Oberhausen. . Das über weite Strecken temporeiche Derby zwischen RW Oberhausen und RW Essen endete letztlich leistungsgerecht 2:2 vor weniger als 6000 Zuschauern.

Mit dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Fabian Maibaum kam auf beiden Seiten so recht keine Freude auf. 2:2 (1:0) trennten sich RWO und RWE in einem guten Regionalligaspiel, das aber erst in den letzten Minuten so richtig auf Derby-Temperatur gekommen war. Robert Fleßers bewies dabei Nerven wie Drahtseile, als er in der vorletzten Spielminute von der Strafraumkante aus den Ball mit viel Ruhe und Gefühl zum insgesamt verdienten Ausgleich in den Winkel schlenzte.

RWO ist gegen RWE seit sieben Spielen ohne Niederlage

Die Serie von jetzt sieben Spielen ohne Niederlage gegen den Rivalen aus der großen Nachbarstadt hält damit weiter an. Um mehr als das Prestige ging es im Prinzip auch bei diesem Duell zweier Teams nicht, die aller Voraussicht nach beide weder mit den Entscheidungen oben noch unten etwas zu tun haben werden.

Für beide Trainer gab es nach der Partie nachvollziehbare Gründe, zwei weiteren möglichen Punkten nachzutrauern. Denn Möglichkeiten gab es bei dem vor allem im ersten Abschnitt für Regionalliga-Verhältnisse temporeichen Spiel hüben wie drüben. Die Gäste finden zunächst schneller ins Spiel, aber spätestens mit dem ersten Torschuss von Simon Engelmann, der an RWE-Keeper Niclas Heimann scheitert (7.), waren auch die Kleeblätter da.

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RWE mit mehr Ballbesitz, RWO mit mehr Tempo und Zug Richtung gegnerisches Tor. So verlief die erste Halbzeit über weite Strecken. Da beide jedoch mit Defiziten bei der Passgenauigkeit zu kämpfen hatten, blieben Großchancen aus dem Spielverlauf heraus Mangelware. Aber da gibt es ja noch die Standardsituationen. Hier hatten die Gäste zunächst klare Vorteile. So musste Robin Udegbe in der 15. Minute nach einer Ecke mit einem klasse Reflex gegen Kamil Bednarski das 0:1 verhindern. RWO konnte zwar deutlich mehr Ecken und Freistöße herausholen, doch die wurden immer wieder äußerst schwach getreten.

Bis zur 35. Minute. Nach einem Foul an Dominik Reinert auf der rechten Seite brachte Tim Hermes den Ball gefährlich in den Strafraum, wo ihn Patrick Bauder verlängerte und er vom Kopf eines Esseners zur verdienten RWO-Führung einschlug. Chancen zum 2:0 wurden danach noch von Steurer, der den einköpfbereiten Engelmann übersah, und Engelmann selber vergeben.

Terranovas Forderung in der Kabine, weiter nach Essener Ballverlusten schnell nach vorne zu spielen, wurde von seinen Schützlingen dann ignoriert. Diese standen nach Wiederanpfiff im Kollektiv gut zehn Meter weiter zurück als im ersten Abschnitt und luden die Gäste damit zu Angriffen ein. In der 57. Minute scheiterte Bednarski nach einer Einzelaktion noch an Udegbe, doch die folgende Ecke konnten die Kleeblätter nicht klären und Bednarski stocherte den Ball aus kurzer Distanz zum Ausgleich.

Doch damit nicht genug. Keine drei Minuten später ließen die rot-weißen RWE-Kapitän Benjamin Baier in aller Ruhe einen Diagonalpass auf Kevin Grund schlagen, dessen Hereingabe Marcel Platzek vor dem zögernden Udegbe zur plötzlichen Essener Führung einköpfte. Nun agierten die Gäste mit mehr Selbstbewusstsein und kamen immer wieder über Bednarski, gegen den Reinert oft überfordert wirkte, vor das Oberhausener Tor.

Erst allmählich fingen sich die Oberhausener wieder. Die Partie wurde hitziger, dafür nahm die spielerische Qualität ab. In der 83. Minute hielt Udegbe sein Team dann im Spiel, als er gegen den eingewechselten Frank Löning beim einzig gefährlichen Essener Konter das 1:3 verhinderte. Eine Parade, die sich auszahlte, denn in der 89. Minute wurden die verzweifelten RWO-Bemühungen mit dem Kunstschuss von Fleßers belohnt – zumindest mit einem Punkt.