofern überhaupt ein Verein bereit ist, die festgeschriebenen 45,5 Millionen zu bezahlen. Schalke-Chef Clemens Tönnies schließt einen Verkauf von Draxler jedenfalls aus und sagte der „Sport Bild“: „Wir denken überhaupt nicht darüber nach, ob er uns kurzfristig verlässt.“
Schalke möchte den Nastasic-Deal ohne Koppelgeschäft abwickeln und den Abwehrspieler mit einer Kaufoption ausleihen. Der Serbe ist der Wunschspieler von Di Matteo, der sagt: „Ich möchte ihn haben.“ Das Trainingslager muss er aber erst zunächst mal ohne ihn planen. Und auch ohne acht weitere Profis aus seinem Kader: Die Ausfallliste ist in den letzten Tagen sogar noch länger geworden.
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Kirchhoff nicht in Katar dabei
Überraschend fehlt in Katar auch Jan Kirchhoff, der sich vor Weihnachten noch einmal verletzt hatte: Jetzt soll er lieber mit Julian Draxler, Sead Kolasinac, Jefferson Farfan und Joel Matip seine Reha in Gelsenkirchen absolvieren. Atsuto Uchida macht ein spezielles Aufbauprogramm in Donaustauf und Chinedu Obasi musste sich bereits im Dezember einer Operation am Schienbein unterziehen – das gab Schalke gestern bekannt. Und weil Eric Maxim Choupo-Moting für Kamerun den Afrika-Cup spielt, fehlen nun insgesamt acht Spieler im Wüsten-Trainingslager. Hinzu kommt, dass Leon Goretzka in Katar nur ein individuelles Trainingsprogramm absolvieren kann, so dass von den vor Weihnachten verletzten Spielern lediglich Kevin-Prince Boateng wieder soweit ist, um richtig einzusteigen. Optimal ist das zunächst nicht, aber die Vorbereitung auf die Rückrunde fängt ja gerade erst an – am Montag absolvierten die Profis ihre Leistungstests hinter verschlossenen Türen.
Heute geht’s nun nach Katar, wo Schalke zum vierten Mal sein Wintertrainingslager aufschlägt. „In den vergangenen drei Jahren sind wir sehr herzlich empfangen worden“, sagt Manager Horst Heldt: „Uns erwarten herausragende Rasenplätze und eine unglaubliche Gastfreundschaft.“ Und Temperaturen von aktuell bis zu 27 Grad – das, immerhin, ist dann auch so, wie man sich das vorgestellt hatte.