Essen. Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen hat Jerome Propheter (23) vom Zweitligisten Arminia Bielefeld ausgeliehen. Der Innenverteidiger wird die Rot-Weißen für eineinhalb Jahre – bis zum Ende der Saison 2014/15 – verstärken.

Die Rot-Weißen sind wieder daheim. Am frühen Sonntagnachmittag kehrte der Essener Fußball-Regionalligist aus der Türkei zurück, wo er für eine Woche in Belek sein Trainingsquartier aufgeschlagen hatte. „Es war eine sehr gute Woche“, befand RWE-Trainer Waldemar Wrobel. Der auch gleich bei der Ankunft einen Transfer in der Winterpause bestätigen durfte: RWE hat Innenverteidiger Jerome Propheter (23) vom Zweitligisten Arminia Bielefeld ausgeliehen. Und das gleich für anderthalb Jahre, also bis zum Ende der Saison 2014/15.

Das Trainingslager

Zufrieden kehrten die Regionalliga-Fußballer von Rot-Weiss von der Türkischen Riviera aus Belek zurück. „Die Bedingungen dort waren gut“, sagt RWE-Trainer Waldemar Wrobel. Die Stimmung ebenfalls. Es gibt also nichts zu meckern. Mit Ausnahme vielleicht, dass sich Tim Hermes verletzt hat und am kommenden Samstag beim Nachholspiel gegen Viktoria Köln (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) nicht dabei sein wird.

„In Christoph Sauter und Roberto Guirino haben wir aber wieder zwei Spieler mehr, die einsatzfähig sind“, sagt Wrobel. Beide seien zwar noch nicht wieder bei 100 Prozent, stünden aber für kürzere Einsätze bereit. Auch die drei A-Jugendlichen Marco Beier, Jan-Niklas Haffke und Orhan Dombayci haben „uns sehr viel Freude gemacht. Sie haben bewiesen, dass sie gute Fußballer sind. Wir werden sie im Auge behalten.“

Spielaufbau, Pressing und Umschaltspiel - was waren die Arbeitsschwerpunkte in Belek. In den beiden Testspielen dort gegen Bor. Dortmund II (0:2) und Karlsruher SC (2:2) hatten die Rot-Weißen das Geübte bereits gut umgesetzt. In der kommenden Woche gilt es nun, das Ganze zu festigen für den Regionalliga-Alltag.

Ein Innenverteidiger? Das wird so manchen RWE-Fans überrascht haben. Allgemein wurde wohl eher mit einem offensiven, kreativen Mittelfeldmann oder einem Ersatz für Mittelstürmer Christian Knappmann spekuliert, nachdem der sich in der Winterpause in Richtung Rödinghausen verabschiedet hat. Der defensive Mittelblock ist indes zuletzt nicht auffällig geworden als Schwachstelle. Das Duo Vincent Wagner und Maik Rodenberg hat sich dort stabilisiert. Die Alternativen im Kader sind aber auch nicht üppig: Thomas Denker, Kai Nakowitsch fehlt nach Verletzungen die Praxis, Michael Laletin (Schambeinentzündung) wird noch länger ausfallen.

„Er wird uns stärker machen“, versichert Trainer Waldemar Wrobel, womit ein Punkt im Anforderungsprofil der Essener erfüllt wäre. Finanziell und charakterlich passt es ebenfalls. Und mit der Vertragslaufzeit von anderthalb Jahren sei Propheter ebenfalls eine Verpflichtung für die Zukunft. „Wir hatten ihn schon früher immer mal auf unserer Liste“, sagt Wrobel. „Mit Jerome haben wir auf der Innenverteidigerposition einen kopfball- und zweikampfstarken Spieler für uns gewinnen können, der seine Qualität in der Spielklasse bereits bewiesen hat“, ergänzt Damian Jamro, der Sportlicher Leiter.

Propheter hat keine Einsatzgarantie

Propheter, der erst zu Saisonbeginn von Viktoria Köln zu den Ostwestfalen wechselte, absolvierte in der abgelaufenen Hinrunde zehn Partien für die Oberliga-Reserve der Bielefelder. Für die Kölner hatte der 1,92-m große Abwehrspieler zuvor in der Regionalliga West insgesamt 13 Einsätze, ehe er sich – ausgerechnet gegen RWE - einen Syndesmosebandriss zuzog.

Propheter, der zuvor seinen Vertrag in Bielefeld bis 2016 verlängert hatte, ist schon nicht mehr mit den Arminen ins Trainingslager gereist. „Für Jerome ist es wichtig, dass er spielt. Das ist in Essen gegeben“, sagte Arminias Sportlicher Leiter Samir Arabi. Ein Einsatzgarantie habe der Neue allerdings nicht, relativiert Waldemar Wrobel. „So etwas gibt es bei uns nicht. Es wird immer der spielen, der im Training die beste Qualität anbietet.“