Essen. Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen beendet die Winterpause am Samstag mit dem Nachholspiel bei Viktoria Köln. Nach dem guten Saisonausklang im Dezember mit drei Siegen in Folge und den guten Eindrücken in der Vorbereitung, sieht RWE dem Start gelassen entgegen.
Trainer Waldemar Wrobel wirkt ziemlich entspannt. Wenige Tage sind es noch bis zum ersten Regionalliga-Spiel für die Rot-Weißen im neuen Jahr. „Sofern es denn stattfindet“, feixt so mancher an der Hafenstraße und erinnert an die ziemlich kurzfristige und überraschende Absage der Kölner Viktoria im vergangenen Dezember. Doch nach der Stand der Dinge gibt es keinen Grund, der den Anpfiff am Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) verhindern könnte.
„Die Viktoria ist in der Bringschuld“, sagt Wrobel gelassen und fügt selbstbewusst an: „Aber es ist ein Spiel auf Augenhöhe. Wir fahren dorthin, um etwas mitzunehmen.“ So ist das. Das Jahr 2013 hat RWE „ganz gut“ mit drei Siegen in Serie ausklingen lassen. Und „ganz gut“ seien auch die Eindrücke gewesen, die seine Mannschaft in der Vorbereitung hinterlassen hat. Die Testspiele gegen den Drittligisten Borussia Dortmund II (0:2) und den Zweitligisten Karlsruher SC (2:2) seien vom Resultat her und von der Art und Weise, wie sich sein Team präsentiert habe, absolut in Ordnung gewesen.
Gegner Vikoria Köln steht unter Druck
Das stimmt zuversichtlich, wie auch die angenehme Atmosphäre im Kader. Die Jungs sind zwar ehrgeizig, verstehen sich aber offenbar prima, was auch das Trainingslager in Belek gezeigt hat. Manche Kritiker, so Wrobel, mögen das vielleicht wieder nicht so positiv sehen. „Ich finde das aber in Ordnung. Der Teamgeist hat uns gerade in schweren Zeiten geholfen.“
Lange Ausfall-Liste
Die Verletztenliste bei RWE nach wie vor lang. Soukou, Sawin, Laletin, Fring und Hermes fallen aus. Hinzu kommt nun auch noch Max Dombrowka mit muskulären Problemen.
Neuzugang Jerome Propheter ist dagegen einsatzbereit, obwohl der Innenverteidiger nach einem Nasenbeinbruch mit einer Maske trainieren muss. Er gehört gegen Köln auf jeden Fall zum Kader.
Ob das bei der Viktoria auch so gut funktioniert? Die Kölner stehen unter Druck, so viel ist sicher. Zum Ende der Hinrunde haben sie ordentlich abgebaut. Nur einen Punkt geholt aus den letzten vier Spielen und dabei zudem noch die Stadtderbys gegen Fortuna (2:4 und den 1.FC II (0:3) in den Sand gesetzt. Nun liegen sie bereits satte neun Punkte hinter Spitzenreiter Fortuna Köln. Eine hohe Hypothek für die Rückrunde.
Rang zehn ist aus RWE-Sicht noch zu wenig
Doch Trainer Claus-Dieter Wollitz hatte es häufiger angedeutet, dass er personell nachlegen werde. Vier Neue, so hieß es am Rhein, wolle man noch verpflichten. Mirco Born (19/ Twente Enschede U23), Torwart Nico Pellatz (28/ Dynamo Dresden) stehen fest und wohl auch Markus Brzenska (29/ Energie Cottbus). Allerdings sagt Wollitz dem „Kicker“: „Ich bin kein Fantast. Ohne Spieler wie Timo Staffeldt und Daniel Reiche haben wir keine Chance, an die Spitze zu kommen.“ Die beiden erfahrenen Stützen fallen noch länger verletzt aus.
Auch für die Ansprüche und Erwartungen der Rot-Weißen ist Rang zehn natürlich zu wenig. Aber Trainer Waldemar Wrobel hat schon eine grobe Zielvorgabe für die Rückrunde: „In den nächsten gut zweieinhalb Wochen haben wir fünf Spiele. Danach können wir erkennen, in welche Richtung es für uns geht.“