Gelsenkirchen. Schalke beschert die Fans mit der Vertragsverlängerung von Klaas-Jan Huntelaar. Di Matteo wünscht neue Spieler - Heldt hat einen in England gefunden.

Die Weihnachtsmänner, die Schalke 04 nach dem letzten Heimspiel des Jahres vor den VIP-Räumen verteilen ließ, sahen etwas kleiner aus als früher, und blau waren sie diesmal auch nicht. Das passte zum Spiel, denn ein 0:0 gegen den Hamburger SV war nicht ganz das, was man sich vorgestellt hatte. Dennoch fiel die Bescherung auf Schalke so üppig aus, wie man sich das in den Wohnstuben am Heiligabend nur wünschen kann. Denn Manager Horst Heldt hatte ein wenig getrickst und konnte noch vor dem Spiel die Vertragsverlängerung mit Klaas-Jan Huntelaar verkünden. Am Freitagabend habe man sich „die Hand gegeben”, und dann war’s passiert.

Es ging so schnell, weil der Torjäger nicht groß um ein höheres Gehalt oder einen Vertrag mit Rentenlaufzeit gefeilscht hatte. Huntelaar wird nach Informationen dieser Zeitung nicht mehr verdienen als bisher – in der Vergangenheit wurden stets etwa 6,5 Millionen Euro pro Jahr genannt. Nur die Modalitäten haben sich leicht geändert. Und geschlossen wurde der neue Vertrag über zwei weitere Jahre bis 2017. Das Einzige, was Huntelaar den Schalkern abrang: Der Spieler besitzt eine einseitige Option, mit der er den Vertrag unter bestimmten Bedingungen um ein weiteres Jahr bis Juli 2018 ausdehnen kann – dann wird er bald 35 Jahre alt. Wie lange er noch spielen will, weiß er nicht. Am Samstag grinste Huntelaar in die Kameras und sagte: „Kann sein, dass ich mit 40 noch laufe wie ein Hühnchen.“

Ein Versprechen für die Zukunft

Wichtiger als die Ausstattung des Vertrages mit persönlichen Dingen war dem Stürmer die Zusage, dass Schalke in den kommenden Jahren mit ihm etwas Ordentliches auf die Beine stellen will. Es geht ihm um die Möglichkeit, mit Schalke Titel zu gewinnen. „Man will als Fußballer schöne Sachen erreichen. Das haben wir im DFB-Pokal einmal geschafft, und das wollen wir wieder machen”, erklärt Huntelaar, der seit 2010 für Schalke spielt.

Schon in dem ersten Gespräch, das der Spieler und sein Berater Arnold Oosterveer bereits vor Wochen mit Horst Heldt geführt hatten, hatte ihm der Manager aufgezeigt, „was wir mittelfristig perspektivisch vorhaben”. Zwar lassen sich Titel schlecht versprechen, aber die Mannschaft soll so verstärkt werden, dass die Voraussetzungen dafür verbessert werden. Schon in diesem Winter soll sich etwas tun. „Ich würde gerne etwas machen, das ist klar”, bestätigte Trainer Roberto Di Matteo nach dem 0:0 gegen den HSV.

City-Verteidiger im Visier

Nach Informationen dieser Zeitung möchte Schalke für die Rückrunde den serbischen Innenverteidiger Matija Nastasic von Manchester City ausleihen: Der 21-Jährige, für den City vor zwei Jahren 15 Millionen Euro Ablöse an AC Florenz zahlte, kommt beim englischen Meister in dieser Saison kaum zum Zuge und wird von mehreren Vereinen umworben – Schalke schwebt ein Leihgeschäft mit Kaufoption vor und wähnt sich auf einem guten Weg, weil Di Matteo den Spieler aus seiner Zeit in England kennt. Mit einem solchen Transfer würde Schalke auch Huntelaar („natürlich ist es gut, wenn jedes halbe Jahr ein, zwei gute Spieler dazukommen”) zufrieden stellen. Heldt sagt: „Er ist davon überzeugt, dass die Maßnahmen, die wir in den nächsten Jahren vorhaben, die richtigen sind, um den Verein nach vorne zu bringen.”

Deswegen hat sich Huntelaar auch gar nicht mit anderen Angeboten beschäftigt: „Ich habe mit keinem anderen Verein gesprochen.” Der 31-Jährige konzentriert sich ohnehin lieber auf das, was er auf dem Platz selbst in der Hand hat, und so ärgerte er sich natürlich ein wenig darüber, dass es gegen Hamburg nicht zum Sieg gereicht hatte. Dabei setzte Huntelaar selbst einen Kopfball in der zweiten Minute nur gegen die Latte und Roman Neustädter traf kurz vor Schluss den Pfosten.

Dennoch fiel Di Matteos Bilanz seiner ersten zweieinhalb Monate gut aus: „Mit einem Sieg wäre es eine super Hinrunde gewesen, mit dem Unentschieden ist es immer noch eine sehr positive.” Auch wenn die Weihnachtsmänner diesmal etwas kleiner waren.