Oberhausen. . 1:2 verloren gegen den MSV Duisburg, doch bei RWO waren alle zufrieden. Auf die Leistung lässt sich aufbauen. Aber es gibt noch Baustellen.

RWO setzt seinen guten Lauf in der Vorbereitung fort und hinterließ auch gegen den Zweitligisten MSV Duisburg einen starken Eindruck. Zwar ging die Partie 1:2 (1:2) verloren, doch vor allem in der ersten Halbzeit war der Regionalligist die spielerisch überzeugendere Mannschaft. Trainer Mike Terranova sah aber auch, dass in beiden Strafräumen, also in Defensive wie in Offensive, noch Arbeit wartet.

Das dürfte seinem Gegenüber Ilia Gruev nicht viel anders gehen, denn was die Meidericher in den ersten 20 Minuten defensiv zustande brachten, war zum Teil haarsträubend. Immer wieder überliefen die schnellen Außen der Oberhausener die Viererkette der Gäste und kreierten gefährliche Situationen. Meist eingeleitet von Patrick Bauder und Robert Fleßers.

Fleßers war die Abfangstation

Der war die Abfangstation im Mittelfeld und dann ging es ganz schnell nach vorn. Die Duisburger waren noch gar nicht richtig wach, als eine Ecke von Tim Hermes auf den kurzen Pfosten flatterte. Dort irritierte Jannik Löhden die MSV-Verteidiger. Die Klärung ging in die Hose, denn der Ball landete bei Philipp Gödde und der setzte das Leder mit einer Kopfball-Bogenlampe über MSV-Torwart Daniel Zeaiter in die Maschen (3.). Letzterer sah dabei nicht gut aus. Aber diese frühe Führung deutete an, was eine neue Qualität der Oberhausener in der Liga werden könnte: gefährliche Standards.

Die Duisburger wirkten nicht nur wegen des Tores gereizt, sondern fanden wohl auch, dass sie von den Oberhausenern zu sehr getriezt werden. Die waren im Mittelfeld wirklich bissig, doch als Enis Hayri gegen Alex Scheelen ausrastete, war ein normales Tackling der Auslöser.

Dann wuirde es ein wenig hitzig

Hajri stieß Scheelen weg und ließ sogar den Ansatz eines Kopfstoßes erkennen. Der kurzen Rudelbildung folgte die friedensstiftende Maßnahme von Schiedsrichter Martin Ulankiewicz: Gelb für beide. In einem Freundschaftsspiel vertretbar, in der Meisterschaft eine Fehlentscheidung. Dort hätte es Rot gegen Hajri geben müssen.

Aber die sanfte Entscheidung zeitigte Wirkung, die Partie beruhigte sich und beide Teams griffen wieder den Spielfaden auf.

Dumm jedoch, dass sich RWO kurz darauf um den Lohn seiner Mühen brachte. Und ausgerechnet Scheelen unterlief der folgenschwere Patzer. Mit der Brust wollte er den Ball im Strafraum auf Torwart Robin Udegbe zurückliegen, doch der geriet eindeutig zu kurz und Udegbe blieb zudem im Tor stehen. Kingsley Onuegbu spritzte dazwischen, umspielte Udegbe und schob zum Ausgleich ein (27.).

Schikowski hatte die Führung auf dem Fuß

Kurz vor der Pause hätte RWO nochmals in Führung gehen können. Nach einem weiten Einwurf von Daniel Heber in den Strafraum verlängerte Gödde mit dem Kopf in den Rücken der Abwehr und dort lauerte Patrick Schikowski. Doch dessen guter Schuss wurde vom Duisburger Torwart gemeistert.

Und dann sorgte noch vor dem Wechsel der zweite Patzer in der RWO-Abwehr für den Rückstand. Bei einem weiten Freistoß von An-dreas Wiegel flog Udegbe am Ball vorbei und Hajri hat keine Mühe, ins leere Tor zu köpfen (45. + 1).

Udegbe mit Reflex kurz vor Schluss

Der zweite Durchgang zeigte nicht mehr so klar strukturiertes Spiel auf Seiten der Rot-Weißen, Chance zum Ausgleich gab es aber dennoch einige. So traf Rafael Garcia nach Bauder-Pass nur den Außenpfosten, Fleßers setzte den Abpraller dann mit dem Kopf knapp am Giebel vorbei (51.). Das war die klarste Chance der Kleeblätter. Duisburg hätte nach Lattentreffern von Boris Tashchy (62), eines Oberhausener Abwehrbeines und anschließendem Kopfball von Tashchy noch gewinnen können. Doch hier zeigte Udegbe seine große Stärke: die ganz schnelle Reaktion im Eins-gegen-Eins.