Essen. Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen hat sich in der Winterpause - anders als so mancher Liga-Konkurrent - nur mit Jerome Propheter verstärkt. Der Innenverteidiger gibt an diesem Freitag gegen den Tabellenvorletzten SC Wiedenbrück (19.30 Uhr, Hafenstraße) sein Debüt.

Der Transfermarkt schließt am Freitagabend, doch bis dahin darf noch munter spekuliert werden. Wer geht? Wer kommt? Und für welche Summe? In der Gerüchteküche geht es noch einmal turbulent zu, wobei das ganze Gezeter um mögliche Spielerwechsel mitunter groteske Züge annimmt. Selbst in der 4.Liga, wo die Viktoria aus Köln – anders als in der Tabelle – voran geprescht ist und in Gaetano Manno (Preußen Münster) bereits den fünften neuen Fußballer in der Winterpause an Land gezogen hat.

Die Rot-Weißen sind da ganz entspannt. Die Lage absolut überschaubar: Mittelstürmer Christian Knappmann hat die Hafenstraße verlassen, in Jerome Propheter ist ein Innenverteidiger dazu gekommen, der an diesem Freitag beim Heimspiel gegen den SC Wiedenbrück sein Debüt im RWE-Trikot geben wird (19.30 Uhr, Hafenstraße, live in unserem Ticker). Weil Vincent Wagner (Gelb-Rot-Sperre) ausfällt, braucht sich der Trainer nicht einmal entscheiden, wen er in die Innenverteidigung stellt „Dafür haben wir Jerome geholt“, sagt Wrobel. Auf dem Papier hat RWE Alternativen. Doch dem ist derzeit nicht so. Michael Laletins Comeback steht in den Sternen, Thomas Denker und Youngster Kai Nakowitsch waren lange verletzt. Gäbe es Propheter nicht, hätte möglicherweise Markus Heppke wieder in der Viererkette aushelfen müssen.

RWE-Mitglieder kicken beim FFA-Wintercup

Die Fan- und Förderabteilung (FFA) des Fußball-Regionalligisten Rot-Weiss Essen richtet am kommenden Sonntag (11 Uhr) in der Sporthalle der Gustav-Heinemann Gesamtschule den Wintercup für alle RWE-Mitglieder aus. Auch Offizielle des Vereins und die Spieler der Ersten machen mit.

Die Teilnehmer melden sich an unter: ffa@rot-weiss-essen.de. Gebühr: 5 Euro. Zuschauen ist natürlich kostenlos.

Einer ist gegangen, einer gekommen. Auch ein Zeichen von Kontinuität. Aber auch ein Indiz, dass RWE mit dem Geld haushalten muss. Mehr wird wohl auch nicht passieren an der Hafenstraße, obwohl Wrobel Stürmer Philip Türpitz (Schalke II) beobachtet hat. „Aber wir hatten nicht die Möglichkeit, ihn bei uns im Training zu sehen. Das ist für uns ein wichtiger Indikator.“ Also abgehakt.

Der Trainer vertraut den Jungs, die ihm zur Verfügung stehen. Und das kann er offenbar auch, darf man dem jüngsten Eindruck trauen. Beim 2:2 im Nachholspiel gegen Viktoria Köln haben die Essener als kompaktes und williges Team überzeugt. Am Ende jubelten sie auch gemeinsam über das späte Glück. Sie hatten bis zum Schluss gekämpft und in der Nachspielzeit den Ausgleich erzwungen. Was einigen Beobachtern im gegnerischen Lager imponiert hat, die wohl spürten, dass ihre Viktoria wohl noch längst nicht soweit ist.

RWE muss in die Rolle des Favoriten schlüpfen

Nun müssen die Rot-Weißen gegen Wiedenbrück in die Rolle des Favoriten schlüpfen, denn das sind sie ohne Zweifel gegen den Tabellenvorletzten, der in dieser Saison erst zweimal gewonnen hat. Auch der Gast hatte sich in der Winterpause zwei mögliche Verstärkungen im Training angesehen. Und verzichtet. Dafür ist aber die Verletzungsmisere vorbei, was Waldemar Wrobel veranlasst, vor dem Gegner zu warnen: „Diese Mannschaft ist nicht mehr mit der aus der Hinrunde zu vergleichen.“