Essen. Zum Ausklang der Regionalliga-Saison empfängt Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen am Samstag um 14 Uhr die Sportfreunde aus Siegen. RWE kann vielleicht noch einen einstelligen Platz erobern. Am Freitag wurde noch verkündet, dass Stefan Kühne Co-Trainer wird.
Es soll noch einmal ein schöner Fußballnachmittag an der Hafenstraße werden zum Ausklang der Regionalliga-Saison, die ja für die Rot-Weißen alles andere als optimal gelaufen ist. Die Essener könnten mit einem Sieg an diesem Samstag über Sportfreunde Siegen (14 Uhr, Hafenstraße, live in unserem Ticker) vielleicht noch einen einstelligen Tabellenplatz erobern. Gemessen an dem Ziel, das sich die Rot-Weißen zu Saisonbeginn gesteckt hatten, zu wenig. Es bleibt eine Spielzeit, die von Enttäuschungen geprägt wurde.
Anders als die der Gäste. Die Siegener könnten bei optimalen Verlauf als Tabellendritter einlaufen, was ein Riesenerfolg wäre für diese Mannschaft. Als eine „positive Überraschung“ bezeichnet auch RWE-Trainer Marc Fascher diese Leistung, die man vor allem der Homogenität, der mannschaftlichen Geschlossenheit verdankt.
Damit ist es vorbei. Zum Saisonende werden aus finanziellen Gründen mehr als ein Dutzend Spieler die Sportfreunde verlassen Das erfolgreiche Team bricht auseinander. Auch die Leistungsträger Daniel Grebe und Richard Weber werden gehen, um sich einer neuen sportlichen Herausforderung zu stellen. Sie werden künftig das RWE-Trikot tragen, spielen quasi am Samstag schon einmal bei den Essener Fans vor. „Eine solche Situation erlebe ich auch zum ersten Mal“, sagt Daniel Grebe. „Das ist schon ein komisches Gefühl.“
Integrationstag
Es ist eine gute Tradition: Jeweils am letzten Spieltag der Saison lädt Rot-Weiss Essen in Zusammenarbeit mit dem AWO Fan-Projekt zum Integrationstag. Mit dieser Aktion wollen die Initiatoren ein Zeichen setzen für Toleranz und Integration. „Wir wollen den Fußball nutzen, um für dieses Thema im positiven Sinne zu sensibilisieren“, sagt RWE-Chef Michael Welling.
Fußball gemeinsam erleben, so lautet das Motto, das Integration sowohl ausländischer Mitbürger, als auch Menschen mit Behinderung umfasst. Zu Gast sind am Samstag Spieler des Rollstuhlbasketball-Zweitligisten Hot Rolling Bears, die vor dem Anpfiff ihr Können demonstrieren.
Aber dann schlägt schon wieder das Kämpferherz. „Noch bin ich bei Siegen unter Vertrag. Und ich werde mich nicht etwa zurückhalten, sondern wie immer alles geben, damit wir auch dieses letzte Spiel gewinnen.“ Angezogene Handbremse? So etwas kenne er gar nicht, versichert der Mittelfeldspieler. Die Leute sollen ruhig einen Vorgeschmack bekommen, wen sich Rot-Weiss als Verstärkung an Land gezogen hat. „Ich habe schon im alten Essener Stadion gespielt“, sagt Grebe. „Und jetzt im neuen. Ich freue mich drauf.“
„Ich hoffe, die Jungs geben nicht zu viel Gas“, meint RWE-Trainer Marc Fascher und schmunzelt. Jeder weiß, dass er Grebe und Weber gerade wegen ihrer stets tadellosen Einstellung schätzt. Sein Wunsch wird ein frommer bleiben. Gleichwohl hofft Fascher, dass seine Jungs noch einmal voll motiviert und engagiert die Aufgabe angeht. Denn mit einem Sieg geht man dann doch irgendwie etwas unbeschwerter in die Sommerpause.
Stefan Kühne wird RWE-Co-Trainer
Der Name Stefan Kühne (33) geisterte seit längerem durch die Gerüchteküche an der Hafenstraße. Und tatsächlich: Der Routinier, der in der Saison 2008/09 für RWE spielte (31 Einsätze), kehrt zurück. Aber nicht als Spieler, sondern als Co-Trainer von Marc Fascher. Zuletzt spielte Kühne in der 3.Liga bei Preußen Münster, wo er auch Kapitän war. Sowohl dort als auch in Carl-Zeiss Jena spielte er unter Fascher. „Er kann sich in die Situation der Jungs hineinversetzen und wird dementsprechend in der nächsten Saison eine wichtige Rolle einnehmen“, sagt RWE-Sportvorstand Uwe Harttgen.