Oberhausen. Eine Klasse höher muss Nachbar MSV Duisburg quer durch die Republik düsen. In der Regionalliga treffen sich viele Traditionsvereine und ein paar Talente in den U 23-Teams der Liga. Rot-Weiß Oberhausen will um die Meisterschaft mitspielen.
Was könnte das für eine schöne Liga sein, wenn man dort auch nur einen Pfennig verdienen würde. Die Regionalliga West hat alles, was eine interessante Spielklasse braucht. Spannende Derbys mit kurzen Wegen, den einen oder anderen Exoten einschließlich Landpartie und dazu eine Menge Tradition. Für all das kann man sich nichts kaufen.
Eine Klasse höher jammert der MSV Duisburg über insgesamt 14226 Kilometer, die Mannschaft und Fans durch Deutschland gurken müssen, um Drittliga-Fußball zu spielen und schauen. Die Meidericher nehmen das Wort Aufstieg natürlich nicht in den Mund, wollen es aber, trotz des jüngsten Fehlstarts. Denn de Dritte Liga ist trotz einer knappen Million Euro Fernsehgeld eine kostenintensive und unattraktive.
Genau in diese Klasse will RWO in spätestens zwei Jahren vorstoßen, wie Präsident Hajo Sommers kürzlich bei den öffentlich ausgesprochenen Zielen kundtat. RWO-Aufsichtsratschef Hartmut Gieske legte konkret-unkonkret nach: „Das Wort Aufstieg nehmen wir nicht in den Mund.“ Weise gesagt, denn der Regionalliga zu entkommen, ist schwer. Der Meister mus sich noch in zwei Aufstiegsspielen gegen einen zugelosten anderen Regionalliga-Meister behaupten. Dass dies klappen kann, hat Fortuna Köln unlängst gegen Bayern München II gezeigt – was den Oberhausener Rot-Weißen ein Glückwunschtelegramm wert war. In sportlicher Anerkennung und selbstredend auch aus der Freude heraus, dass eine starke Mannschaft in der Spielzeit 2014/15 nicht mehr in der Regionalliga West ist.
RWO kann um den Titel mitspielen
Dem Trainergespann Andreas Zimmermann und Dirk Langerbein mag durch die offiziellen Äußerungen ein wenig der Druck genommen sein. Doch nach der gezeigten Rückrunde, dem verbliebenen Kader, den Neuzugängen sowie den eigenen Ansprüchen folgend, wäre es eine Enttäuschung, wenn RWO nicht um die Meisterschaft mitspielen würde. Wobei es Tatsache ist, dass der Fußball an sich und eine lange Spielzeit immer Unwägbarkeiten bieten, die außerhalb jeder Planung liegen.
Erschwert wird die Angelegenheit dadurch, dass es Gegner gibt. Alle Trainer nennen Viktoria Köln, die finanzstärkste Truppe der Liga um Trainer „Pele“ Wollitz, als haushohen Favoriten. Der gibt als einziges Ziel die Meisterschaft aus. Gut für andere ist hierbei, dass sich bei Viktoria irgendwann alle zanken. War bisher Verlass drauf.
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Finanziell fast so gut ausgestattet, woher auch immer, sind Rot-Weiss Essen und Alemannia Aachen. Die beiden tauchen auch auf den Tipplisten der Trainer auf. Dann wird schon RWO genannt und dann kommen die Geheimfavoriten. Schalke 04 U 23 etwa mit Jürgen Luginger und einem schier unerschöpflichen Potenzial an Talenten oder der SC Verl, der es in seiner Insellage geschafft hat, einen ansehnlichen Sponsorenpool auf die Beine zu stellen und demzufolge eine nominell starke Mannschaft. Samstag weiß man schon ein bisschen mehr.
Prognose: Meister wird die beste Mannschaft, also nur der RWO.