Essen. Die “Auf-Asche“-Topelf 2014 unterlag Rot-Weiss Essen mit 0:2. Im Mittelfeld des Regionalligisten setzen Daniel Grebe und Benjamin Baier erste Akzente. Im Angriff wird der Konkurrenzkampf hart.

Marc Fascher war schwer beeindruckt: 2700 Zuschauer am Uhlenkrug in einem Testspiel zwischen einer Bezirks- und Landesliga-Auswahl gegen seine Rot-Weissen, das hatte der Norddeutsche so nicht erwartet. Willkommen im Fußball-Epizentrum Ruhrpott! „Da habe ich der Mannschaft schon vor der Partie klar gemacht, das wir den Leuten da draußen einen konzentrierten Auftritt bieten wollen“, so Faschers Devise.

Auftrag ausgeführt. Dass dabei ein bescheidener 2:0-Sieg heraussprang, ist aus Ergebnissicht lediglich als „Beifang“ des Abends zu vernachlässigen. Wichtiger war allen Beteiligten, dass einige auffällige Aktionen im Netz der Spielauswertung hängen blieben. Auch wenn nach zwei Testspielen natürlich noch vieles nicht rund laufen kann, haben einige aus der neuen RWE-Crew schon nette Akzente gesetzt. Die Art, wie sich zum Beispiel Daniel Grebe nach einer vergebenen Schusschance aufregte und mit der Faust auf den Rasen hieb, kam bei Trainer wie Zuschauern gut an. Der Ex-Siegener kristallisiert sich schon zu diesem frühen Zeitpunkt als Takt- und Impulsgeber im zentralen Mittelfeld heraus. Giftig, griffig – sein Zusammenspiel mit dem ebenfalls sehr robusten Benjamin Baier, der diesmal die Kapitänsbinde tragen durfte, war schon ein erster Hingucker. Gemischt mit dem technisch feinen Fuß eines Kevin Grund ist dies im Mittelfeld schon mal eine Hausnummer. Zumal mit Cebio Soukou in den nächsten Wochen erst mal nicht zu rechnen sein wird. Der tastet sich nach fast einjähriger Verletzungspause erst mal wieder an die erste Elf heran, ist aber guter Dinge: „Es fühlt sich von Spiel zu Spiel besser an. Ich mache das Trainingsprogramm voll mit und habe keine Probleme.“ Mit Konstantin Fring ist im Mittelfeld als weiterem Konkurrenten vorerst nicht zu planen. Der Ex-Dortmunder wird nach seiner Leisten-OP den größten Teil der wichtigen Vorbereitung verpassen und entsprechend zum Saisonstart hinterherhinken.

Auch im Angriff ist das Casting um die Stammplätze hübsch anzusehen. Marcel Platzek, in der letzten Saison noch bester Torschütze, hat inzwischen wohl ein Start-Up-Unternehmen für Zulieferer gegründet: In Bottrop glänzte er als Vorbereiter für den treffsicheren Marwin Studtrucker (drei Tore), nun legte er Sven Kreyer die Führung mustergültig auf, die dieser mit einem sehenswerten Seitfallschuss finalisierte.

Morgens noch Kondition gebolzt

Beim von Fascher wohl favorisierten 4-4-2-System zeichnet sich hier noch ein erbitterter Konkurrenzkampf ab. Dass viele Torchancen gegen die tapfere Auf-Asche-Elf noch liegenblieben, verzieh der RWE-Coach seinen Spielern schnell, wusste er doch um die Vorgeschichte des Tages: „Wir haben noch am Morgen einen Acht-Kilometer-Lauf absolviert und Kondition gebolzt, da kann ich gerne ein Auge zudrücken.“

Und in der Abwehr drängen sich Philipp Zeiger und Richard Weber mit ihrer Ruhe am Ball und Übersicht als neues Innenverteidiger-Paar auf, zumal Neuzugang Mario Neunaber auch am Mittwoch noch Vaterfreuden frönen durfte.