Oberhausen. Nach dem Derbysieg am Vortag kamen viele gut gelaunte RWO-Anhänger in die Sponsorenkantine, wo einige gute Nachrichten verkündet wurden.
Im Nachhinein erwies es sich als goldrichtig, die RWO-Hauptversammlung einen Tag nach dem Derby gegen Rot-Weiss Essen anzusetzen.
166 mehr oder minder aufgekratzte Mitglieder feierten die komplett anwesende erste Mannschaft samt Trainerstab in der Sponsorenkantine nach dem 2:1 in Bierzeltstimmung. Zu wählen gab es nichts, es wurde nur berichtet. Das meiste hörte sich sogar gut an.
Niederlagen im Nachwuchsbereich fallen kleiner aus
Frank Kontny zog eine Erfolgsbilanz. Die beginnt mit der erneuten DFB-Zertifizierung des Leistungszentrums, die es RWO ermöglicht, sich auch in den jüngsten Nachwuchsklassen U 9 bis U 11 mit benachbarten Bundesligisten zu messen. Kontny: „Zuerst waren die Niederlagen zweistellig, jetzt fallen sie immer knapper aus.“ U 15, U 17 und U 19 seien alle auf einem sehr guten Kurs. „Sie werden unser System der Durchlässigkeit nach oben fortsetzen.“
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Drei Spieler aus der letztjährigen U 23 spielen jetzt bei der Ersten, sechs aus der U 19 in der U 23. „Wir werden alles versuchen, die U 23 in der Oberliga zu halten“, nannte Kontny ein großes Ziel. Mit der Verpflichtung und Ausbildung der Trainer Mike Terranova, Mike Tullberg und Daniel Embers setze der Verein seinen Weg fort, verdiente Spieler einzubinden.
Derzeit auch in der Trainerausbildung befinden sich Jörn Nowak und Benjamin Weigelt. Kontny dankte besonders Fabian Weitkämper und Thomas Hüfner, die im Leistungszentrum so erfolgreich die Strippen ziehen. Was die Erste betrifft: „Sie hat den Willen, alles zu geben. Wenn nach der Winterpause die vier verletzten Spieler zurück sind, ist alles möglich.“
Vorstand sucht nach weiteren finanziellen Mitteln
Die bilanzielle Verschuldung wurde durch Verzicht oder Umwandlung in Darlehen mit langer Laufzeit um 500.000 Euro zurückgefahren. Längerfristige Verbindlichkeiten von 210.000 Euro befand Finanzvorstand Herbert Jöring „als stemmbar“. Vom Saison-Etat von 2,5 Millionen Euro gesamt sind bislang 1,7 Millionen Euro gedeckt. Alle in Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten dran, weitere Mittel zu akquirieren.
Denn der Verein hat ein großes Ziel: Dass der Lizenzantrag für die Dritte Liga in dieser Saison gestellt wird, ist ausgemachte Sache. Vielmehr sollen dazu liquide Mittel in Höhe von 300.000 Euro hinzu kommen, um die Lizenz gänzlich ohne Auflagen zu erhalten. Die GmbH zur Ausgliederung der ersten Mannschaft zum Schutz aller anderen Teams im Verein im Falle einer Insolvenz ist beim Amtsgericht eingetragen. Präsident Hajo Sommers: „Sie ruht noch und wird erst aktiviert, wenn wir sie dringend brauchen.“ Das soll im März mit Stellen des Lizenzantrages geschehen.
Solidarbündnis Stadion und Emscher Tribüne
Durch die 50-Cent-Abgabe pro Eintrittskarte sind bislang 17.000 Euro für den Bau einer neuen Fangastronomie links am Stadionvorplatz zusammen gekommen. Jöring: „Die Baugenehmigung ist vor vier Wochen erteilt worden. Die Statik steht bereits, die Fundamente werden demnächst gegossen.“ In drei Wochen soll der bisherige Container weggeräumt werden. Dann übernehmen Jöring (neue Container), Thorsten Binder (Außengestaltung) und Hajo Sommers (innen) den Bau der neuen Kneipe mit Terrassenbereich zur Lindnerstraße hin. Jöring: „Je nach Wetterlage sollten wir im März fertig werden.“ Gleichzeitig verschwindet der Fan-Shop und wird ebenfalls in Container-Bauweise zweieinhalb Mal größer an gleicher Stelle neu entstehen.
Der Bau ist politisch beschlossen und finanziell über Landesmittel abgesichert. Binder: „Im Januar kommt die Baugenehmigung, danach folgen die Ausschreibungen. Im März beginnt der Bau.“ Dann entsteht für drei Millionen Euro in neun Monaten eine Tribüne für 3100 Zuschauer, ausbaubar bis auf 4000. Sie wird statt 48 nur 13 Meter entfernt vom Spielfeld aufragen. Die alte Emscherkurve wird abgerissen, der Vorplatz neu gestaltet. Wünsche von Verein und Fan-Rat zur Tribüne seien von der Oberhausener Gebäudemanagement (OGM) und Stadt positiv aufgenommen worden. Ende 2016 soll sie eingeweiht werden.