Essen. Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen kam im Heimspiel gegen Aufsteiger KFC Uerdingen über ein 2:2 nicht hinaus. Damit müssen die Gastgeber leben, denn erst durch eine enorme Steigerung in Hälfte zwei schafften sie nach einem 0:2-Rückstand noch den Ausgleich.

Natürlich freuten sich die Rot-Weißen nach dem Abpfiff über das 2:2 gegen den KFC Uerdingen. Schließlich hatten sie gegen den Aufsteiger zur Pause mit 0:2 hinten gelegen. So gesehen ist ein Unentschieden fast schon als Erfolg zu werten. Doch in der Kabine werden die Essener später vielleicht gesessen und nachgedacht haben: „Eigentlich hätten wir dieses Spiel sogar noch gewinnen können.“ Doch die wesentlich interessantere Frage ist: „Warum nicht gleich so wie in Hälfte zwei?“ Denn die war auch nicht hochklassig, aber temporeich, bissig und kampfbetont, so dass die RWE-Fans vielleicht sogar noch relativ gut gelaunt von dannen zogen.

Zunächst einmal musste Rot-Weiss eine bittere Pille schlucken. Kevin Grund, einer der Antreiber im Spiel, musste mit einer Fußprellung passen. Für ihn kam Konstantin Sawin ins Spiel, der die Offensive beleben sollte. Zum Glück war Vincent Wagner rechtzeitig fit geworden, so dass er die Innenverteidigung stärken konnte.

Doch die Rot-Weißen zeigten zunächst längst nicht diesen erfrischenden Elan, mit dem sie in der vergangenen Saison so manches Heimspiele bestritten hatten. Es hakt, irgendwo, irgendwie. Aber für jeden ersichtlich.

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Der Gastgeber bemühte sich, ohne Frage. Doch der Aufsteiger aus Uerdingen hat da ein paar clevere Burschen in seinen Reihen, die nicht nur abgezockt sind, sondern auch mit der Kugel umgehen können. Als RWE den Ball im Mittelfeld verlor, ging es blitzschnell. Moses Lamidi sprintete an der Außenlinie, hatte Laletin schon fast hinter sich gelassen als der Hakler kam vom langen Essener. Der ausgeschlafene, bundesligaerfahrene KFC-Angreifer fiel, und Schiedsrichter Fischer zeigte auf den Punkt. Die Westtribüne pfiff gellend, versuchte den Schützen Issa Issa zu stören, doch der verwandelte eiskalt und unhaltbar zum 1:0.

Die Roten versuchten zu antworten, suchten den Weg nach vorn. Doch es war nur biederes Handwerk. „Das war unter aller Sau“, schimpfte RWE-Chef Michael Welling zur Pause. Und so unrecht hatte er nicht. Nur zwei gefährliche Situation hatte RWE. Eine davon wurde abgepfiffen (28.). Nach einer Hereingabe lagen plötzlich zwei Uerdinger am Boden, Torwart Samulewicz irrte umher, Platzek legte auf Knappmann, und der vollendete aus zwei Metern. Jubel, Pfiff, Ernüchterung. Abseits? Foulspiel? Niemand wusste es so genau. Beri der zweiten köpfte Platzek über das Tor(34.).

Und dann der zweite Schlag kurz vor der Pause. Wieder stimmten Zuordnung und Abstimmung nicht, Dombrowka zögerte, Torwart Kunz zauderte. Laletin träumte.. Pappas brachte den Ball mit einem weiten Schlag auf Emrah Uzun, der weit und breit allein im Strafraum stand, und mit einem Volleyschuss das 2:0 erzielte.

Mit Lemke und Koep kommt die Wende

Wrobel reagierte, brachte Lemke und Koep. Die totale Offensive. Und RWE erwachte tatsächlich. Als Langlitz sich ganz energisch durchsetzte, kam der Ball zu Koep, der aber nur die Latte traf (51.). Hoffnung keimte. RWE machte Druck. Und wieder war es Koep, der den Elfmeter herausholte, der zum 1:2 führte durch Knappmann .

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Die Gastgeber waren am Drücker, ließen den Gegner kaum noch Luftholen. KFC reagierte nur noch, konnte sich nur selten befreien. Wenn, dann waren sie aber mit Kontern brandgefährlich. Lamidi traf ins Netz nach einem super Spielzug über drei Stationen. Zum Glück für RWE erkannte der Unparteiische eine Abseitsstellung. Und zum Glück ließ Fischer nachspielen. Michael Laletin hatte zwar nicht seinen besten Tag, stocherte aber den Ball über die Linie zum 2:2. Die Rot-Weißen jubelten.

Rot-Weiss Essen - KFC Uerdingen 2:2 (0:2)

RWE: Kunz – Langlitz, Laletin, Wagner, Dombrowka (81.Sauter) – Wingerter (46.Lemke), Fring, Pires-Rodrigues- Platzek, Knappmann - Sawin (46.Koep).

KFC: Samulewicz - Rubink, Touré, Alexiou, Celik - Ellguth, Issa Issa, Saka - Pappas, Uzun (68.Kuta), Lamidi.

Schiedsrichter: Christian Fischer.

Zuschauer: 9517.

Tore: 0:1 Issa Issa (18., FE), 0:2 Uzun (45.+1), 1:2 Knappmann (55., FE), 2:2 Laletin (90.).