Oberhausen. Die allgemeine Vorbereitung ist abgeschlossen, jetzt geht es bei Fußball-Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen an die Feinjustierung für den Saisonstart Sonntag gegen die Schalker U 23. Wir sprachen mit RWO-Trainer Peter Kunkel über den Ist-Zustand und die Aussichten. Das Interview.

Wie fällt das Fazit nach der Vorbereitung aus?

Peter Kunkel: Hervorragend, ich sehe die drei Wochen durchweg positiv. Aber das ist nichts Besonderes, eigentlich ist das immer so. Wir sind gut drauf, wir sind gerüstet. Die Ergebnisse betrachte ich nüchtern. Für den Kopf war das 4:0 gegen einen Erstligisten gut. Die Saisoneröffnung gegen Wuppertal sehe ich nicht tragisch, da waren wir müde, das wusste ich vorher.

Haben sich Akteure nach vorn gespielt?

Kunkel: Ich stelle allen Neuzugängen ein gutes Zeugnis aus. Robert Fleßers und Torwart Philipp Kühn haben voll überzeugt und sind Verstärkungen. Auch David Jansen ist das unumstritten. Felix Herzenbruch hinkt noch ein wenig hinter den Erwartungen her, aber das weiß er und das bekommen wir hin. Toll ist, wie Kevin Steuke den Kampf um die linken Positionen annimmt, da mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Das Gerüst um Benjamin Weigelt in der Zentrale und dahinter steht. Wir sind deutlich stärker. Die Zentrale hinten funktioniert.

Und wo hakt es noch?

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Kunkel: Da will ich keine Namen nennen, aber es sieht ja jeder. Auf den Außenpositionen müssen wir noch zulegen. Da muss mehr kommen, denn David Jansen ist zentral vorn zu oft auf sich allein gestellt, kann seine Möglichkeiten noch nicht voll ausnutzen. Aber noch einmal, wir sind stärker und vor allem flexibler geworden. Wir können 4-4-2 spielen oder auch 4-2-3-1 und wir schaffen es, dies auch während des Spiels umzustellen. Das haben wir im Training ausführlich geübt und es hat geklappt. Und für einige Mannschaften haben wir dann auch noch spezielle Überraschungen parat.

Wie schätzen Sie die Regionalliga West allgemein ein?

Kunkel: Bärenstark, das ist mit Abstand die stärkste Regionalliga in Deutschland. Das wird richtig klasse und sollte auch mehr Zuschauer ins Stadion Niederrhein locken. Worauf wir mit gutem Spiel natürlich auch Einfluss haben.

Welche Rolle kann RWO spielen?

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Kunkel: Die Frage beantworte ich nicht gerne. Denn wem bringt es was, wenn ich sage, wir werden Dritter, Achter oder Zwölfter. Da spielen so viele Faktoren mit, die man nicht beeinflussen kann. Verletzungen, Rote Karten, ein guter Start oder überhaupt Glück. Fragen Sie mich nach acht Spielen noch einmal.

Aber eine Tendenz haben Sie doch?

Kunkel: Wir haben eine gute Mannschaft, aber das ist aus vorgenannten Gründen trotzdem keine Garantie, gut abzuschneiden. Wenn wir zu Beginn zweimal verlieren, und das ist durchaus möglich, muss man seine Ziele korrigieren und schauen, dass man kurzfristig wieder die Kurve kriegt. Dann muss man erst mal wieder alles ins Gleichgewicht bringen.

Der Kader ist immer noch groß.

Kunkel: Ja, aber da haben wir mittlerweile Übung drin. Die Fronten sind geklärt, alle wissen Bescheid. Das Pech des einen ist oft auch das Glück des anderen. Das ist im Fußball so. Mit 11 Spielern kommt man über eine Saison nicht aus. Ich brauche 18 bis 20 Spieler und die habe ich.

Wen sehen Sie denn vorn?

Kunkel: Viktoria Köln, RW Essen, Fortuna Köln und Lotte haben alle den Anspruch auf Platz eins. Auch Schalke wird eine gute Rolle spielen. Dazu kommt dann meist noch ein Überraschungsteam. Ich hoffe, dass wir das sein können.

Und Ihr Motto für den ersten Spieltag am Sonntag in Wanne-Eickel gegen die U 23 von Schalke?

Kunkel: Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Ich glaube an die Mannschaft und die weiß das. Jeder kann Fehler machen, das weiß auch jeder, ich vertraue den Spielern. Ich wünsche mir einen guten Start.