Essen. In einer kleinen Feierstunde wurde die Bronze-Statue Helmut Rahns, dem Siegtorschützen der 1954er Weltmeistermannschaft, vor dem Essener Stadion enthüllt. Ihr Standort heißt fortan „Helmut-Rahn-Platz“. Über das Ende einer langen Wanderschaft.

Dem „Boss“ hätte der ganze Trubel wohl kaum gefallen; nur gut, dass seine Statue gestern auf dem Vorplatz des Stadions Essen seinen endgültigen Standort fand.

Zuvor war die Bronzefigur Helmut Rahns auf eine wahre Odyssee gegangen: Vor genau zehn Jahren war sie bereits am alten Georg-Melches-Stadion enthüllt worden, etwas stiefmütterlich zwischen Toi­letten-Container und Parkplatz. Dann, im Zuge des Stadionumbaus, ging Helmut Rahn auf Wanderschaft. Erst zierte er die Kunstausstellung „Helden“ in der Henrichshütte Hattingen, in den letzten Jahren legte er einen Zwischenstopp am RWE-Nachwuchsleistungszentrum an der Seumannstraße ein und überwachte die Leistungen der Jugendmannschaften.

Den Abstieg der A-Junioren in dieser Saison in die Niederrheinliga konnte der WM-Held von ‘54 allerdings auch nicht verhindern, die spielt bekanntlich am Sachsenring.

Gestern also, pünktlich zum 60. Jahrestag seines berühmtesten Tores im Berner Wankdorfstadion, endlich die Rückkehr auf den Stadion-Vorplatz, den Oberbürgermeister Reinhard Paß auch offiziell gestern zum „Helmut-Rahn-Platz“ ernannte.

Der Fußballgott schickte Donnergrollen

Um 16 Uhr fanden sich Ehrengäste und einige RWE-Legenden, an der Spitze Werner Kick, Gerd Wörmer und Herbert Weinberg, zur feierlichen Enthüllung ein. Auch Manuel Neukirchner, bekennender RWE-Fan und Geschäftsführer des DFB-Fußballmuseums, ließ es sich nicht nehmen, den Begrüßungsworten Christian Hülsmanns, Ex-Stadtdirektor und RWE-Aufsichtsratschef, zu lauschen. Da der Fußballgott allerdings Donnergrollen am dunklen Himmel herüber schickte und ein paar dicke Regentropfen „Fritz-Walter-Wetter“-Stimmung erzeugten, beeilte sich Hülsmann mit seinen einleitenden Worten, vergaß aber neben allen sportlichen Erfolgen nicht den Geehrten als Wohltäter der Stadt hervorzuheben. Oberbürgermeister Paß fasste es kurz und treffend zusammen: „Er war einer von hier geblieben.“

Auch interessant

Um 16.22 Uhr war es dann soweit: Die beiden Rahn-Söhne Klaus-Peter und Helmut Uwe, die Künstlerin Inka Uzoma und der OB ließen das rote Tuch zu Boden gleiten. Da stand er: 166 Zentimeter hoch und 90 Kilogramm schwer. Mit einem rot-weißen RWE-Schal um den Hals geschmückt. Und nun möchte der Boss wieder seine Ruhe haben.