Duisburg/Gelsenkirchen. . Beim Neujahrsempfang in Duisburg hat Roberto Di Matteo erneut die Schalker Fannähe kennengelernt. Auch der Serbe Matija Nastasic war dabei ein Thema.

Zwei Stunden mussten die rund 100 Schalke-Fans beim Neujahrsempfang auf Trainer Roberto Di Matteo warten. Grund: Der Flieger aus London, wo Di Matteo seinen Weihnachtsurlaub verbrachte, hatte Verspätung. Entschädigt wurden die Anhänger beim Fanclub „GEsindel auf Achse e.V.“ aber durch einen gut aufgelegten Coach, der sich in einem China-Restaurant den Fans zur Fragerunde stellte.

Den kleinen Exkurs in den Schalker Sprachgebrauch (Ein Fan: „Ich duze hier seit 40 Jahren alle Trainer, das mache ich auch bei dir, Roberto“) lächelte er locker weg – und hielt sich nach einigen Wacklern daran. Für die Rückrunde kündigte er eine flexiblere Ausrichtung der Mannschaft an. „Es kann sein, dass wir wieder mit einer 4er-Abwehrkette spielen. Wir werden im Trainingslager beides trainieren“, so Di Matteo.

Grubenfahrt fest geplant

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Keine guten Nachrichten brachte er von den Verletzten mit. „Keiner der langzeitverletzten Spieler wird in Doha mit der Mannschaft trainieren können, außer Kevin-Prince Boateng“, verriet er. „Jefferson Farfan bleibt ganz zu Hause, bei ihm dauert es noch, bis sich sein Knie nach dem Knorpelschaden wieder erholt. Leon Goretzka wird mitfahren, aber Einzeltraining absolvieren, ihm geben wir die Zeit, die er braucht. Matip wird auch nicht dabei sein“.

In Sachen des serbischen Wunschspielers Matija Nastasic hielt sich Di Matteo noch bedeckt („ich möchte ihn haben, aber andere auch“), weitere Neuzugänge erwartet er nicht. Dass es in seinem Team noch einiges zu tun gibt („Spielaufbau, Defensivorganisation, Kondition“), ist ihm nicht entgangen.

Es bleibt beim Schalker Geheimtraining vor den Spielen

Für Di Matteo, der bereits im Dezember bei der Mythos-Tour mit Ingo Anderbrügge durch den Stadtteil Schalke erste Erfahrungen mit der speziellen Kultur seines Arbeitgebers gemacht hatte, war es so etwas wie der zweite Teil seiner Sozialisierung („aus Italien kenne ich das, aber in England gibt es diese Fannähe nicht.“). Berührungsängste hatte er keine. Und fast geschockt wirkte er, als das Gerücht aufkam, er habe den Profis untersagt, nach dem Training Autogramme zu schreiben. „Das stimmt nicht, die Nähe zu den Fans ist mir sehr wichtig.“

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Er bat aber gleichzeitig um Verständnis, die letzten beiden Einheiten vor dem Spiel weiterhin geheim zu absolvieren. Für das Team kündigte er dagegen nach den Desastern mit Tranquillo Barnetta und Christian Fuchs in der Hinrunde Verhaltensregeln für die sozialen Medien an: „Da wird sich etwas ändern.“ Und für sich selbst plant er eine Grubenfahrt: „Das möchte ich auf jeden Fall machen.“

Am Ende feierten die Fans ihren Roberto, als habe er ihnen bereits die Champions-League-Qualifikation auf den Teller gelegt. Beim Chinesen in Duisburg.