Gelsenkirchen. . Schalkes Trainer Roberto Di Matteo korrigiert beim 4:1-Sieg gegen Mainz seine Taktik vom Chelsea-Spiel. Das kommt den Spielern zugute, die für ein 3-5-2-System plädieren. Mit der zur Mannschaft passenden Taktik sind die Königsblauen zumindest in der Liga wieder auf Tuchfühlung zum Saisonziel.
Die Aufforderung vor dem Spiel war eindeutig: „Wir woll’n euch kämpfen sehen“, skandierten die Fans in der Nordkurve, als sich die Spieler beim Warmmachen vor ihnen in Reih und Glied zur Begrüßung aufbauten. Nun, zumindest stießen die Anhänger mit dem, was sie von den Profis in Königsblau sehen wollten, nicht auf taube Ohren: Beim 4:1-Sieg gegen Mainz stimmte nicht nur das Ergebnis, sondern auch der Einsatz. „Das war die beste Reaktion, die wir geben konnten“, sagte Schalkes Trainer Roberto Di Matteo.
Schalke spielte so, als hätte es das 0:5 gegen Chelsea vier Tage zuvor in dieser Form nicht gegeben. Warum die Mannschaft so rasante Leistungsunterschiede an den Tag legt, kann freilich keiner so richtig erklären. Eric Maxim Choupo-Moting versuchte es damit, dass Schalke gegen Chelsea einfach einen gebrauchten Tag erwischt hätte, und auch Di Matteo machte es sich wahrscheinlich ein bisschen zu einfach, als er sagte: „Am Dienstag haben wir gegen eine der besten Mannschaften Europas gespielt.“ Denn gegen Mainz hatte sich auch auf dem Platz einiges geändert, und das betraf nicht nur den Einsatz.
Das Schalker 3-5-2-System hat sich bewährt
Di Matteo hatte nämlich die richtigen Schlüsse aus der Pleite gezogen und ließ die Mannschaft gegen Mainz erst wieder im 3-5-2-System spielen, das sich ja schon beim Erfolg eine Woche zuvor gegen Wolfsburg bewährt hatte – gegen Chelsea hatte er noch auf ein 4-5-1 gesetzt und das mit der Stärke des Gegners im zentralen Mittelfeld erklärt: „Wir haben versucht, das Mittelfeld zu überladen, um dagegen zu halten.“ Doch zumindest dem Ergebnis nach hatte sich der Italiener damit in der Taktik-Kiste vergriffen.
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Warum Di Matteo gegen Chelsea überhaupt das System gewechselt hatte, sei eine „gute Frage“, sagte Christian Fuchs nach dem Sieg gegen Mainz: „Er hatte seine Vorstellungen, es hat nicht funktioniert. Daraus kann man auch nur lernen.“ Der Österreicher plädiert auf jeden Fall dafür, das 3-5-2 beizubehalten und auch Choupo-Moting fühlt sich damit wohl: „Es stimmt, dass wir uns in diesem System viele Chancen erarbeiten und dass das auch kein Zufall ist.“
Meyer erhöhte die spielerische Potenz
Beim 3:2-Sieg gegen Wolfsburg profitierte vor allem er selbst mit zwei Toren davon – gegen Mainz spielte sich Klaas-Jan Huntelaar mit seinem Dreierpack in der 9., 25. und 61. Minute in den Vordergrund; der vierte S04-Treffer ging auf das Konto des eingewechselten Tranquillo Barnetta (54.). Choupo-Moting glänzte diesmal vor allem als Vorbereiter, und auch die Rückkehr von Max Meyer in die Startelf erhöhte die spielerische Potenz.
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Insgesamt passt das System derzeit gut zur Mannschaft, weil es ihr im Angriff durch zwei Spitzen mehr Präsenz und Torgefahr gibt und im Abwehrzentrum durch drei Innenverteidiger mehr Sicherheit. Und Schalke hat damit sechs Bundesliga-Punkte in einer Woche geholt, womit die Königsblauen zumindest in der Liga wieder auf Tuchfühlung zum Saisonziel sind.