Essen. Minutenlang sprüht Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen vor Kreativität im Angriff - im nächsten Augenblick läuft das Team neben den Schuhen her. So ein Wellenreiten wie beim 3:2-Erfolg in Bochum hält nur der hartgesottenste RWE-Fan aus. Ein Kommentar.
Reine Ergebnis-Erotiker werden vom bisherigen Verlauf in der Regionalliga vollkommen befriedigt sein: Platz fünf mit acht Punkten, dazu ungeschlagen und auf Sichtweite zur Spitze – voll im Soll heißt es wohl in der RWE-Bilanz.
Alle anderen, die die spielerische Linie und das große Ganze im Blick haben, fragen vor den nächsten Besuchen besser ihren Arzt oder Apotheker. Dieses Wellenreiten hält wirklich nur der hartgesottenste Fan auf Dauer aus.
RWE-Trainer Fascher lobt die Einstellung seines Teams
Da wirkt es auch nicht tröstend, dass auch der Trainer für diese Wechselbäder nicht den Regler findet. Eins, so Fascher, könne er aber versichern: Die Einstellung seiner Mannschaft sei topp. Dann muss es andere Gründe geben.
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Wie kann es sein, dass ein Team minutenlang vor Kreativität im Angriff nur so sprüht und vorne mit einer brutalen Effektivität zuschlägt, im nächsten Augenblick neben den Schuhen herläuft? Die Erklärung liegt vermutlich in der fehlenden Balance zwischen den Mannschaftsteilen. Das Mittelfeld als Pufferzone oder Filtersystem war auch in Wattenscheid lange Zeit nicht vorhanden. Erst mit der Hereinnahme Grebes leistete RWE auch dort ernstzunehmenden Widerstand. Schwer vorstellbar, er würde gegen RWO wieder seinen Platz räumen müssen. Ach ja, nächstes Derby, wieder vor wohl fünfstelliger Kulisse.
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