Essen. Manchmal ist das so im Fußball, da werden Siege oder Niederlage einfach an einer Person festgezurrt, obwohl sich doch zwei Mannschaften gegenüber gestanden haben. Aber manchmal drängt sich eine eine solche Reduzierung auf. Denn Marcel Platzek hat gegen seinen Ex-Klub gleich dreimal getroffen.
Manchmal ist das so im Fußball, da werden Siege oder Niederlage einfach an einer Person festgezurrt, obwohl sich doch zwei Mannschaften gegenüber gestanden haben. Aber manchmal drängt sich eine eine solche Reduzierung auf. Die Rot-Weißen haben ihren Aufwärtstrend bestätigt und dem grandiosen Sieg über Spitzenreiter Lotte einen verdienten 3:2-Erfolg bei Borussia Mönchengladbach folgen lassen. Soweit, so unspektakulär. Für die Schlagzeile aber hat Marcel Platzek (23) gesorgt, der nicht nur alle drei Tore für die Gäste erzielt hat, sondern das ausgerechnet gegen die Mannschaft, für die er noch in der Vorsaison stürmte. Wer eine solche Dramaturgie zuvor entwirft, hangelt normalerweise nahe am Abgrund des Kitsches.
Schon vor dem Anpfiff war der Angreifer in aller Munde. In den vergangenen sieben Regionalliga-Partien hat RWE neun Treffer erzielt, für acht zeichnet Platzek verantwortlich. Und vor dem Auftritt gegen seinen Ex-Klub hat er selbstbewusst verkündet: „Ich will mit drei Punkten zurückkommen.“ Diese Entschlossenheit zeigten alle Essener im Grenzlandstadion.
Nach sieben Minuten hatte Platzek die erste Chance des Spiels, wurde nicht energisch genug gestört und traf aus der Drehung zum 1:0. Fortan kontrollierten die Rot-Weißen die Partie und hatten genug Chancen, die Führung zu erhöhen. Wie gegen Lotte stand RWE kompakt im Mittelfeld, störte erfolgreich Spielaufbau des Gegners.
Fring, Wingerter und Pires fallen aus
Personalsorgen hat RWE im Mittelfeld zu beklagen. Konstantin Fring ist gegen Gladbach II ausgewechselt worden mit Verdacht auf Innenbandriss. Die Diagnose steht jedoch aus.
Benjamin Wingerter ist im Training umgeknickt und hat sich ein Band im Sprunggelenk gerissen. Er könnte aber bis zum Spiel gegen Bochum II (Fr. 29.11.) wieder fit sein. Kevin-Pires-Rodrigues kassierte in Gladbach die fünfte Gelbe Karte und muss pausieren.
Der Ausgleich von Christopher Lenz fiel aus dem Nichts. Nach einem Eckball hämmerte der Verteidiger Christopher Lenz die Kugel volley aus etwa 20 Metern ins Eck. „Ein Treffer, wie er halt immer mal fallen kann“, urteilte Damian Jamro. Doch Treffer brachte die Gäste zurück ins Spiel. Nun waren sie am Drücker. Lukas Rupp, eine Leihgabe aus dem Profikader, scheiterte frei stehend an Torwart Daniel Schwabke. Die Drangphase wiederum fand ein jähes Ende, als erneut Platzek aus dem Gewühl heraus das 2:1 erzielte.
Mlapa gleicht zwischenzeitlich aus
Dann war Pause, die für RWE allerdings ein paar Sekunden länger dauerte. Denn Peniel Mlapa, zweite Hilfe aus der Bundesliga, schnappte sich vom Anstoß weg die Kugel, kurvte elegant durch die Essener Hälfte und netzte ein zum 2:2, ohne dass ein Essener am Ball gewesen war. Ein Tor, für das man selbst auf dem Bolzplatz wenig Verständnis aufbringt.
Die Borussen suchten nach einer Antwort, Essen blieb gefährlich. Und nach einer präzisen Flanke von Pires-Rodrigues. sprintete Platzek im richtigen Moment in den Ball und köpfte das 3:2.
Danach drängten die Fohlen erneut auf den Ausgleich. Und RWE musste zittern, weil man es verpasst hatte, das Spiel zu entscheiden. Es blieb spannend. Und Essen hatte Glück, als Zimmermann den Ball an die Latte (86.) köpfte. „Viele Spieler hatten vor allem in ersten Durchgang nicht ihren besten Tag“, fand Gladbachs Trainer Sven Demandt. Marcel Platzek war damit ganz sicher nicht gemeint.