Gelsenkirchen. Von Trainer Roberto Di Matteo und Manager Horst Heldt gab es keinen Vorwurf an die Mannschaft. Wir haben die Stimmen zum Schalke-Spiel gesammelt.

Alle Sätze klangen ähnlich: Nach der 1:2-Niederlage gegen den 1. FC Köln machten Schalke-Trainer Roberto Di Matteo und Manager Horst Heldt den Spielern keinen Vorwurf. "Die Mannschaft hat alles gegeben", sagte Di Matteo. Heldt ergänzte: "Die Mannschaft hat versucht, alles aus sich herauszuholen." Auch die Spieler lobten die eigene Leistung - und auch die Worte der Spieler klangen abgesprochen. "Wir haben alles aus uns herausgeholt", erklärte Christian Fuchs. Und Keeper Ralf Fährmann fügte hinzu: "So eine Niederlage kommt mal vor. Wir haben alles probiert, alles getan." Nach dem vermeidbaren Ausrutscher gingen die Schalker auf Kuschelkurs. Wir haben die Stimmen zum Spiel gesammelt.

Roberto Di Matteo (Trainer FC Schalke 04): "Wir haben in der ersten Halbzeit versucht, ein Tor zu schießen, hatten verschiedene Chancen. In so einem Spiel muss man die wenigen Chancen, die man hat, verwerten. Wir wussten, dass es sehr schwierig wird, viele Chancen zu bekommen. Die Kölner spielen auswärts sehr kompakt, stehen sehr tief und lassen sehr wenig Raum. Die zweite Halbzeit hat für uns ganz schlecht begonnen, dann wurde das Spiel noch schwieriger. Nach dem 2:0 haben wir noch eine gute Reaktion gezeigt, den Anschlusstreffer geschossen. Er kam etwas spät, danach hatten wir nicht mehr viel Zeit, um den Ausgleich zu schießen. Wir haben es versucht. Die Mannschaft hat alles gegeben, ich kann ihr keinen Vorwurf machen für die Lauf- und Kampfbereitschaft, die sie gezeigt haben."

Horst Heldt (Manager FC Schalke 04): „Es war das dritte Spiel in kurzer Zeit, am Ende hat die Kraft etwas nachgelassen. Das merkt man zum Beispiel in den Abschlüssen, an der Konzentration, an Kleinigkeiten. Wenn man müde ist, macht der Kopf auch nicht mehr unbedingt mit. Das soll nicht als Alibi dienen, ist aber ein Fakt. Trotzdem hat die Mannschaft versucht, alles aus sich herauszuholen. Ich kann keinem Spieler einen Vorwurf machen. Beim besten Willen nicht. Am Ende muss man das auch mal respektieren, wenn es der Gegner mit seinem Spiel erfolgreich gewesen ist.“

Auch interessant

Christian Fuchs (FC Schalke 04): „Wir haben die Chancen nicht so genutzt wie in den letzten Spielen. Alles, was wir uns vorgenommen haben, ist in der ersten Halbzeit aufgegangen. Da haben wir sehr gut gespielt. Dass du so ein Spiel verlierst, ist unbegreiflich. Wir haben alles aus uns herausgeholt, sind auch noch zum Anschlusstreffer gekommen. Ich denke nicht, dass es an Power gefehlt hat. Köln ist eben schwer zu spielen. Das 1:0 hat ihnen sehr in die Karten gespielt, sie mussten noch weniger fürs Spiel machen. Es ist schwer, gegen so einen Block durchzukommen. Wir brauchen nichts schlechtreden."

Roman Neustädter (FC Schalke 04): „Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt. Der 1. FC Köln hatte keinen Torschuss. Wir hatten einige Chancen - wenn auch keine hundertprozentige - und haben es verpasst, das Tor zu machen. In der zweiten Halbzeit wurden wir mit dem 0:1 eiskalt erwischt. Köln hat ganz gut verteidigt, war effektiver als wir. Das ist nach den letzten Wochen eine bittere Pille, darf uns aber nicht aus der Bahn werfen. Man kann nicht erwarten, dass wir in jedem Spiel drei oder vier Tore schießen."

Ralf Fährmann (FC Schalke 04): "Wir wussten, dass Köln sehr defensiv eingestellt ist. In der ersten Halbzeit haben wir es sehr, sehr gut gemacht. Köln hatte keinen Torschuss und keine Flanken, hat überhaupt nicht nach vorn gespielt. Wir waren oft am gegnerischen Sechzehner, uns haben aber das Quäntchen Glück, die Bissigkeit und die Spritzigkeit gefehlt. Das Tor hat uns nicht in die Karten gespielt. So eine Niederlage kommt mal vor. Wir haben alles probiert, alles getan – es hat einfach nicht gereicht.“ (von Andreas Ernst, aufgezeichnet in der Mixed Zone)

So freuen sich die Kölner über den 2:1-Auswärtssieg auf Schalke 

Peter Stöger (Trainer 1. FC Köln): "Wir sind heute sehr, sehr glücklich. Wir haben ein ordentliches Spiel gemacht, haben versucht, in den ersten 45 Minuten sehr kompakt zu stehen und auf unsere Konterchancen zu warten. Wir hatten ein, zwei, die wir aber ganz, ganz schlecht fertig gespielt haben. Wir haben in der Pause gesagt, dass wir versuchen wollen, den Dreieraufbau der Schalker offensiver zu verteidigen, wollten uns nicht hinten reindrängen lassen, wie es gegen Augsburg der Fall war. Wir wollten versuchen, Aktivität zu zeigen. Dass mit dem frühen Tor vieles für uns gelaufen ist, ist auch klar. Wir haben Chancen vorgefunden, haben verteidigt, haben gearbeitet für die Punkte. Wir sind sehr zufrieden."

Stöger über Anthony Ujah: "Wir sind zufrieden mit ihm. Es hat relativ wenige gegeben, die ihm das zugetraut haben. Er arbeitet viel an sich, versucht, sich weiterzuentwickeln. Tony hat noch das eine oder andere zu lernen, aber es freut mich zu sehen, dass Arbeit belohnt wird. Unsere Mannschaft ist in der Entwicklung - und das geht nicht in 12, 13, 14 Spielen. Wir können nicht verlangen, dass wir auf Knopfdruck alles umsetzen."

Matthias Lehmann (1. FC Köln): "Wir wollten erst einmal gut stehen, verschieben und die Räume eng machen. Das haben wir in der ersten Halbzeit gut gemacht. Nach der Pause fiel aus dem Nichts das 1:0. Danach haben wir uns nicht komplett zurückgezogen, sondern unsere Konter weitergespielt. Am Dienstag müssen wir gegen Mainz nachlegen."

Anthony Ujah (1. FC Köln): "Das war ein wichtiger Sieg für uns bei einer Mannschaft, die in der Champions League spielt. Vor einer Woche habe ich zwei Tore gemacht und wir haben nicht gewonnen. Deshalb sind diesmal die drei Punkte wichtiger als mein Tor."

Yannick Gerhardt (1. FC Köln): "Wir hatten nicht viele Chancen, aber wir hatten das nötige Quäntchen Glück, um heute auf Schalke zu gewinnen."