Essen. Rot-Weiß Oberhausen hat sich im kämpferisch sehenswerten Regionalliga-Derby bei Rot-Weiss Essen ein verdientes 0:0-Unentschieden erkämpft. RWE hatte zwar die Chancenhoheit, nutzte aber keinen der zahlreichen Hochkaräter. Daher geht der Punkt aus Oberhausener Sicht in Ordnung.
In Essen steht neben dem neuen Stadion noch ein Flutlichtmast des alten. Das läuft wohl unter „schützenswertes Kulturgut, und eigentlich sieht der noch ganz gut aus. So ganz ohne Rost. Den aber haben die Oberhausener nicht mitgenommen. Dafür einen Punkt im Derby beim Namensvetter von der Hafenstraße mit der ungewöhnlichen Schreibweise. Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen trennten sich 0:0. Essen hatte die Chancenhoheit, nutzte aber keinen der zahlreichen Hochkaräter. So war der Punkt aus Oberhausener Sicht mit einer konzentrierten Leistung nach völligem Umbau der Innenverteidigung verdient.
Trainer Peter Kunkel hatte Kapitän Benjamin Weigelt als Routinier in die Zentrale neben den kopfballstarken Youngster Kevin Krystofiak gestellt. Robert Herzenbruch rückte deswegen auf die linke Außenverteidigerposition. Vorab: Krystofiak machte seine Sache fehlerfrei und tadellos. Weigelt war die ungewohnte Position anfangs anzumerken, auch Herzenbruch brauchte nach langer Spielpause einige Minuten. Beide überstanden den ersten Andrang der Essener über diese vermeintliche Schwachstelle und waren dann im Spiel.
Kühn parriert gegen Lemke
Dabei hätte es nach zehn Sekunden schon 1:0 für Oberhausen stehen können. Denn Patrick Bauder eröffnete die Partie mit einem Steilpass auf Patrick Schikowski überfallartig, doch der schnelle Außen kam nicht ganz hin. Danachwaren die Essener dran, doch Marcel Platzek machte zweimal sehr deutlich, woran es bei den Gastgebern derzeit hapert. Seine Gelegenheiten, es waren die ersten von gefühlten zehn, ließ der einzige Stürmer der Gastgeber bemerkenswert ungenutzt (5./7.). Und wenn doch mal was Richtung Tor flog,so wie einem 16-Meter-Schuss von Holger Lemke, war Philipp Kühn zur Stelle (22.).
So ging es mal verbissen, mal munter hin und her, Zwingendes war zunächst auf beidenSeiten nicht mehr angesagt. Bis Herzenbruch bei einem Flankenwechsel rechts Pascale Talarski fand und der an einem Essener vorbei in den Strafraum stürmte. Von halbrechts zog er aus 14 Metern ab, doch der Ball prallte von der Unterkante der Latte zurück ins Feld (38). Im Gegenzug fiel fast die Essener Führung. Der ehemalige Oberhausener Markus Heppke hatte sich den Ball durch ein Foul an Gideon Jung erkämpft und schickte Kevin Grund allein. Doch der ließ sich vom guten Kühn zu weit nach außen abdrängen. RWO-Co-Trainer Dirk Langerbein reklamierte das ungeahndete Foul an Jung beim Assistenten so vehement, dass ihn der Schiedsrichter auf die Tribüne schickte.
Platzek vergibt zweimal hintereinander
Nach dem Wechsel ging die Essener Chancentod-Geschichte weiter. Platzek vergab zweimal hintereinander: Erst bei einem Kopfball an den Pfosten (48.) und dann schaffte er es völlig freistehend, den Ball aus acht Metern genau so weit am Tor vorbei zu schießen.
Oberhausen blieb in der Spielanlage gefährlich, ging aber im zweiten Durchgang auch nicht mehr volles Risiko, um einen Dreier einzufahren. Denn die Abwehr stand mittlerweile stabil und wenn die Essener einmal durchkamen, wie oben beschrieben, standen sie sich selbst im Weg. Kunkel wechselte offensiv durch und das hätte fast noch einen schmutzigen Sieg beschert: Marcel Landers hatte sich auf rechts durchgetankt und zurück an die Strafraumgrenze auf Jung gelegt. Der suchte Bauder, doch der Ball war zu durchsichtig gespielt Schiedsrichter Florian Steuer, nicht immer Herr des Geschehens hatte genug gesehen und pfiff ein kämpferisch sehenswertes, wenn auch selten gutklassiges Spiel pünktlich ab.