Essen. Am Sonntag trifft Rot-Weiß Oberhausen auf Rot-Weiss Essen. Wir haben uns vor dem Regionalliga-Derby mit RWO-Boss Hajo Sommers unterhalten.

  • Am Sonntag trifft Rot-Weiß Oberhausen auf Rot-Weiss Essen
  • Wir haben uns vor dem Regionalliga-Derby mit RWO-Boss Hajo Sommers unterhalten
  • Sommers weiß noch nicht, ob er sich das Spiel vor Ort ansieht

Am Sonntag steigt in der Regionalliga das Derby zwischen Rot-Weiß Oberhausen und Rot-Weiss Essen. Seit sechs Spielen sind die Kleeblätter gegen die Essener ungeschlagen. Den letzten RWE-Sieg gab es am 8. Dezember 2012. Seitdem gab es vier RWO-Siege und zwei Remis. Wir sprachen vor dem Spiel mit RWO-Präsident Hajo Sommers.

Hajo Sommers, wie ist die Stimmung in der Woche vor dem Derby?

Hajo Sommers: Eigentlich ist nach dem schlechten Start alles gut. Wir haben uns gefangen und wollen zusehen, dass wir weiter Abstand nach unten gewinnen. Vielleicht schauen wir dann etwas nach oben um zu sehen, wie da die Luft so ist.

Vor der Saison ist man bei dieser Partie nicht von einem Spiel zweier Teams aus dem Mittelfeld ausgegangen. Jetzt stehen beide Teams dort. Trübt das die Vorfreude auf das Derby?

Auch interessant

Sommers: Ich hab es eh nicht so mit diesen Derbys. Auch da gibt es nur drei Punkte zu verteilen. Trotzdem ist das spannend. Es gibt ein paar mehr Einnahmen und wir wollen auch sehen, wo wir stehen. Denn beide Mannschaften stehen nicht da oben, wo wir eigentlich stehen wollten.

Die letzten sechs Derbys hat RWO nicht verloren. Gibt es Begegnungen, an die Sie gerne zurück denken?

Sommers: Die letzten drei Spiele habe ich mir gar nicht angeschaut. Ich habe nur Niederlagen gegen RWE gesehen, die aus dem Pokal. Ansonsten war ich zuletzt bei den Begegnungen gar nicht vor Ort. Ich kenne gegen RWE nur verlieren, maximal ein Remis. 2007 war ich mal im Stadion bei unserem 4:1-Sieg in Essen.

Sind Sie denn am Wochenende im Stadion?

Sommers: Das muss ich noch mit dem Vorstand diskutieren, ob ich kommen darf, oder ob ich nur Aufbau und danach geh'. Wenn ich abergläubisch wäre, dann würde ich Sonntag nicht kommen. Aber ich gehe zum Fußball, weil ich gerne Fußball schaue. Ich bin noch nicht sicher, was ich am Ende mache.

Wie viele Zuschauer erwarten Sie? Im letzten Jahr waren nur 5600 Zuschauer im Stadion Niederrhein.

Sommers: Es wird nicht voll werden. 6000 oder 7000 werden es wohl sein, dann ist es auch gut. Als wir das November-Los gezogen haben war schon klar, dass es keine 10.000 Zuschauer sein werden. Daher haut uns das nicht um. Es wäre schön und mit Verstand angesetzt gewesen, wenn so eine Partie am ersten Spieltag über die Bühne geht.

Was denken Sie über die Bilanz von Mike Terranova als neuem Trainer?

Sommers: Ich bin sehr zufrieden mit ihm.

Sie haben bei seinem Amtsantritt gesagt, er ist unantastbar. Klappt es, ist es super. Wenn nicht, geht er zur U23 zurück. Hatten Sie jemals Angst, dass es nicht klappen könnte?

Sommers: Nein, ich hatte keine Sorgen, dass es nicht klappen könnte. Die Frage ist ja, wie gut es funktionieren muss, dass in Oberhausen auch alle zufrieden sind. Natürlich hätten wir die zwei Spiele zuletzt nicht verlieren dürfen, sonst könnten wir schon Vierter sein. Zudem gibt es in dieser Regionalliga immer noch zwei oder drei Mannschaften, die etwas mehr können, um es vorsichtig auszudrücken.

Wenn Sie sich die Möglichkeiten von RWO anschauen. Ist der Verein dann aktuell in der Liga, in die der Klub auch hingehört?

Sommers: Bei den momentanen finanziellen Möglichkeiten ist es die Liga, die wir uns leisten können, auch wenn wir vielleicht nicht dorthin gehören. Ich sehe uns eher in der 3. Liga. Eigentlich ist die Regionalliga aber eine sehr hübsche Liga, auch wenn man etwas in Vergessenheit gerät, wenn man dort zu lange vertreten ist. Das sieht man bei uns, auch in Aachen und Essen. Man muss schon sehr weit oben stehen, damit die Besucherzahlen auch langfristig stimmen. Für einen Aufstieg müsste man unseren Etat um eine Million Euro in die Höhe schrauben. Und das sicher für drei Jahre.

Was machen sonst die Finanzen in Oberhausen?

Sommers: Es ist immer etwas angespannt. Aber es ist nicht so, dass wir als Vorstand nicht schlafen können. Es gab schon viel schlimmere Zeiten. Der einzige Vorteil der aktuellen Situation ist der, dass wir jetzt schon zusammen sitzen und planen, was wir in der kommenden Saison machen.

Können Sie das konkretisieren?

Sommers: Es geht darum, wo wir was machen, wenn wir etwas Geld über hätten. Es stellt sich zum Beispiel die Frage, ob wir in der A- und B-Jugend etwas mehr Geld in die Hand nehmen. Nicht um Spieler zu kaufen, aber um bessere Trainingsbedingungen oder pädagogische Möglichkeiten zu schaffen. Da werden wir sicher drüber reden. Auf Dauer gesehen hilft uns so etwas weiter, wenn wir den Jugendbereich stärken. Da sollten wir noch etwas investieren.